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Kulturpolitik

Theorie und Praxis unter einem Hut

Das neue Opernstudio Frankfurt · Von Midou Grossmann

Frankfurts neuer Generalmusikdirektor Sebastian Weigle fordert ein Opernstudio für jedes Opernhaus. Na ja, so ganz neu ist diese Forderung nun doch nicht, es gibt solche Bildungsstätten für den Nachwuchs schon seit Jahren an einigen deutschen Häusern, unter anderem in München, Berlin, Stuttgart. In Zürich, Paris, Amsterdam oder New York sind Opernstudios schon seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit. Frankfurt, die Stiftungsstadt, ließ sich also gerne in die Pflicht nehmen, so verkündeten Intendant Bernd Loebe und GMD Sebastian Weigle kürzlich froh, dass die Deutsche Bank, zusammen mit der Polytechnischen Gesellschaft, 250.000 Euro jährlich zur Verfügung stellen wird, um jungen Sängerinnen und Sängern den Einstieg in die Karriere zu erleichtern. Loebe erklärte, dass man nicht mit den Hochschulen konkurrieren wolle, sondern eben deren Absolventen den schwierigen Einstieg in den manchmal harten Alltag einer Gesangskarriere erleichtern möchte.

 
V.l.n.r.: Michael Münch, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank Stiftung, Sebastian Weigle, GMD, Nina Bernsteiner, Bernd Loebe, Intendant, Sophie Angebault und Roland Kaehlbrandt, Vorstandsmitglied der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt. Foto: Runkel
 

V.l.n.r.: Michael Münch, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank Stiftung, Sebastian Weigle, GMD, Nina Bernsteiner, Bernd Loebe, Intendant, Sophie Angebault und Roland Kaehlbrandt, Vorstandsmitglied der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt. Foto: Runkel

 

In Frankfurt werden junge Talente ab sofort mit renommierten Künstlern arbeiten können, stimmlich, wie auch darstellerisch. Neben Stimmcoach Eytan Pessen sollen international bekannte Sänger während Gastaufenthalten in Frankfurt den Nachwuchskünstlern bei der stimmlichen Feinarbeit helfen. Dabei wird auch eine Fokussierung auf die Persönlichkeitsbildung stattfinden, die immer mehr eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Bühnenkarriere zu sein scheint. Für viele der Stipendiaten des Opernstudios steht auch Deutschunterricht auf dem Stundenplan, denn der Jahrgang ist international bestückt. Phrasierung und Aussprache sollen hierbei im Vordergrund stehen, doch die Gesangsgestaltung in weiteren Sprachen wird nicht vernachlässigt werden.

Erste Praxiserfahrung

Zu einem konzentrierten Arbeiten gehören auch szenische Gestaltungserfahrungen, hier sind Regisseure wie Keith Warner und Christof Loy schon fest eingeplant. Zugleich werden die jungen Sängerinnen und Sänger ins tägliche Operngeschehen eingebunden, so bei konzertanten Aufführungen, in „Oper für Kinder“ oder auch in kleineren Rollen im Repertoire. Regelmäßige Konzerte sollen das Publikum an der Entwicklung der jungen Sänger teilnehmen lassen. Im November veranstaltet das Opernstudio einen ersten Abend mit eigenen Darbietungen der Stipendiaten, solche Angebote sind zukünftig zwei- bis dreimal pro Spielzeit geplant.

 
Akademie-Absolventin Nina Bernsteiner mit Karsten Januschke am Flügel. Foto: Wolfgang Runkel
 

Akademie-Absolventin Nina Bernsteiner mit Karsten Januschke am Flügel. Foto: Wolfgang Runkel

 

Zwei der diesjährigen Mitglieder des Opernstudios – die Sopranistinnen Nina Bernsteiner und Sophie Angebault – gaben schon einmal eine musikalische Kostprobe ihres Talents für die Presse. Beide zeigten vielversprechende Stimmsubstanzen, die aber durchaus noch Feinarbeit vertragen können. Aller Anfang ist schwer, doch beide sind nun auf einem guten Weg, ihnen bleibt eine Zeitspanne von ein bis zwei Jahren, um sich eine sichere Basis für eine langfristige Gesangskarriere aufzubauen. Geplant ist zudem eine weitergehende Vernetzung der Oper Frankfurt mit wichtigen kulturellen Einrichtungen. So können Mitglieder des Opernstudios bei kooperierenden Theatern auftreten, eine Zusammenarbeit mit der „Akademie Musiktheater heute“ der Deutsche Bank Stiftung ist ebenfalls geplant, was eine interessante Ergänzung verspricht und gerade das junge Publikum noch vermehrt fürs Musiktheater interessieren kann.

Bernd Loebe sieht sich schon seit langem als Talentsucher und hofft somit den Ruf des Hauses weiterhin stetig zu steigern, wofür auch der erst kürzlich unterzeichnete Kooperationsvertrag mit dem Münchner Label OehmsClassics spricht. Geplant sind Mitschnitte von zwei Opernproduktionen pro Jahr, über Aufnahmen einiger Museumskonzerte in der Alten Oper wird noch verhandelt.

Midou Grossmann

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