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Aktuelle Ausgabe

Editorial

Kulturpolitik
Brennpunkte
Zur Situation deutscher Theater und Orchester
Ernsthaftigkeit ohne Konzessionen
Anmerkungen zur Ära Mielitz am Opernhaus Dortmund
Am Herzschlag des Lebens
Landesbühnen in Deutschland: Das Beispiel Detmold

Portrait
Zeitgenössisches Balletttheater
Ballettchef Goyo Montero am Staatstheater Nürnberg
Ein nationales Heiligtum
Zum 85. Geburtstag der Tänzerin Maija Plissezkaja

Gesundheit
Den Teufelskreis durchbrechen
Déirdre Mahkorns „Lampenfieber-Ambulanz“

Berichte
Nürnberg als Gesellschaftsmodell
„Die Meistersinger von Nürnberg“ in Leipzig
Kinderoper ernst genommen
Pierangelo Valtinonis „Schneekönigin“
Hymnische Feierlichkeit
Johanna Doderers „Der leuchtende Fluss“ in Erfurt
Spagat unter kaltem Mondlicht
Ricardo Fernando mit Henze und Molière in Hagen

VdO-Nachrichten
Nachrichten
Tarifeinigung in Berlin – Haustarifverhandlungen für Oper Frankfurt – Stabile Lage bei der VddB – Sanierungsfall „Musikalische Komödie“ in Leipzig – Wir gratulieren

Service
Schlagzeilen
Namen und Fakten
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Spielpläne 2010/2011
Festspielvorschau (pdf)

 

Schlagzeilen

 

Geschäftsstelle TANZ–Transition besetzt
Heike Scharpff, Diplom-Psychologin und Theaterregisseurin hat am 1. August 2010 die Geschäftsstelle der Stiftung TANZ–Transition Zentrum Deutschland in Berlin übernommen. Die Geschäftsstelle, bei der sich ab sofort Tanzschaffende informieren können, beantwortet Fragen zur beruflichen Neuorientierung, gibt Hinweise und Unterstützung für erste Schritte im neuen Berufsleben und bietet Informationen über Fördermöglichkeiten. Auch individuelle Unterstützung und persönliche Gespräche zur Entwicklung einer beruflichen Zukunftsperspektive werden angeboten. Heike Scharpff steht auch für Einzelcoachings zur Verfügung. In den Gesprächen begleitet sie den individuellen Transition-Prozess des jeweiligen Tänzers. Dazu gehört die Klärung der aktuellen emotionalen Situation sowie der persönlichen Interessen, Kompetenzen und Ziele. Es kann eine Stärken-Schwächen-Analyse vorgenommen werden. Gemeinsam wird dann ein konkreter Zeit- und Finanzplan für die berufliche Umorientierung erarbeitet. Heike Scharpff studierte Psychologie in Marburg und ist Mitbegründerin des freien Theaterhauses Waggonhalle in Marburg. Es folgte ein dreijähriges Engagement als Regieassis-tentin am Staatstheater Darmstadt. Seither arbeitet sie als freie Regisseurin am Stadttheater und in der freien Szene. Sie absolvierte eine Weiterbildung als Theater- und Dramatherapeutin. Seit Jahren arbeitet sie auch als Trainerin/Coach und engagiert sich in der Kulturpolitik.

Kontakt: Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland, Tel: 030 – 97 868 346. E-Mail: Heike.Scharpff@stiftung-tanz.com. www.stiftung-tanz.com

