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EU-Kommissar für Kultur
Heftige Kritik erntete der Vorschlag von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude
Juncker, den bisherigen ungarischen Außenminister Tibor Navracsics zum EU-Kommissar für Bildung, Jugend, Kultur und Bürgergesellschaft zu berufen. Unter anderem der Deutsche Kulturrat und der Deutsche Bühnenverein (DBV) protestierten scharf. „Es kann nicht sein, dass ein Politiker wie Navracsics ein EU-Ressort übernimmt, das von einer zentralen Bedeutung für das geistige Klima in Europa ist“, erklärte Klaus Zehelein, Präsident des DBV. Die regierende, europakritische Fidesz-Partei, der Navracsics angehört, stehe in Ungarn für Einschränkungen der Pressefreiheit sowie für Entlassungen von unbequemen Theater-Intendanten. Der Deutsche Kulturrat erklärte in einer Stellungnahme: „Ein Mann, der in Ungarn als Justizminister direkt mit dafür verantwortlich ist, dass in dem Land die Bürgerrechte und die Pressefreiheit eingeschränkt wurden und dass der Justizapparat in Ungarn so umgebaut wurde, dass man sich wirklich fragen kann, ob es immer noch mit demokratischen Grundregeln zugeht, darf die Verantwortung für die Kultur in Europa nicht übernehmen.“ Tatsächlich lehnte das EU-Parlament den Kandidaten zunächst für das geplante Ressort ab. Grundsätzlich wurde ihm aber die Eignung als Kommissar nicht aberkannt. Das Ergebnis: Navracsics musste den Bereich „Bürgergesellschaft“ abgeben. Als Kommissar für Bildung, Jugend und Kultur wurde er zugelassen. Was dies für die Kultur in Europa bedeutet, muss sich erst noch zeigen.

Renner für Preiserhöhung
Diskussion um die Preise für Theaterkarten in Berlin: Kulturstaatssekretär Tim Renner macht sich für eine Preiserhöhung stark. Gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung erklärte er, er sei überrascht, wie günstig mancher Eintritt sei. Der noch amtierende Regierende Bürgermeister und Kultursenator Klaus Wowereit lehnte eine generelle Erhöhung dagegen ab. Der Zugang zu Theatern und Opern müsse für alle Bevölkerungsschichten gesichert werden. Über Anpassungen der Tarifstrukturen könne man aber sprechen, so Wowereit.

Kritikerumfrage der »Opernwelt« 2014
Die Kritikerumfrage des Magazins „Opernwelt“ wird jedes Jahr mit Spannung erwartet. 50 renommierte Opernkritiker werden dort nach ihrer Einschätzung der zurückliegenden Saison und nach besonderen Höhepunkten befragt. In diesem Jahr ist die Bayerische Staatsoper der Top-Gewinner. Sie wurde nicht nur zum „Opernhaus des Jahres“ gekürt; der neue Münchner GMD Kirill Petrenko ist außerdem „Dirigent des Jahres“, das Bayerische Staatsorchester „Orchester des Jahres“ und die Münchner Inszenierung von Bernd Alois Zimmermanns „Die Soldaten“ ist nach Meinung der Kritiker „Aufführung des Jahres“. Der „Regisseur des Jahres“ kommt nicht aus München. Romeo Castellucci verdankt den Titel seiner Inszenierung von Glucks „Orpheus und Eurydike“ in Wien und Brüssel. „Chor des Jahres“ ist 2014 der Chor des Nationaltheaters Mannheim, welcher eine zentrale Rolle in dem Stück spielte, das zur „Uraufführung des Jahres“ nominiert wurde: „Böse Geister“ von Adriana Hölszky. Und es gibt auch ein „Ärgernis des Jahres“: Die Kritiker nominierten hier mehrheitlich die Dresdner Affäre um den designierten, aber gar nicht erst angetretenen Intendanten Serge Dorny.

Zahlreiche Proteste gegen Massenentlassungen in Rom
An der Oper Rom sollen alle Chor- und Orchestermitglieder gekündigt – oder „ausgegliedert“ – werden. Die Entscheidung sei aus Sparzwängen gefallen, hieß es von Seiten der Stadt Rom. Alternativ hätte man das Opernhaus schließen müssen. Den Musikern aus Chor und Orchester wurde angeboten, ein eigenfinanziertes Unternehmen zu gründen. Massimo Cestaro, Generalsekretär der Theatermitarbeiter-Gewerkschaft, bezeichnete den drastischen Schritt als „Ausverkauf der Kultur“ in Italien. Die Oper in Rom ist mit etwa 30 Millionen Euro verschuldet. In einer gemeinsamen Erklärung drückten die Berliner Opernhäuser ihre Bestürzung über die Pläne der Oper Rom aus. Darin heißt es: „Wir appellieren eindringlich an den Intendanten und an den Bürgermeister der Stadt Rom, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken: Denn Kunst braucht Sicherheit – der unverwechselbare Klang eines jeden großen Opernchores und -orchesters ist das Resultat einer langen Aufbauarbeit, die nur unter sicheren sozialen Rahmenbedingungen geleistet werden kann. Die Entlassung der künstlerischen Kollektive eines Opernhauses vom Range Roms in die Scheinselbstständigkeit hätte unserer gemeinsamen Überzeugung nach eine fatale Signalwirkung weit über Italien hinaus.“ Auch die unmittelbar betroffenen Musiker, Sänger wie Instrumentalisten, reagierten mit Protest und forderten, die Gespräche über Kosteneinsparungen wieder aufzunehmen. Schon vor Bekanntgabe der Kündigungspläne hatte Ricardo Muti, Ehrendirigent der Oper Rom, erklärt, er werde in der italienischen Hauptstadt nicht mehr dirigieren. Er sehe keine Grundlage mehr für eine erfolgreiche Arbeit an dem Theater.

 

 

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