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Namen & Fakten

Namen

Personalia

 
Sylvain Cambreling. Foto: Oswald
 

Sylvain Cambreling. Foto: Oswald

 

Sylvain Cambreling übernimmt ab der Spielzeit 2012/13 die musikalische Leitung der Staatsoper Stuttgart. Derzeit ist Cambreling Chefdirigent des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg und des Yomiuri Nippon Symphony Orchestra Tokio sowie Erster Gastdirigent des Klangforum Wien. Cambreling war bereits Musikalischer Leiter des Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel und Intendant und Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt.

André Presser, Hamburgs berühmter Ballettdirigent, hat nach 50-jähriger Bühnentätigkeit seinen Taktstock niedergelegt. Mit der Vorstellung „La Sylphide“ verabschiedete sich der 76-jährige Niederländer von seinem Publikum. Zuvor wurde Presser für seine Verdienste um das Gemeinwesen zum Ritter des „Orde van de Neederlandse Leeuw“ ernannt. Presser begann seine Karriere 1954 als Repetitor für das Niederländische Nationalballett. Zwei Jahre nach seinem Dirigenten-Debüt wurde er 1961 als Ballettdirigent beim Niederländischen Nationalballett angestellt. Es folgten Engagements an wichtigen Opernhäusern, unter anderem in Berlin, Paris, Boston, Kopenhagen, München, Zürich und Hamburg.

Goyo Montero, Ballettdirektor des Staatstheaters Nürnberg, bleibt zwei weitere Jahre im Amt. Der Vertrag des spanischen Chefchoreografen wird damit bis zum Spielzeitende 2013 laufen.

Lorin Maazel hat Ende März seinen Vertrag als Chefdirigent der Münchner Philharmoniker unterschrieben. Der US-Amerikaner wird zur Konzertsaison 2012/13 Nachfolger von Generalmusikdirektor Thielemann. Maazel, der als einer der besten und teuersten Dirigenten der Welt gilt, soll drei Spielzeiten bei den Philharmonikern bleiben. Diese Interimsphase soll Zeit für die Suche nach einem Nachfolger geben.

Ralf Waldschmidt, derzeit Operndirektor am Theater Augsburg, wird ab der Spielzeit 2011/12 Intendant des Theaters Osnabrück. Waldschmidt war unter anderem Dramaturg am Nationaltheater Mannheim, am Staatstheater Darmstadt und an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. In Bremen war er als Stellvertreter des Intendanten tätig.

Sabine Kozinc wird in der Spielzeit 2010/11 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden als Operndirektorin den Posten des nach Gießen wechselnden Die-ter Senft übernehmen. Der Wiesbadener Intendant Manfred Beilharz verpflichtete Sabine Kozinc als Künstlerische Betriebsdirektorin und, gemeinsam mit dem neuen Musikdramaturgen Wolfgang Haendeler, als Mitglied der Opernleitung.

Yaroslav Ivanenko und Heather Jurgensen, Hamburger Tänzer, werden Nachfolger des Kieler Ballettdirektors Mario Schröder, der zur nächsten Spielzeit nach Leipzig wechselt. Yaroslav Ivanenko, gebürtiger Ukrainer und seit 1998 im Corps de Ballet des Hamburger Balletts, soll ab der übernächsten Spielzeit 2011/12 die künstlerische Leitung des Kieler Balletts übernehmen. Die Amerikanerin Heather Jurgensen, die bis 2007 als Erste Solistin in John Neumeiers Hamburger Ballett tanzte, wird bereits ab der kommenden Spielzeit „für organisatorische Fragen zur Verfügung stehen“. Die Spielzeit 2010/11 bis zum Amtsantritt der neuen Direktoren soll mit Gastchoreografen überbrückt, die Sparte Tanz soll mit 19 Tänzern wie bisher fortgeführt werden.

