Zur Startseite


 

 
Zur Startseite von Oper & Tanz
Aktuelles Heft
Archiv & Suche
Stellenmarkt
Oper & Tanz abonnieren
Ihr Kontakt zu Oper und Tanz
Kontakt aufnehmen
Impressum
Datenschutzerklärung

Website der VdO


 

Aktuelle Ausgabe

Editorial

Kulturpolitik
Brennpunkte
Zur Situation deutscher Theater und Orchester
Sparen oder Kürzen?
Ein Gespräch mit dem Regensburger Oberbürgermeister Hans Schaidinger
Spielen für das Publikum
Gespräch mit dem Intendanten des Regensburger Theaters, Ernö Weil
Wechselvolle Geschichte
Dresden feiert 25 Jahre Wiederaufbau der Semperoper


Erfolgreiche Überzeugungsarbeit
„tanznetz.de“ – Ein digitales Tanzprojekt von Nina Hümpel

Berichte
Verzweifelte Hausfrauen
„Don Giovanni“ in Bremen
Teufels Werk und Schwesters Beitrag
Eötvös-Uraufführung und -Premiere in München
Der Friseur und die Göttin
„One Touch of Venus“ beim Kurt-Weill-Fest in Dessau
Macht und Ohnmacht der Gefühle
Auftragsopern von Reimann und Kalitzke in Wien

VdO-Nachrichten
Nachrichten
NV Bühne: Tarifrunde 2010 – HTV im Theater Vorpommern – Zeichen aus Berlin – Stiftung Tanz formiert sich! – Wir gratulieren
Stiftung Tanz ist gegründet
Transition Zentrum Deutschland – Für eine Karriere danach

Service
Schlagzeilen
Namen und Fakten
Stellenmarkt
Spielpläne 2009/2010
Festspielvorschau (pdf)

 

Namen & Fakten

Personalia

 
Vertragsunterzeichnung im Theater Magdeburg: (v.l.n.r.) Ballettdirektor Gonzalo Galguera, Verwaltungsdirektor Christian Ruppert, Kimbo Ishii-Eto, Beigeordneter Dr. Rüdiger Koch, Generalintendantin Karen Stone. Foto: Theater Magdeburg
 

Vertragsunterzeichnung im Theater Magdeburg: (v.l.n.r.) Ballettdirektor Gonzalo Galguera, Verwaltungsdirektor Christian Ruppert, Kimbo Ishii-Eto, Beigeordneter Dr. Rüdiger Koch, Generalintendantin Karen Stone. Foto: Theater Magdeburg

 

Kimbo Ishii-Eto wird neuer Generalmusikdirektor des Theaters Magdeburg. Der gebürtige Taiwanese tritt seine neue Stelle am 1. Dezember 2010 an. Sein Vertrag hat eine Laufzeit bis 2014. Bis zum Ende der Spielzeit 2011/2012 ist Kimbo Ishii-Eto zudem weiterhin Music Director und Dirigent des Amarillo Symphony Orchestra in Texas.

Maria Benyumova, Stipendiatin des Dirigentenforums des Deutschen Musikrats, wird ab der kommenden Spielzeit Chordirektorin der Vereinigten Städtischen Bühnen in Krefeld.

Georg Vierthaler führt weitere vier Jahre die Geschäfte des Staatsballetts Berlin und des Konzerthauses Berlin. Sein Vertrag wurde bis zum 31. Juli 2014 verlängert. Vierthaler war von 1994 bis 2008 Geschäftsführender Direktor der Staatsoper Unter den Linden. Zusätzlich war er von 2001 bis 2002 Intendant und Geschäftsführer des Theater des Westens und von 2004 bis 2005 Koordinator des Vorstandes der Stiftung Oper in Berlin.

Jens-Daniel Herzog, Regisseur, soll neuer Intendant der Dortmunder Oper werden. Herzog, der unter anderem Schauspieldirektor in Mannheim war und bei mehreren Opernproduktionen Regie geführt hatte, tritt damit die Nachfolge von Christine Mielitz an, die Ende 2010 aus ihrem Amt ausscheidet.

Karen Kamensek, bisher stellvertretende GMD der Hamburgischen Staatsoper, wird im Sommer 2011 neue Generalmusikdirektorin an der Staatsoper Hannover.