Regisseur Joachim Herz ist gestorben
Traurige Nachricht aus Leipzig: Die Stadt, in der Joachim Herz einst den legendären „Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner schmiedete, musste am 18. Oktober Abschied von ihm nehmen. Der Regisseur hat im Alter von 86 Jahren die letzte seiner vielen Bühnen verlassen. Kurz zuvor besuchte er noch, in sichtlich angegriffenem Gesundheitszustand, die Feiern zum 50-jährigen Bestehen des Opernhauses, das er am 9. Oktober 1960 mit den „Meistersingern von Nürnberg“ eingeweiht hatte. Der 1924 in Dresden geborene Künstler galt als „Urgestein“ modernen Musiktheaters und schuf zwischen 1950 und 1991 insgesamt 126 Inszenierungen an Bühnen in ganz Europa und an zahlreichen Häusern in Übersee. Insbesondere Buenos Aires, Cardiff, London, Moskau, Vancouver, Wien und Zürich war er verbunden. Sein Hauptwerk aber hat er der Komischen Oper Berlin, Dresdens Staatsoper sowie „seinem“ Leipziger Haus hinterlassen. Nach Anfängen an der Landesoper Radebeul wechselte der frühere Kreuzschüler, beizeiten an Klavier und Klarinette unterrichtet, als Assistent Walter Felsensteins nach Berlin. Einem kurzen Regie-Intermezzo in Köln folgte 1957 der Ruf als Oberspielleiter nach Leipzig, wo Joachim Herz von 1959 bis 1976 Operndirektor war. In dieser Zeit erarbeitete er nicht nur jenen epochalen „Ring“, sondern auch Werke von Berg, Borodin und Britten, Mozart und Mussorgski, Prokofjew und Puccini, Schostakowitsch und Strauss, Tschaikowski, Verdi in seiner Lesart, also als ein Theater ganz im Geist der Musik. Wiederholt sah er in dieser Zeit die fruchtbarste seines Lebens. Zahlreiche Inszenierungen wurden auf Gastspielen gefeiert, aber keine trat einen Siegeszug wie Händels „Xerxes“ an, mit dem Leipzigs Ensemble tatsächlich in aller Welt gastierte. Bis 1981 rieb er sich als Intendant und Chefregisseur an der Komischen Oper auf, es folgten zehn Jahre an der wiedererrichteten Semperoper, die Herz 1985 mit Webers „Freischütz“ und Strauss‘ „Rosenkavalier“ einweihen konnte. Bis zuletzt war er zu Vorträgen und Konferenzen unterwegs, nun wird seine Stimme fehlen.
Michael Ernst

Proteste im Freistaat Sachsen
Die sächsische Landesregierung plant eine Novellierung des sächsischen Kulturraumgesetzes. Das bedeutet eine Neuordnung des Kulturlastenausgleichs zwischen Land und Kommunen. Den Städten im Freistaat – und damit auch ihren Theatern – drohen Kürzungen in Millionenhöhe. In Leipzig wurde eine Art „Kurzarbeit“ angedroht: Schließung des Opernhauses für ein halbes Jahr. Wer so argumentiert, hat die gesellschaftliche Bedeutung von Kultur gründlich missverstanden.
Abgestimmt wird im Landtag im Dezember. Doch die Kulturschaffenden sind nicht bereit, ihre Felle kampflos schwimmen zu lassen. In Leipzig protestierten Sänger und weitere Mitarbeiter der Oper am Neuen Rathaus gegen die Kürzungen. In Dresden versammelten sich 13.000 Menschen vor dem Landtag, um gegen die Haushaltspolitik des Freistaats zu demonstrieren, darunter auch zahlreiche Kulturschaffende. Ein „Leipziger Appell der Betriebs- und Personalräte an Theatern und Bühnen in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt“ fordert: „Kunst und Kultur dürfen nicht kaputt gespart werden!“ Durch eine langjährige Sparpolitik sowie eine chronische strukturelle Unterfinanzierung sei eine Reihe von Häusern am Rande ihrer Existenz in der bisherigen Form angelangt, heißt es in dem Aufruf. Und weiter: „Die Sparpotenziale sind ausgeschöpft! Ohne Einschnitte in die künstlerische Substanz sind weitere Kürzungen nicht mehr möglich. Den Beschäftigten ist weiterer Einkommensverzicht nicht mehr zumutbar.“ Unterschrieben haben den Appell zahlreiche Theater der drei Bundesländer, die Künstlergewerkschaften VdO, GDBA, DOV sowie die ver.di.
Protest gegen die anstehenden Kürzungen kommt auch vom Deutschen Bühnenverein. Der Landesverband Sachsen im Deutschen Bühnenverein gab in einer Erklärung bekannt, dass das Haushaltbegleitgesetz zum Doppelhaushalt 2011/2012 die Solidarität der durch das Kulturraumgesetz geförderten Einrichtungen in Frage stelle und damit eine wichtige Grundlage der sächsischen Kulturlandschaft bedrohe. Der Versuch der Politik, die Theater und Orchester zu zwingen, gegenseitig ihre jeweilige Existenzberechtigung oder Aufgabenstellung in Frage zu stellen, um durch Sparvorhaben entstandene Finanzprobleme zu lösen, widerspreche dem kulturellen, ästhetischen und moralischen Auftrag der Kunst im Freistaat. Weiter heißt es: „Es drohen dramatische Einschnitte in das künstlerische Angebot wie die Streichung von Inszenierungen oder Spartenschließungen.“

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