Robert North, Chefchoreograf an den Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld Mönchengladbach, wurde 65 Jahre alt. Mit einer Ballettwoche Anfang Juni feierte das Theater seinen Ausnahme-Künstler. Insgesamt arbeitete North bislang mit über 95 Ballettcompagnien und schuf mehr als 90 Choreografien. Unter anderem gewann er den Golden Prague Award (1983), den Positano Preis für die beste Choreo-grafie (1995), den Danza Danza Preis für das beste Kinderballett (1998) und den Vignali Danza in Italien (2002). Darüber hinaus ist North leitender Professor für Ballett an der Hochschule für Musik und Theater in München. Heinz Spoerli, Choreograf, feierte seinen 70. Geburtstag. Er gehört international zu den wichtigsten Tanzschaffenden unserer Zeit und hat weit über seine Schweizer Heimat hinaus den Tanz stark beeinflusst. 2009 erhielt er, nach zahlreichen Auszeichnungen in den vergangenen Jahrzehnten, den Kritikerpreis in der Sparte Tanz sowie den renommierten Deutschen Tanzpreis. Seit 1996 ist er Direktor und Chefchoreograf des Zürcher Balletts. VerstorbenWulf Konold, Intendant des Nürnberger Theaters von 1996 bis 2008, ist im Alter von 64 Jahren gestorben. Während seiner Intendanz hat er das Theaterleben Nürnbergs geprägt und entscheidend dazu beigetragen, dass das Theater in den Rang eines Staatstheaters erhoben wurde. Peter-Christoph Runge, Kammersänger und Ehrenmitglied der
Deutschen Oper am Rhein, ist am 25. Juni 2010 im Alter von 77 Jahren
gestorben. Der in Lübeck geborene und aufgewachsene Bariton
war von 1964 bis 1998 Mitglied der Deutschen Oper am Rhein. Daneben
gelang ihm sein internationaler Durchbruch beim Glyndebourne- Benno Kusche, Sänger, ist im Alter von 94 Jahren verstorben. 1946 wurde er an die Bayerische Staatsoper verpflichtet, der er bis 1986 angehörte. Er war von 1958 bis 1962 auch Mitglied der Deutschen Oper am Rhein. Gastverträge führten ihn außerdem an die Kölner Oper und die Hamburgische Staatsoper. Rudolf Mazzola, Schweizer Sänger und österreichischer Kammersänger, ist im Alter von 70 Jahren verstorben. Nach Engagements in St. Gallen und Basel wurde er 1975 Ensemblemitglied an der Wiener Volksoper. An der Wiener Staatsoper debütierte Mazzola 1977. Seinen letzten Auftritt an der Wiener Staatsoper hatte er Ende 2002. Cesare Siepi ist im Alter von 87 Jahren verstorben. Der 1923 in Mailand geborene Bass studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt, entzog sich aber 1941 dem drohenden Militärdienst im faschistischen Italien durch Flucht in die Schweiz. Nach dem Weltkrieg trat Siepi vor allem an der Met in New York auf. Zu Gast war er auch bei den Salzburger Festspielen, an der Wiener Staatsoper und der Mailänder Scala. Marina Semjonowa, legendäre russische Ballerina und Tanzpädagogin,
ist am 9. Juni im Alter von 102 Jahren in Moskau gestorben. Sie
debütierte bereits mit 15 Jahren am Mariinsky Theater. Von