 
Lutz de Veer. Foto: Thilo Nass
 

Lutz de Veer. Foto: Thilo Nass

 

Lutz de Veer wird als neuer Generalmusikdirektor ab der Spielzeit 2010/11 die Leitung des Philharmonischen Orchesters Plauen-Zwickau übernehmen. Der gebürtige Berliner ist bis zum Ende der laufenden Spielzeit als Erster Kapellmeister an der Staatsoper Hannover beschäftigt. De Veer wird für die kommenden drei Jahre die künstlerische und administrative Leitung des Philharmonischen Orchesters des Theaters Plauen-Zwickau innehaben.

Marcus Bosch, derzeit noch am Theater Aachen als Generalmusikdirektor verpflichteter Dirigent, soll ab September 2011 als GMD in Nürnberg in der Nachfolge von Chefdirigent Christof Prick amten. Der Vertrag soll zunächst bis August 2017 laufen.

Ausgezeichnet

Franz Grundheber wurde Anfang März zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper ernannt. Der Bariton erhielt damit die höchste Auszeichnung des Wiener Opernhauses. Grundhebers Weltkarriere begann an der Hamburgischen Staatsoper, wo er von 1966 bis 1988 zum Ensemble gehörte.

Valery Gergiev erhält in diesem Jahr den Glashütte Original-Musikfestspiel-Preis. Der Preis wird seit 2004 verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert. Gergiev ist seit 1996 Intendant des Mariinsky-Theaters St. Petersburg, an dem er seit 1977 als Dirigent wirkt.

Anna Prohaska, Sopranistin, erhält den Schneider-Schott-Musikpreis Mainz 2010. Prohaska wurde 1983 in Wien geboren und schloss 2009 ihr Studium an der Berliner Hochschule für Musik Hanns Eisler ab. Nach Engagements an der Komischen Oper Berlin wurde sie Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper. Der Schneider-Schott-Musikpreis wurde erstmals 1986 vergeben. Mit ihm werden alle zwei Jahre im Wechsel junge Interpreten und Komponisten ausgezeichnet, die sich für zeitgenössische Musik engagieren. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderen Adriana Hölszky, das Nomos Quartett, Jörg Widmann, Enno Poppe, Peter Schöne und Márton Illés.

Kurt Masur wurde im April mit der Urania-Medaille 2010 ausgezeichnet. Damit würdigt die Urania Berlin Masurs „Verdienste für Demokratie und Freiheit in Deutschland und sein großartiges künstlerisches Lebenswerk“. Masur gehörte am 9. Oktober 1989 bei den Leipziger Montagsdemonstrationen zu den Verfassern des Aufrufs „Keine Gewalt“. Er war über Jahrzehnte Gewandhauskapellmeister in Leipzig und ist Ehrenmusikdirektor auf Lebenszeit des Orchestre National de France.

Heera Kim (Karlsruhe) erhielt den ersten, Simon Frei (Berlin) den zweiten und Peter Michael von der Nahmer (München) den dritten Preis des von der GASAG gestifteten Berliner Opernpreises 2010. Die Preisträger wurden im Mai im Rahmen einer Gala für ihre Werke ausgezeichnet. An diesem Abend wurden auch die prämierten Kompositionen uraufgeführt. Der Berliner Opernpreis 2010 stand unter dem Thema „Verbotene Liebe“.

William Forsythe, amerikanischer Choreograf, erhält in diesem Jahr den Goldenen Löwen der Biennale di Venezia. Die Verleihung erfolgt während des Internationalen Festivals für zeitgenössischen Tanz in Venedig. Gemeinsam mit Forsythe wird der Komponist Wolfgang Rihm ausgezeichnet, der den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk erhält.

Kent Nagano erhält in diesem Jahr den Wilhelm-Furtwängler-Preis. Der Dirigent empfängt die Auszeichnung beim Beethovenfest Bonn 2010. Mit dem Ehrenpreis werden herausragende Solisten, Orchester, Dirigenten und Ensembles für besondere Leistungen auf dem Gebiet der klassischen Musik ausgezeichnet. Erstmals erhielt 1990 Plácido Domingo den Preis. In den folgenden Jahren wurden unter anderem Agnes Baltsa, José Carreras, die Wiener Philharmoniker, James Levine, Lorin Maazel, Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin geehrt. Kent Nagano ist seit 2006 Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper sowie Music Director des Orchestre symphonique de Montréal in Kanada.

