Zur Startseite


 

 
Zur Startseite von Oper & Tanz
Aktuelles Heft
Archiv & Suche
Stellenmarkt
Oper & Tanz abonnieren
Ihr Kontakt zu Oper und Tanz
Kontakt aufnehmen
Impressum
Datenschutzerklärung

Website der VdO


 

 2000/01
Inhaltsverzeichnis

Kulturpolitik
Editorial
Eklat in Wuppertal
Das Ende der Intendanz Dews
Fundbüro: Ofenrohr im Mozart-Rausch und anderes

Berichte
Konwitschnys „Csárdásfürstin“
Semperoper und Verband deutscher Musikschulen setzen Jugendinitiative fort

Portrait
Das Aalto-Theater Essen
Der Münchner via-nova-chor
Oper in Frankreich

Service
Alles, was Recht ist
VdO: aktuell
VdO: Nachrichten
Buch: Opernroman

 

Berichte

Alles Oper?

Semperoper und Verband deutscher Musikschulen setzen Jugendinitiative fort

Wenn sich im April der Vorhang hebt zu den Dresdner Opernfestspielen 2000, werden wieder junge Gäste aus ganz Deutschland dabei sein. Unter dem jugendlichen Motto „Alles Oper?“ bietet ein in der deutschen Opernlandschaft einzigartiges Projekt Musikschülerinnen und Musikschülern der öffentlichen deutschen Musikschulen die Gelegenheit, Tuchfühlung mit einem der renommiertesten Opernhäuser der Welt aufzunehmen. „Ein beeindruckendes Erlebnis – einmal den Mythos Semperoper hautnah zu erleben“, brachte es einer der jungen Teilnehmer des vor zwei Jahren erstmals durchgeführten Projekts auf den Punkt.

   

Musikschule meets Oper. Foto: VdM

 

Damals fanden sich die Sächsische Staatsoper und der Verband deutscher Musikschulen (VdM) zusammen und realisierten mit Unterstützung der Daimler Chrysler AG diese Jugendinitiative. Neben der konkreten Förderung der jugendlichen Teilnehmer wollen die Initiatoren „darauf aufmerksam machen, dass die musikalische Breitenarbeit und Nachwuchsförderung der Musikschulen den Nährboden für unsere musikalische Spitzenkultur in Deutschland bereitet“, wie es Daimler Chrysler Vorstandsmitglied Jürgen Hubbert formuliert. Daher soll auch das Publikum des Abends, bei dem am 15. April die durch das Unternehmen geförderte Neuinszenierung von Verdis „Falstaff“ auf dem Programm steht, von einem jungen Bläserensemble begrüßt werden, welches von der Excedra der Semperoper herab das hohe Niveau der Ausbildung an den Musikschulen repräsentieren wird.

Im Mittelpunkt auch der jetzt anstehenden Fortsetzung dieser Initiative stehen freilich zwei mehrtägige Workshops, an denen jeweils 30 jugendliche Nachwuchstalente aus den öffentlichen Musikschulen teilnehmen können. Sie müssen zwischen 16 und 21 Jahre alt sein und ihr besonderes musikalisches Engagement durch Preise beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Landes- oder Bundesebene unter Beweis gestellt haben. Viele von ihnen stehen an ihrer Heimatmusikschule auch in einer „Studienvorbereitenden Ausbildung“, in der sie auf die Aufnahmeprüfungen für die Musikhochschule vorbereitet werden.

Der Sprung ins professionelle Musikleben ist für die meisten dieser Jugendlichen noch ein ferner Traum, denn erst nach dem erfolgreichen Musikstudium werden sie ins Blickfeld der Nachwuchssuche von Sinfonieorchestern oder Musiktheatern rücken. Hier bietet „Alles Oper?“ eine frühe Kontaktmöglichkeit, bei der die Opernwelt auch einmal hinter den Kulissen kennen gelernt werden kann, was keineswegs nur für die jugendlichen „Reinschnupperer“ inspirierend ist. So schlug gleich beim Start der Kooperation vor zwei Jahren die erwartungsvoll gespannte Haltung der Bühnenprofis angesichts der frischen, unkomplizierten Neugier der jungen „Kollegen“ aus den Musikschulen schnell in Zuwendung und kollegiale Offenheit um. Christoph Albrecht, Intendant der Semperoper, erinnert sich: „Ich habe mich inmitten des Trubels der Festspiele so oft ich konnte losgeeist, um selbst mit den Jugendlichen Kontakt zu bekommen. Mich hat die Ernsthaftigkeit ihres musikalischen Strebens ebenso wie ihre Unbefangenheit begeistert.“

Die Berührung mit dem Nachwuchs von übermorgen ist aber nur eine Komponente der Jugendinitiative „Alles Oper?“. Daneben geht es um einen kräftigen Impuls zur Publikumspflege. Oper ist auch für Kinder und Jugendliche von heute alles andere als „out“. Vorausgesetzt, man öffnet schon durch frühe Opernbesuche die Sinne für das Faszinosum dieser Kunstform. Darauf wies Gerd Eicker hin, der Vorsitzende des Verbandes deutscher Musikschulen, in dem die rund 1000 öffentlichen Musikschulen organisiert sind. Unter deren Schülerinnen und Schülern werden mit einem bundesweiten Preisausschreiben Hunderte von Eintrittskarten für die durch Daimler Chrysler geförderte Neuinszenierung von Giuseppe Verdis „Falstaff“ verlost. So wird unter Hunderttausenden von Musikschülern in ganz Deutschland ein großes Imageplus für die Sächsische Staatsoper erzielt. Denn wer möchte nicht gerne einmal „den Mythos Semperoper hautnah erleben?“.

Ulrich Wüster

 

startseite aktuelle ausgabe archiv/suche abo-service kontakt zurück top

© by Oper & Tanz 2000 ff. webgestaltung: ConBrio Verlagsgesellschaft & Martin Hufner