1930 bis 1952 war sie Tänzerin am Bolschoi-Theater und gas- FaktenBAYREUTH: Bei den Bayreuther Festspielen ist in diesem Jahr die Nachfrage nach Tickets im mittleren und unteren Preissegment deutlich gestiegen. Festspielleiterin Katharina Wagner sagte, dies sei „wohl ein Phänomen der Wirtschaftskrise und nicht der Kartenpreiserhöhungen“. Diese seien notwendig gewesen, um die gestiegenen Personalkosten der Bühnenarbeiter von mehr als zwei Millionen Euro auszugleichen. So wurden für das teuerste Ticket statt 225 nun 280 Euro fällig, das günstigste war statt für 14 für 15 Euro zu haben. Weitere Steigerungen schloss Wagner aus. Für die rund 30 Vorstellungen gingen etwa 408.000 Bestellungen für die knapp 54.000 Karten aus über 80 Ländern ein. BERLIN: Über 50.000 Besucher feierten am 5. und 6. Juni Abschied vom Opernhaus Unter den Linden, das in den nächsten drei Jahren umfassend saniert wird. Bereits zum vierten Mal wurde zur „Staatsoper für alle“ geladen. Am 6. Juni kamen über 30.000 Besucher auf den Bebelplatz. Sie verfolgten Massenets „Manon“ in einer Open-Air-Kinovorstellung, begaben sich auf musikalische Rundgänge durch das Opernhaus und erlebten die Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim live. Nach dem Ende seiner Leitung der Salzburger Festspiele will Jürgen Flimm als neuer Intendant der Staatsoper Unter den Linden in Berlin vor allem zeitgenössisches Musiktheater zeigen. Flimm startet seine Berliner Amtszeit am 3. Oktober mit einer Uraufführung des Komponisten Jens Joneleit in der Regie von Christoph Schlingensief. COTTBUS: Der Lausitzer Opernsommer 2010 fiel wegen Geldmangels aus. Mehrere Sponsoren sind überraschend abgesprungen. Das traditionelle Opernprojekt unter freiem Himmel wurde in den vergangenen Jahren mit einem Etat von jeweils rund 80.000 Euro veranstaltet. Im nächsten Jahr soll es mit einem veränderten Veranstaltungskonzept eine Neuauflage des Lausitzer Opernsommers geben. DRESDEN: Bernd Loebe, Intendant der Frankfurter Oper, ist neuer Vorsitzender der Deutschen Opernkonferenz. Er tritt damit die Nachfolge des Semper-oper-Intendanten Gerd Uecker an, der der Opernkonferenz fünf Jahre vorgestanden hatte. Die Deutsche Opernkonferenz wurde 1957 gegründet und trifft sich zweimal jährlich. Die elf größten Opernhäuser der Bundesrepublik sowie die Opernhäuser in Zürich und Wien gehören der Konferenz an. Auf ihrer Frühjahrstagung in Dresden hoben die Teilnehmer den hohen Stellenwert der Oper für Orientierung und Entwicklung der Gesellschaft hervor und forderten ein verstärktes Interesse der Bildungspolitik an der ästhetischen Bildung. GERA: Der Stararchitekt Stephan Braunfels entwirft für Theater&Philharmonie Thüringen in Gera das Bühnenbild für die Oper „Ulenspiegel“ seines Großvaters. Premiere ist am 28. Januar 2011 im Großen Haus. Das Stück von Walter Braunfels war 1913 in Stuttgart uraufgeführt worden und später in Vergessenheit geraten. Stephan Braunfels gilt als einer der bedeutendsten deutschen Architekten der Gegenwart. Zu seinen wichtigsten Bauten zählen unter anderen das Paul-Löbe-Haus der Bundestagsabgeordneten in Berlin und die Pinakothek der Moderne in München. HANNOVER: Mit dem Projekt „Klasse! Wir singen“ sollen niedersächsische Schüler vom kommenden Schuljahr an für die Musik begeistert werden. Unterstützt wird das Vorhaben, das sich an Schüler der Klassenstufen eins bis sieben richtet, unter anderem vom Landesmusikrat und den öffentlichen Musikschulen. Ziel der Aktion ist es, ab Februar 2011 an den mehr als 3.000 niedersächsischen Schulen während des Unterrichts sechs Wochen lang täglich die Schüler zum gemeinsamen Singen anzuleiten. Anschließend sollen die Schüler die Lieder bei Liederfesten unter anderem in Hannover, Braunschweig und Göttingen