Dieter Senft wird zum Start der neuen Spielzeit neuer Opern- und Betriebsdirektor am Stadttheater Gießen und damit Nachfolger von Markus Hertel, der ans Schleswig-Holsteinische Landestheater wechselt.

Ulrich Peters, Intendant des Staatstheaters am Gärtnerplatz in München, muss gehen. Sein Vertrag endet zum 31. August 2012 und soll nicht verlängert werden. Die Entscheidung sei auch vor dem Hintergrund der 2012 beginnenden Renovierungsphase des Staatstheaters am Gärtnerplatz erfolgt, sagte Bayerns Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP). Die Planungen für die zukünftige Besetzung der Intendanz seien im Gange. Peters kritisierte die Entscheidung: „Das Zeichen für eine so schwerwiegende Zäsur zu diesem Zeitpunkt halte ich für fatal und gefährlich für den Fortbestand dieses unverzichtbaren Kulturstandorts.“ Das Staatstheater am Gärtnerplatz wird ab Mai 2012 einer etwa drei Jahre dauernden Generalsanierung unterzogen.

Lorin Maazel ist offenbar der Wunschkandidat der Stadt München als Nachfolger Christian Thielemanns. Diese Lösung für den Posten des Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker soll für drei Jahre gelten.

Manuel Schöbel, Intendant des Mittelsächsischen Theaters, wird vermutlich nicht über 2011 im Amt bleiben. Die Gesellschafter, die Städte Döbeln und Freiberg sowie der Landkreis, haben sich offenbar dazu entschlossen, die Stelle neu auszuschreiben, obwohl Schöbel eine Verlängerung seines Vertrages beantragt hatte.

Philippe Bach wird 2011 Generalmusikdirektor des Meininger Theaters. Von 2006 bis 2008 war er assistierender Dirigent am Teatro Real in Madrid. Zur Zeit ist er Erster Kapellmeister und stellvertretender GMD am Theater Lübeck.

Joscha Schaback wird neuer Operndirektor am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Er arbeitet bereits jetzt mit dem designierten Generalintendanten Peter Spuhler zusammen und will besonders die Junge Oper fördern.

Ausgezeichnet

Ann van den Broek, belgische Choreografin, erhält den mit 15.000 Euro dotierten Mouson Award des Frankfurter Künstlerhauses Mousonturm. Ihre beiden im vergangenen Jahr dort gezeigten Tanzstücke „We solo men“ und „Co(te)lette“ hätten das Publikum begeistert, teilte die Jury mit. Van den Broek widme sich „auf eingängige Weise, aber ohne große Showeffekte zu bedienen und ohne plakative Thesen zu vertreten, zeitgenössischen Verhaltensweisen des Menschen“. Die 1976 im flämischen Teil Belgiens geborene Choreografin wurde an der Tanzakademie Rotterdam zur Tänzerin ausgebildet.

Gerd Uecker, Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden, erhielt das von Königin Margrethe II. von Dänemark verliehene Ritterkreuz des Dannebrogordens. Der Dannebrogorden ist ein dänischer Ritterorden, der Dänen und Ausländern für zivile oder militärische Verdienste, für besondere Leistungen in Kunst und Wissenschaft oder Wirtschaft oder für eine Tätigkeit im Inter-esse Dänemarks verliehen werden kann.

Stefan Soltesz, Generalmusikdirektor der Stadt Essen und Intendant des Aalto-Theaters, wurde bei einer Feierstunde in der Düsseldorfer Staatskanzlei von Minis-terpräsident Jürgen Rüttgers der Titel eines Professors h.c. verliehen. Zu den herausragenden Verdiensten von Stefan Soltesz zählt die Staatskanzlei nicht nur sein Wirken als Dirigent, sondern auch seine vorbildliche Auswahl an Regisseuren, womit das Aalto-Theater maßgeblich zur internationalen Anerkennung Essens als Kulturhauptstadt beigetragen habe.

Heiner Goebbels, Komponist und Theaterregisseur, erhält den mit 10.000 Euro dotierten Kunstpreis 2010 des Landes Rheinland-Pfalz. Als „Grenzgänger“ zwischen den verschiedenen Kunstsparten gehöre der 1952 geborene Goebbels „zu den bedeutendsten Experten der gegenwärtigen Musik- und Theaterszene“, sagte Kulturministerin und Jury-Vorsitzende Doris Ahnen. Goebbels‘ multimediale Konzepte sprengten „sowohl den tradierten Rahmen der Konzertmusik als auch den des herkömmlichen Theaters“, heißt es in der Begründung der Jury.

