Namen
Personalia
Brigitte Heusinger wurde zur Operndirektorin des Saarländischen
Staatstheaters bestimmt. Sie folgt damit auf Bert-hold Schneider,
der das Theater zur Spielzeit 2012/2013 verlässt. Zuvor war
Heusinger Dramaturgin unter anderem in Mannheim, Linz und zuletzt
in Basel.
Frank Castorf, Intendant der Berliner Volksbühne, soll 2013
den Bayreuther „Ring“ inszenieren. Unmittelbar vor
der Eröffnung der diesjährigen Bayreuther Festspiele
verkündete Katharina Wagner, dass der bekannte, teils umstrittene
Theaterregisseur im Wagner-Jubiläumsjahr Regie führen
soll. Zuvor hatte Wim Wenders, der ursprünglich als Regisseur
vorgesehen war, den Festspielleiterinnen seine Absage übermittelt.
Kay Kuntze ist seit dem 1. August
Intendant des Theaters Altenburg-Gera. Der 45-jährige Musik- und Theaterwissenschaftler soll die
Aufgabe für die nächsten fünf Jahre übernehmen.
Seine Ausbildung als Regisseur absolvierte Kuntze am von Götz Friedrich geleiteten Studiengang Musiktheater-Regie
in Hamburg. Nach Tätigkeiten als Regieassistent war er Spielleiter
an der Deutschen Oper Berlin und Chefregisseur am Mittelsächsischen
Theater. Seit 2002 ist Kuntze künstlerischer Leiter der Berliner
Kammeroper. Ihm zur Seite wird die neue kaufmännische Geschäftsführerin
Andrea Schappmann stehen. Kirsten Harms, bis Ende der Spielzeit 2010/2011 Intendantin der
Deutschen Oper Berlin, hat sich im Juli vom Berliner Publikum verabschiedet.
Seit 2004 leitete Harms die Geschicke des größten unter
den drei Opernhäusern Berlins. Zum Abschluss ihrer Dienstzeit
wurde noch einmal ihre eigene „Tannhäuser“-Inszenierung
gezeigt. Das Publikum huldigte ihr mit großem Applaus. Buh-Rufe
gab es allerdings für den Regierenden Bürgermeister,
Klaus Wowereit, als sich dieser bei Harms „für die gute
Zusammenarbeit“ bedankte. Nicht zuletzt wegen der fehlenden
Unterstützung ihrer Arbeit durch die Politik hatte Harms auf
eine Vertragsverlängerung verzichtet.
Daniel Barenboim hat seinen Vertrag als Generalmusikdirektor
der Staatsoper Unter den Linden verlängert. Der Dirigent unterzeichnete
für weitere zehn Jahre. Sein aktueller Vertrag endet im Juli
2012.
Ralf Klöter, kaufmännischer Direktor des Theaters Kiel,
wird im Laufe der Spielzeit 2011/2012 in gleicher Position an das
Nationaltheater Mannheim wechseln. Klöter hat den Verwaltungsrat
des Theaters Kiel gebeten, seinen noch bis 2015 laufenden Vertrag
in gegenseitigem Einvernehmen aufzuheben. Der 1964 in Wuppertal
geborene Klöter war seit Mai 2006 in Kiel. Davor wirkte der
promovierte Betriebswirt und Wirtschaftswissenschaftler unter anderem
als kommissarischer geschäftsführender Direktor der Stiftung
Staatstheater Nürnberg.
Cornelius Meister, seit 2005 GMD in Heidelberg, verlässt das
Heidelberger Theater nach der kommenden Saison, um neue Wege zu
gehen. Neuer Generalmusikdirektor des Theaters und Orchesters der
Stadt Heidelberg wird Yordan Kamdzhalov. Der 30-jährige Dirigent
tritt zur Spielzeit 2012/2013 sein Amt an.
Zsolt Hamar wird neuer GMD am Staatstheater Wiesbaden. Er übernimmt
das Amt mit der Spielzeit 2012/2013. Hamar war Erster Ständiger
Dirigent der Ungarischen Nationalphilharmonie und künstlerischer
Leiter des Pannon Philharmonic Orchestra Pécs. Seit 2011
hat er eine Professur an der Franz Liszt Musikakademie.
Roman Brogli-Sacher, Opern- und Generalmusikdirektor des Theaters
Lübeck, verlässt das Theater auf persönlichen Wunsch
Ende Juli 2013. Er war in Lübeck seit der Saison 2001 GMD
und ab 2007 zusätzlich als Operndirektor alleine zuständig
für die künstlerischen Belange des Musiktheaters.
Wolfgang Schaller und Jan Vogler haben ihre Verträge verlängert.
Schaller leitet seit 2003 die Staatsoperette Dresden, sein Dienstvertrag
wurde von August 2013 bis Juli 2018 verlängert. Jan Vogler,
seit Oktober 2008 Intendant der Dresdner Musikfestspiele, hat eine
Verlängerung bis Juni 2016 erhalten.