Geburtstage

 
Anja Silja. Foto: Archiv
 

Anja Silja. Foto: Archiv

 

Anja Silja, Sopranistin, wurde 70 Jahre alt. Schon mit 16 gab sie ihr Operndebüt in Rossinis „Barbier von Sevilla“. Mit 20 Jahren debütierte sie in Richard Wagners „Fliegendem Holländer“. Ihre Beziehung zum damaligen Festspielleiter Wieland Wagner beschäftigte die Medien in der Bundesrepublik weit mehr als das künstlerische Schaffen der beiden. Nach Wieland Wagners Tod beschloss Silja im Alter von 26 Jahren, nie mehr in Bayreuth zu singen, machte aber dennoch Weltkarriere. Noch heute steht sie auf den großen Bühnen in Wien, London und Berlin.

Pierre Boulez, Komponist und Dirigent, wurde 85 Jahre alt. Der vielseitige Musiker war bei vielen hochkarätigen Orchestern als Dirigent engagiert. Er gründete in Paris das Forschungszentrum für Neue Musik (IRCAM), dessen Leiter er über viele Jahre war. Ebenso war er der Begründer und Leiter des Ensemble Intercontemporain, eines der renommiertesten Ensembles für Neue Musik weltweit. Von 1976 bis 1980 dirigierte Boulez in Bayreuth den legendären „Chéreau-Ring“. 2004 kehrte er als Dirigent des „Parsifal“ in der Inszenierung von Christoph Schlingensief nach Bayreuth zurück. Im Jahr 2001 erhielt Boulez den Wilhelm-Pitz-Preis der Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer.

Siegfried Jerusalem wurde 70. Seit 1976 sang der Tenor an den Bühnen von Darmstadt und Aachen, bei den Zürcher Opernfestspielen und an der Staatsoper Hamburg. Karriere machte er vor allem im Wagner-Fach bei den Bayreuther Festspielen. Nachdem er zunächst Gastspielverträge mit den Staatsopern von Stuttgart und München und mit der Deutschen Oper Berlin abgeschlossen hatte, wurde Jerusalem Mitglied der Deutschen Oper Berlin. Er gastierte an großen Häusern und debütierte 1979 an der Wiener Staatsoper. 1980 wurde er an die New Yorker Metropolitan Oper berufen. Erfolgreiche Bühnengastspiele und Konzerte führten ihn in die europäischen und amerikanischen Musikzentren, wobei er sich auch als großer Lied-Interpret auszeichnete.

Verstorben

Blanche Thebom, vor allem als Wagner-Sängerin bekannt gewordene Mezzosopranistin, ist im Alter von 94 Jahren verstorben. Sie war zu Zeiten der Sowjetunion im Bolschoi-Theater die ers-te Amerikanerin, die die Rolle der Carmen sang. 1963 verabschiedete sie sich von der Bühne.

Philippe Braunschweig, Gründer und langjähriger Leiter des Prix de Lausanne, ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Der Schweizer Industrielle begeisterte sich früh fürs Ballett. Für sein Wirken erhielt Braunschweig zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1997 den Deutschen Tanzpreis.