vortragen. An dem Schulprojekt sollen sich den Angaben zufolge rund 120.000 Schüler beteiligen. HEIDELBERG: Die Theater- und Orchesterstiftung Heidelberg hat den Grundstein für das „neue“ Heidelberger Theater gelegt. Das Sanierungsprojekt wird mit Hilfe von mehr als 16 Millionen Euro privater und unternehmerischer Spender ermöglicht. Die Gesamtkosten der Sanierung sind mit 53 Millionen Euro veranschlagt. Das sanierte Theater soll im Herbst 2012 wiedereröffnet werden. Das Haus wird saniert und um einen zweiten Theatersaal mit großer Bühne erweitert. MÜNCHEN: Das Münchner Gärtnerplatztheater hat in der abgelaufenen Spielzeit die höchste Zuschauerauslastung seit der Saison 2000/2001 verzeichnet. In den „Kernsparten“ des Theaters – Oper, Operette, Musical und Tanz – seien etwa 78 Prozent der Karten verkauft worden, teilte das Theater mit. Besonders erfreulich sei der hohe Jugendanteil im Publikum: 20 Prozent der verkauften Karten seien an Schüler und Studenten gegangen. Erstmals seit zehn Jahren sei es darüber hinaus gelungen, die Zahl der Abonnenten zu vergrößern. Der umstrittene Umbau des Marstallgebäudes in München zu einem „Konzertsaal mit allerbester Akustik“ hat einen Rückschlag erlitten. Wie das bay-erische Kunstministerium unter Berufung auf ein Gutachten des Akustikexperten Yasuhisa Toyota mitteilte, eignet sich der Marstall „nicht für einen Konzertsaal von Weltrang“. Dies gelte sowohl für eine Konzerthalle im bestehenden Gebäude als auch für einen Neubau. Kunstminister Wolfgang Heubisch nannte das Ergebnis „eindeutig“. Ein Konzertsaal, der höchsten Anforderungen entspreche, lasse sich im oder am Marstallgebäude nicht realisieren. Für sein Operndorf-Projekt im afrikanischen Burkina Faso fehlt Regisseur Christoph Schlingensief „noch sehr viel Geld“. In einem Interview mit dem Goethe-Institut erklärte er, vieles scheitere an den „unglaublichen Bedingungen“ der Förderer. Manche Gelder dürften zum Beispiel nur für Gagen verwendet werden, nicht aber direkt für Baumaterial oder Arbeiter. Schlingensief baut derzeit zusammen mit dem Berliner Architekten Francis Kéré in Burkina Faso das Operndorf. Das Projekt soll eine Theaterbühne, Werkstätten, eine Schule, ein Krankenhaus und Unterkünfte für Künstler in sich vereinen..
STUTTGART: Die Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen (VddB) feierte am 20. Juli als neue Eigentümerin die Grundsteinlegung für das Großprojekt „Pariser Höfe“ in Stuttgart. Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster und der Baubürgermeis-ter Matthias Hahn setzten zusammen mit dem Verwaltungsratsvorsitzenden Lothar Panzer und Vertretern des Projektentwicklers Reiß & Co. Real Estate den ersten Stein. Bis 2012 soll der neue Wohn- und Bürokomplex fertiggestellt sein. Auf dem über 7.500 Quadratmeter gro-ßen Grundstück entstehen Innenstadtwohnungen und ein Büroriegel. Panzer begründete den Kauf des Objekts: „Eine nachhaltige, also über Generationen finanzierbare Altersversorgung ist unsere Hauptaufgabe, und dazu gehört auch eine erfolgreiche und zugleich verantwortungsvolle Kapitalanlage.“ Die Bayerische Versorgungskammer führt als Oberbehörde im Ressort des Bayerischen Innenministeriums die Geschäfte für zwölf berufsständische und kommunale Altersversorgungseinrichtungen. |
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