Sahra Huby aus München gewann den 1. Preis beim Wettbewerb „Das beste deutsche Tanzsolo“ innerhalb der euro-scene Leipzig, den 2. Preis erhielt Paloma Saskia Thorausch aus Essen und den 3. Preis Janine Schneider aus Berlin. Der Publikumspreis ging an Wesley D’Alessandro aus Hannover. Der Wettbewerb fand in der Konzeption von Alain Platel (Gent) zum 9. Mal statt.

Christa Ludwig, in Berlin geborene Kammersängerin der Wiener Staatsoper, erhielt die Hugo-Wolf-Medaille. Die undotierte Auszeichnung wurde der 81-Jährigen im März verliehen.

Sasha Waltz, Tänzerin und Choreografin, wurde mit dem Caroline-Neuber-Preis der Stadt Leipzig ausgezeichnet. Die Auszeichnung ist mit 6.000 Euro dotiert und wird seit 1998 alle zwei Jahre an weibliche Theaterschaffende aus dem deutschsprachigen Raum verliehen, die mit hervorragenden Leistungen Maßstäbe gesetzt haben.

Anja Harteros erhält den mit 10.000 Euro dotierten Kölner Opernpreis. Die Sopranistin ist damit die erste Preisträgerin des vom Verein der Freunde und Förderer Kölner Kultur gestifteten Preises, der herausragende künstlerische Persönlichkeiten aus dem Bereich der Oper ehren soll. Harteros zählt heute zu den weltweit gefragtesten Sängerinnen ihres Faches und ist auf allen großen Konzert- und Opernbühnen zu erleben.

 
Cristóbal Halffter. Foto: Universal Edition
 

Cristóbal Halffter. Foto: Universal Edition

 

Cristóbal Halffter, spanischer Komponist, erhält den mit 400.000 Euro dotierten Preis der spanischen Stiftung BBVA „Grenzen des Wissens für zeitgenössische Musik“. Halffters Werk, so die Jury, „atmet eine Inspiration, deren bekenntnishafte Kohärenz und Kontinuität zur Entwicklung der zeitgenössischen Musik wesentlich beigetragen hat.“. Die Jury würdigte außerdem Halffters Rolle in der Erneuerung der spanischen Musikszene, sowohl als Komponist wie auch als Dirigent.

Anita Watson, Sopranistin, und Kap Sung Ahn, Bariton, wurden mit dem Emmerich Smola Förderpreis 2010 ausgezeichnet. Die Gewinner des mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Preises wurden vom Publikum eines vom SWR veranstalteten Konzerts ermittelt. Neben dem Preisgeld erhalten die Preisträger ein Konzertengagement mit der Deutschen Radio Philharmonie.

Geburtstage

Peter Neumann, Chorleiter und Dirigent, wurde 70 Jahre alt. 1967 kam er als Organist und Kantor an die Kartäuserkirche in Köln, deren Kirchenchor er in einen der besten Oratorienchöre verwandelte. Bis heute leitet er den Kölner Kammerchor, mit dem er 1982 den „Gran Premio Città di Arezzo“ gewann. Als Gastdirigent konzertierte Neumann unter anderem mit dem Niederländischen Kammerchor, dem Südfunkchor Stuttgart, der Schola Cantorum Tokio, dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam, dem Jerusalem Symphony Orchestra und dem Chor und Orchester des Teatro Communale di Bologna.

Lorin Maazel feierte seinen 80. Geburtstag. Der in Frankreich geborene Sohn amerikanisch-jüdischer Eltern debütierte 1939 als Neunjähriger nach zwei Jahren Unterricht in New York als Dirigent. 1960 war Maazel der erste Amerikaner am Pult des Bayreuther Festspielhauses. Er war Chef in Berlin, London, Cleveland, Wien, Valencia, New York und beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in München.
Peter Konwitschny wurde 65. Nach seinem Regiestudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin war er von 1971 bis 1979 Regieassistent am Berliner Ensemble unter der Intendanz von Ruth Berghaus. Es folgten erste eigene Regiearbeiten im Bereich Schauspiel und Oper. Seit 1990 ist Konwitschny freischaffender Regisseur. Ab 1998 konzentrierte sich seine Arbeit auf die Hamburgische Staatsoper, wo er eng mit Ingo Metzmacher zusammenarbeitete.