Marika Besobrasova ist im Alter von 92 Jahren in Monte Carlo gestorben. Die Ballettpädagogin leitete bis Mitte letzten Jahres die von ihr 1952 gegründete weltberühmte Ballettschule in Monaco. 1975 wurde ihr von Prinz Rainier und Prinzessin Gracia Patricia die Villa „Casa Mia“ zur Verfügung gestellt, seit 1976 hieß die Schule offiziell Académie de Danse Classique Princesse Grace. Bei Besobrasova studierten zahllose große und weltbekannte Tänzer, unter anderen Rudolf Nurejew und Erik Bruhn.
Arnold Spohr ist im Alter von 86 Jahren in Winnipeg gestorben. Der Tänzer, Choreograf und Ballettdirektor galt als eine der wichtigsten Figuren der kanadischen Tanzgeschichte. So war er für den Aufstieg des Royal Winnipeg Ballet zu einer der führenden Ballettkompanien des Landes verantwortlich, wo er auch als Solist getanzt hatte. Spohr wurde mit zahlreichen kanadischen Preisen und Orden ausgezeichnet.

Fred Marteny, österreichischer Ballettdirektor, Choreograf und Pädagoge, ist im 79. Lebensjahr gestorben. Marteny war viele Jahre erfolgreicher Ballettdirektor und Choreograf an österreichischen Bühnen. Überdies war er als Ballettmeister an deutschen Bühnen sowie am Opernhaus Marseille, beim Ballet-Théâtre Contemporain, bei den Ballets de Marseille unter Roland Petit und wiederholt als Choreo-graf im Fernen Osten (Südkorea, Japan, Taiwan) tätig. Lehrtätigkeiten übte er in ganz Europa aus. Der gebürtige Prager übersiedelte 1949 nach Wien, wo er zunächst als Tänzer im Dia-Luca-Ballett engagiert war. 1954 wurde ihm die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Ab der Mitte der 1950er-Jahre vor allem in Frankreich und Deutschland tätig, kehrte er 1965 als Ballettdirektor nach Österreich zurück.

Anton Knüsel, langjähriger Leiter des Oratorienchores der Stadt Bern, ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Er hat das Chorwesen der Schweizer Bundesstadt als Pädagoge entscheidend mitgeprägt. 1990 wurde Knüsel mit dem Musikpreis des Kantons Bern ausgezeichnet.

Nachrichten

BADEN-BADEN: Das Festspielhaus Baden-Baden will Opern in Zukunft ausschließlich in Eigenregie umsetzen. Baden-Baden übernehme damit die künstlerische Verantwortung, sagte Intendant Andreas Mölich-Zebhauser. Dennoch könnten sich aus wirtschaftlichen Gründen immer Partner an Opern-Neuinszenierungen beteiligen.

BERLIN: Zur Wiedereröffnung des Berliner Schillertheaters als Ausweichquartier für die Staatsoper Unter den Linden inszeniert Christoph Schlingensief die Oper „Metanoia“ von Jens Joneleit. Joneleits Musik habe „die richtige theatralische Qualität“, sagte Generalmusikdirektor Daniel Barenboim, der die musikalische Leitung der Uraufführung am 3. Oktober hat, bei der Vorstellung des Spielplans in Berlin. Intendant Jürgen Flimm kündigte an, die Staatsoper wolle künftig verstärkt auch Neue Musik zeigen. Die Staatsoper wird in den kommenden drei Jahren saniert. Während dieser Zeit dient das Schillertheater in Berlin-Charlottenburg als Ersatzspielstätte. Derzeit läuft der Umbau des Schillertheaters zum Opernhaus auf Hochtouren. Ab Mitte August sollen die ersten Proben der Staatsoper im Schillertheater stattfinden.

Das Staatsballett Berlin blickt auf das erfolgreichste Jahr seit seiner Gründung 2004 zurück. Mit über 120.000 Zuschauern (Auslastung von 82,8 Prozent) und Einnahmen aus dem Kartenverkauf von knapp 3,9 Millionen Euro sei ein Rekordergebnis erzielt worden, teilte Geschäftsführer Georg Vierthaler mit. Intendant Vladimir Malakhov sieht auch der nächsten Saison zuversichtlich entgegen, die vor allem vom Umzug des Ensembles in die Deutsche Oper geprägt ist. Am 24. Oktober gibt die Compagnie mit „La Péri“ außerdem ihren Einstand im Schillertheater, dem Interimsdomizil der Staatsoper. Insgesamt sind in der Saison 91 Ballettvorstellungen und drei Premieren, darunter eine Uraufführung und eine Wiederaufnahme, geplant. Damit kann die Zahl der Aufführungen konstant gehalten werden.

BONN: Das geplante Beethoven-Festspielhaus wird vorerst nicht gebaut. Darauf einigte sich die Stadt Bonn mit der Deutschen Post, der Telekom und der Postbank, die den Bau mit rund 75 Millionen Euro finanzieren wollten. Die wirtschaftliche Situation der Stadt verlange derzeit andere Prioritäten, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Bonn müsse jetzt zunächst auf strikte Haushaltskonsolidierung setzen, zu der es aufgrund der dramatischen Entwicklung der kommunalen Finanzen keine Alternative gebe. Das umstrittene Bauvorhaben war in der Bonner Öffentlichkeit zuletzt kontrovers diskutiert worden. Anstelle des Festspielhaus-Baus sollen die drei Unternehmen Projekte für Jugend, Bildung und Soziales fördern. Gleichzeitig entwickelt die Stadt ein umfassendes Gesamtkonzept für den Kulturstandort Bonn und die Region. Aufgrund dieses Konzepts entscheiden die Unternehmen dann über eine Kulturförderung. Hierzu könne auch die Unterstützung eines Beethoven-Festspielhauses zählen, hieß es ausdrücklich.

DRESDEN: In einem offenen Brief hat die VdO gemeinsam mit den Gewerkschaften GDBA, DOV und ver.di die Einhaltung der Vereinbarung zum Neubau der Dresdner Staatsoperette angemahnt. Der Stadtrat und die Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) sollten an den Neubauplänen unverändert festhalten, heißt es in dem Schreiben, und: „Pacta sunt servanda“. Mit dem Haustarifvertrag haben die Beschäftigten zugunsten eines Neubaus der Staatsoperette in wesentlichem Umfang auf Gehaltsbestandteile verzichtet. Bis Ende der Vertragslaufzeit 2021 käme so ein Betrag von zirka 14 Millionen Euro zusammen. Wolfgang Schaller, Intendant der Staatsoperette Dresden, ist indes besorgt über Pläne der Stadt zum Bau eines kommerziellen Musical-Theaters. Die Absicht der Stadt Dresden irritiere all jene, die dem Wort der Politiker vom Willen zu einem Neubau der Staatsoperette im Zentrum geglaubt hätten. Schaller befürchtet, dass das Vorhaben eines Musical-Hauses die Pläne des Operetten-Neubaus gefährden könnte.

GÖRLITZ: Mit großer Mehrheit hat der Kreistag des Landkreises Görlitz die Zusammenführung der Theater Zittau und Görlitz rückwirkend zum 1. Januar 2010 beschlossen. Das neue Haus firmiert unter dem Namen Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau GmbH, der neue Firmensitz wird Görlitz sein. Damit bestätigte der Kreistag in Görlitz den Grundsatzbeschluss vom 16. Dezember 2009. Ab 1. Juli soll das Personal des Görlitzer Musiktheaters in die Zittauer Gesellschaften überführt werden – das künstlerische in die Theatergesellschaft, das nichtkünstlerische in die Servicegesellschaft. Die drei Sparten bleiben und produzieren an den bisherigen Standorten: Musiktheater und Ballett in Görlitz, Schauspiel in Zittau.

KÖLN: Als erste Stadt in Nord-rhein-Westfalen erhebt Köln eine Kulturförderabgabe bei Hotelbetrieben. Die auch „Bettensteuer“ genannte Sonderumlage wurde im Stadtrat mit den Stimmen von SPD und Grünen beschlossen. Ein CDU-Vertreter nannte die Bettensteuer „verfassungswidrig“. Die Kölner Hotels und Pensionen sollen fünf Prozent ihrer Netto-Erlöse aus Übernachtungen an die Stadt überweisen. Die Einkünfte werden in die Kulturförderung gesteckt. SPD und Grüne gehen von einem Betrag von jährlich etwa zwölf Millionen Euro aus. Die Initiative ist eine Reaktion auf die von der Bundesregierung eingeführte Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes für Übernachtungen von 19 auf 7 Prozent. Die neue Abgabe muss noch vom Innen- und Finanzministerium genehmigt werden.