George Alexander Albrecht wurde 75. Mit 29 Jahren wurde er 1965 zum Generalmusikdirektor der Niedersächsischen Staatsoper Hannover berufen und war damals jüngster GMD in Deutschland. Er war im Laufe seiner Karriere u.a. Gastdirigent der Berliner und der Münchner Philharmoniker, der Bamberger Symphoniker, der Staatskapelle Dresden und des Gewandhausorches-ters Leipzig, dirigierte sämtliche deutschen Rundfunk-Orchester und stand bei zahlreichen ausländischen Orchestern am Pult. Von 1990 bis 1995 war er Gastdirigent an der Semperoper Dresden.

Verstorben

John Dickie, Kammersänger, ist mit 56 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Nach seinem Gesangsstudium in Wien war er Ensemblemitglied an den Wuppertaler Bühnen, danach in Mannheim und an der Hamburgischen Staatsoper. Gastengagements führten ihn an die Deutsche Oper Berlin, an das Royal
Opera House Covent Garden in London und zu den Bregenzer Festspielen. Seit 1987 war Dickie Mitglied der Wiener Staatsoper und der Wiener Volksoper.

Anahit Grigoryan, Ballettmeisterin bei Theater&Philharmonie Thüringen, ist nach langer schwerer Krankheit im Alter von 62 Jahren gestorben. Die in Jerewan geborene Armenierin wurde nach der Ballettschule an das Theater für Oper und Ballett ihrer Heimatstadt engagiert. Gastspiele führten sie in alle Welt. Grigoryan war bereits von 1983 bis 1986 Trainingsmeisterin des Geraer Balletts, als sie ihren Mann, einen Wissenschaftler, in die DDR begleitete. Im Oktober 1991 kam sie zurück nach Gera. Zwanzig Jahre lang war sie als wichtige Partnerin großer Choreografen an deren Ballettinszenierungen maßgeblich mitbeteiligt.

Jürg Baur starb im Alter von 91 Jahren in Düsseldorf. Der Komponist fand erst spät zum Musiktheater. Im Alter von 87 Jahren komponierte er seine erste Oper: „Der Roman mit dem Kontrabass“. Jürg Baur wollte nach eigenen Worten Neue Musik schreiben, welcher der „normale“ Hörer zu folgen vermag. Er verstand sich nicht als Avantgardist extremer Art.

Nachrichten

BAYREUTH: Die Leiterin der Bayreuther Festspiele, Katharina Wagner, will auch in diesem Jahr eine Kinderoper auf die Bühne bringen. Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr soll die Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ kindergerecht inszeniert werden, sagte Wagner. Für die Aufführung entwerfen derzeit Kinder an bundesweit sechs Schulen Kostümbilder. Eine Jury prämiert die besten Ideen des Wettbewerbs „Wagner für Kinder“, die Kostüme werden dann von Schauspielern getragen.

BERLIN: Die Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, Hortensia Völckers, will Berührungsängste mit der Kunstform Tanz abbauen und den Zugang dazu erleichtern. Dafür sei das Thema Tanz in Schulen wichtig, sagte Völckers. „Wenn alle Kinder neben Musik- auch Tanzunterricht in den Schulen hätten, würde es da eine viel größere Selbstverständlichkeit geben.“ Die Kulturstiftung des Bundes hatte 2006 den „Tanzplan Deutschland“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, den zeitgenössischen Tanz und seine öffentliche Anerkennung zu stärken. Ende 2010 läuft der „Tanzplan“ nun aus.

Die Vorsitzende des Kulturausschusses im Bundestag, Monika Grütters (CDU), hat die Diskussion um die Zukunft der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin (roc) begrüßt. Der Vorschlag, die derzeit unter einem Dach bestehenden vier Klangkörper den einzelnen Anteilseignern zuzuschlagen, zeige, dass die Überlegung zur Fusion des Deutschen Symphonie-Orchesters (DSO) und des Rundfunk-Sinfonieorchesters vom Tisch sei, sagte Grütters. Das Land Berlin könnte sich um den Rundfunkchor Berlin kümmern, der Bund um das DSO. Ziel sei die langfristige Sicherung aller vier Klangkörper. Zuvor hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages die von Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) bereits zugesagte Erhöhung des Bundeszuschusses für die GmbH gesperrt. Zunächst soll ein Zukunftskonzept für die vier Ensembles vorgelegt werden.

BOCHUM: Die Planungen für eine Bochumer Symphonie stocken. 2010 wollte die Ruhrgebietsstadt mit den Bauarbeiten für ein eigenes Gebäude beginnen. Doch nun droht das Vorhaben an der klammen Kassenlage der Stadt zu scheitern. Jetzt hofft die Kommune auf finanzielle Hilfe vom Land. Trotz der Finanzprobleme und der Notwendigkeit, ein Haushaltssicherungskonzept auf die Beine zu stellen, bleibe ein Konzerthaus für Bochum eine wichtige Einrichtung, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung. Über die Stiftung Bochumer Symphonie wurden bei den Bürgern Bochums bereits 12,3 Millionen Euro für den Bau gesammelt.

BONN: Die Stadt Bonn lässt für ihr geplantes Beethoven-Festspielhaus neue Standorte prüfen. Die drei Sponsoren Deutsche Post, Postbank und Telekom wollen der Stadt für das Projekt eine Gesamtsumme von 75 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Hintergrund der neuerlichen Standortsuche ist der wachsende Widerstand der Bonner Bürger gegen den ursprünglichen Plan, das Festspielhaus an jenem Ort zu bauen, an dem bisher die denkmalgeschützte Beethovenhalle steht.

BREGENZ: Die Bregenzer Festspiele wollen sich programmatisch weiterentwickeln und bis 2013 drei Opern-Uraufführungen auf die Bühne bringen. In den vergangenen Jahren hatte Intendant David Pountney mit der Aufführung von unbekannten oder vergessenen Opernraritäten Aufsehen erregt. Kompositionsaufträge wurden an Judith Weir, Detlev Glanert und HK Gruber vergeben. Die neuen Opern seien für ein „ganz normales Opernpublikum inmitten eines demokratischen Festivals“ bestimmt, betonte Pountney.

HAMBURG: Die Hamburger Elbphilharmonie soll trotz jüngster Differenzen mit dem Baukonzern Hochtief wie geplant im Mai 2012 fertig sein. „Die Stadt geht von einer planmäßigen Eröffnung aus“, sagte Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos). Hochtief hatte der Stadt zuletzt mitgeteilt, dass sich die Fertigstellung des Konzerthauses um ein Jahr verzögern könnte. Außerdem hat Hochtief Nachforderungen in Höhe von rund 22 Millionen Euro angemeldet. Die Hamburgische Bürgerschaft hat bisher Kosten in Höhe von 323,5 Millionen Euro für die Elbphilharmonie bewilligt. Ursprünglich waren 77 Millionen Euro veranschlagt worden. Die Hamburger SPD will voraussichtlich einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Frage des Baus beantragen. Dabei solle es um die politische Verantwortung für die Mehrkosten und Planungsfehler beim Bau des Konzerthauses in der Hafencity gehen. Die SPD warf dem Senat im Zusammenhang mit dem Bau der Elbphilharmonie „schweres Missmanagement“ vor.

KÖLN: Im Rahmen des Kölner Karnevals haben zahlreiche Menschen gegen den geplanten Abriss des Kölner Schauspielhauses protestiert. Sie marschierten bunt kostümiert durch die Stadt und zogen einen Karnevalswagen mit sich. „Ihr seid Künstler und wir nicht“ lautete das satirische Motto der Aktion, denn die wahren Künstler säßen in Politik und Verwaltung der Stadt – schließlich könnten sie Häuser verschwinden lassen. Die Demonstranten, bei denen es sich überwiegend um Kulturschaffende handelte, forderten zu einer Unterschriftensammlung für die Sanierung des Schauspielhauses auf.