MÜNCHEN: Das Staatstheater am Gärtnerplatz wird ab Mai 2012 einer etwa drei Jahre dauernden Generalsanierung unterzogen. In dieser Zeit kann das Haus nicht bespielt werden. Geplant ist ein Ausweichen auf mehrere andere Spielstätten in München und Umgebung, die geschätzte Bausumme beträgt 55 Millionen Euro.

POTSDAM: Die Potsdamer Tanztage feiern 20-jähriges Bestehen. Das Programm des Festivals bestätigte die große Vielfalt und den Hang zu ungewöhnlichen Formen des zeitgenössischen Tanzes, die in den letzten Jahren den Ruf des Festivals beim Publikum gefestigt haben. Eröffnet wurde das Festival am 12. Mai. Zur Ergänzung des Bühnenprogramms gab es ein breites Angebot an Workshops.

 
Der Berliner Rundfunkchor bei der Salzburger „Götterdämmerung“. Foto: Charlotte Oswald
 

Der Berliner Rundfunkchor bei der Salzburger „Götterdämmerung“. Foto: Charlotte Oswald

 

SALZBURG: Mit der Aufführung von Richard Wagners „Götterdämmerung“ mit den Berliner Philharmonikern und dem Rundfunkchor Berlin gingen am Ostermontag die Osterfestspiele Salzburg zu Ende. Gleichzeitig endete auch die über vier Jahre angelegte Realisierung von Richard Wagners „Ring“-Tetralogie. Offenbar hatten die negativen Turbulenzen der vergangenen Monate keinen Einfluss auf den Kartenverkauf. Nach der Auswertung der Besucherzahlen zeigten sich die Veranstalter zufrieden. In den acht Hauptvorstellungen im Großen Festspielhaus wurde eine Auslastung von durchschnittlich 91,1 Prozent festgestellt. Insgesamt wurde eine Erlössteigerung von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet.

WEIKERSHEIM: Bereits zum fünften Mal öffnet sich vom 26. September bis zum 2. Oktober 2010 der Vorhang für nationale und internationale Nachwuchstalente der Opernmusik mit DEBUT 2010. Der Wettbewerb ist mit über 25.000 Euro dotiert. Die Qualifikationsrunden und auch das Semifinale werden im Schloss Weikersheim ausgetragen. Dort betreibt der neue Partner von DEBUT, die Jeunesses Musicales, eine Musikakademie mit internationaler Ausstrahlung. DEBUT 2010 erwartet rund 200 Bewerbungen aus Deutschland und ganz Europa. Das neue Profil des Wettbewerbs beinhaltet unter anderem Workshops für Auftrittstraining und Bühnenpräsenz. Im zweijährigen Turnus richtet sich der Wettbewerb an junge Opernsängerinnen (bis 32 Jahre) und -sänger (bis 34 Jahre) in den Stimmfächern Sopran, Mezzosopran, Alt, Tenor, Countertenor, Bariton und Bass. Ende des Bewerbungszeitraums ist der 30. Juni 2010.

WUPPERTAL: Das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch wird künftig von drei Geschäftsführern geleitet. Dominique Mercy, Tänzer der ersten Stunde des Tanztheaters, und Robert Sturm, langjähriger künstlerischer Assistent von Pina Bausch, wurden zu künstlerischen Geschäftsführern ernannt. Beide künstlerischen Leiter waren enge Vertraute der im Juni 2009 verstorbenen Künstlerin. Ihre Verträge mit der Stadt Wuppertal sind zunächst bis 2013 befristet. Kaufmännische Geschäftsführerin bleibt Cornelia Albrecht, die diese Funktion seit 2008 bekleidet.
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