Zum Wintersemester 2010/11 wird an der Kölner Hochschule für Musik und Tanz der Masterstudiengang Tanzwissenschaft eingeführt. Der Studiengang soll in direkter Kooperation mit dem Deutschen Tanzarchiv Köln und im Kontext der Ausbildung von Tänzern und Tänzerinnen ein vertiefendes, forschungsorientiertes und herausforderndes Studium der Tanzwissenschaft anbieten. Im Vordergrund des viersemestrigen MA-Studiengangs steht die Auseinandersetzung mit komplexen historischen, ästhetischen und sozialen Forschungsperspektiven auf das Thema Tanz. Abgerundet wird das Studium durch praktische Projekte im Bereich der Choreografie, Dramaturgie wie auch im Archiv und durch Publikationsvorhaben.

 
Ausweichstätte des Theaters Oldenburg. Foto: Mario Dirks
 

Ausweichstätte des Theaters Oldenburg. Foto: Mario Dirks

 

OLDENBURG: Die Halle eines stillgelegten Fliegerhorsts soll in Oldenburg in ein Theater auf Zeit verwandelt werden. Während des Umbaus seines Großen Hauses will das Oldenburgische Staatstheater in der Spielzeit 2010/11 die Bundeswehr-Immobilie am Stadtrand als Ersatzspielstätte für einen Großteil seiner Produktionen nutzen. Hauptsächlich sollen Oper und Konzert, aber auch Schauspiel und Tanz und die 10. Internationalen Tanztage auf dem Fliegerhorst angeboten werden. Insgesamt stehen neun Premieren, sechs Symphoniekonzerte, zwei Wiederaufnahmen und zahlreiche Sonderveranstaltungen und Projekte auf dem Spielplan des Fliegerhorsts.

OUAGADOUGOU/BERLIN: Der Grundstein für Christoph Schlingensiefs „Festspielhaus für Afrika“ wurde im Februar in der Hauptstadt Burkina Fasos gelegt. Geplant sind eine Schule für bis zu 500 Kinder und Jugendliche mit Musik- und Filmklassen, ein Theater mit Probenräumen, ein Gästehaus, Werkstätten, eine Krankenstation, Brunnen und Solaranlagen. Das Projekt soll „kein abgehobenes Bayreuth“ werden, sondern vielmehr die einheimischen kulturellen Kräfte unterstützen. Schlingensief hatte sich Ende 2009 für das fünf Hektar große Gelände in der Nähe der Hauptstadt Ouagadougou entschieden, in der alle zwei Jahre das Panafrikanische Film- und Fernsehfestival FESPACO stattfindet.

STRALSUND: Das Theater Vorpommern richtet vom 13. bis 16. Mai in Stralsund den diesjährigen Internationalen Richard-Wagner-Kongress aus. Erwartet werden fast 500 Delegierte nationaler und internationaler Wagner-Verbände, unter anderem aus Frankreich, Großbritannien, Dänemark, der Schweiz, Schweden, Österreich, Italien und Brasilien. Zum Programm des Kongresses gehören neben zahlreichen Opernvorstellungen ein Symposium über Richard Wagners Wirken in Mecklenburg sowie Begleitveranstaltungen im Theater Greifswald. Gleichzeitig werden mehrere Ausstellungen vorbereitet, darunter eine Sonderschau des Kulturhistorischen Museums Stralsund, die rund 150 Dirigentenstäbe aus drei privaten Sammlungen umfasst.

STRALSUND/GREIFSWALD: Die seit 2003 in Stralsund und Greifswald veranstalteten Ostseefestspiele finden in diesem Sommer erstmals ohne Open-Air-Aufführungen in den Häfen der beiden Hansestädte statt. Damit ziehe das Theater Vorpommern die Konsequenz aus der anhaltenden unsicheren finanziellen Situation, teilte der Geschäftsführer der Festspiele, Hans Peter Ickrath, mit. So gebe es bisher noch immer keine verbindliche Zusage über die in diesem Jahr zu erwartenden Finanzausgleichsmittel durch das Land. Statt der Aufführungen unter freiem Himmel werden auch in den Sommermonaten Vorstellungen im rekonstruierten Stralsunder Theater und in der kürzlich wiedereröffneten Greifswalder Stadthalle angeboten.

startseite aktuelle ausgabe archiv/suche abo-service kontakt zurück top

© by Oper & Tanz 2000 ff. webgestaltung: ConBrio Verlagsgesellschaft & Martin Hufner