Simon Zimmermann ist seit Beginn der Spielzeit 2011/2012 Chordirektor
der Oper Chemnitz. Nach seinem Musikstudium in Stuttgart war er
als Regieassistent und Dramaturg tätig. Von 2007 bis 2011
arbeitete er an der Staatsoper Stuttgart als musikalischer Assistent
des Chordirektors
und Repetitor des Staatsopernchors.
Ausgezeichnet
Peter Schreier, Kammersänger, erhält den Mendelssohn-Preis
2011 in der Kategorie Musik. Mit dem Preis werden Persönlichkeiten
geehrt, die sich besonders um schöpferische Vielfalt, aufgeschlossenes
Denken und kosmopolitisches Handeln verdient gemacht haben.
Seiji Ozawa, Dirigent, erhält den diesjährigen, mit 15
Millionen Yen (136.000 Euro) dotierten Praemium Imperiale für
Musik. Der Praemium Imperiale wird im Auftrag der Kaiserfamilie
von der Japanischen Kunstgesellschaft vergeben.
Simone Kermes, Sopranistin, erhält 2011 den Echo Klassik Preis
als Sängerin des Jahres für ihre CD „Colori d‘amore“.
Als Sänger des Jahres wird Thomas Hampson mit seiner CD „Des
Knaben Wunderhorn“ ausgezeichnet. Der Echo Klassik für
die Operneinspielung des Jahres (20./21. Jhdt.) geht an Stefan
Blunier, den Chor des Theaters Bonn sowie das Beethoven Orchester
Bonn. Prämiert wird hier eine Aufnahme von Eugen d’Alberts
Oper „Der Golem“. Für sein Lebenswerk wird der
Dirigent Zubin Mehta mit dem Echo Klassik ausgezeichnet.
Peter Spuhler, Dramaturg und Intendant, wurde vor seinem Wechsel
von Heidelberg nach Karlsruhe zum Ehrenmitglied des Theater und
Orchester Heidelberg ernannt. Eine weitere Ehrenmitgliedschaft
verlieh ihm der Freundeskreis des Heidelberger Theaters, den Spuhler
ins Leben gerufen hat. Darüber hinaus erhielt er den Ehrenpreis
des Heidelberger Künstlerinnenpreises.
Kent Nagano, Münchner GMD, ist mit der Bayerischen Europamedaille
ausgezeichnet worden. Bayerns Europaministerin Emilia Müller
(CSU) erklärte dazu, Nagano mache Bayern zu einem der weltweit
führenden Opern- und Konzertstandorte.
Gözde Özgür erhält den Bayerischen Kunstförderpreis
2011 für ihre Interpretation der Giselle in der Choreografie
von Mats Ek beim Bayerischen Staatsballett. Die gebürtige
Türkin Gözde Özgür kam zur Spielzeit 2008/2009
als Gruppentänzerin ans Bayerische Staatsballett und wurde
2011 Halbsolistin am selben Haus. Der Kunstförderpreis wird
seit 1956 in verschiedenen Kategorien vergeben. Özgürs
Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird am 18. November überreicht.
Gala El Hadidi hat beim Internationalen Gesangswettbewerb
Stella Maris 2011 zwei der drei großen Jurypreise gewonnen. Die
Mezzo-Sopranistin aus dem Jungen Ensemble der Semperoper Dresden
konnte die Jury in vier Konzerten mit Arien aus Oper und Oratorium
und mit Liedern von sich überzeugen und wurde dafür mit
einem Gast-Engagement an der Wiener Staatsoper sowie einer Testaufnahme
des renommierten Klassiklabels Deutsche Grammophon ausgezeichnet. Pascal Touzeau, Mainzer Ballettdirektor, Tänzer und Choreograf,
erhielt den Ordre des Art et des Lettres. Touzeau begann bereits
mit 16 Jahren an der Opéra National de Bordeaux zu tanzen.
Mit 18 Jahren kam er nach Deutschland, tanzte in Bonn und Wiesbaden,
bis er zu William Forsythe kam. Von 1992 bis 2001 war er Mitglied
im Frankfurter Ballett. In dieser Zeit begann er auch zu choreografieren
und arbeitete in zahlreichen Compagnien. 2009 kam er nach Mainz.
Geburtstage
Hans Werner Henze, Komponist, feierte seinen 85. Geburtstag.
Henze studierte in Braunschweig und Heidelberg, ab 1949 bei René Leibowitz
in Darmstadt und Paris. 1950 wurde er künstlerischer Leiter
und Dirigent des Balletts am Hessischen Staatstheater Wiesbaden.
Nach zwei Rundfunkopern sowie mehreren Sinfonien und Solokonzerten
etablierte er sich endgültig als einer der führenden
Komponisten seiner Generation. Enttäuscht vom politischen
Klima in Deutschland übersiedelte er 1953 nach Italien. Als
erstes Festival zur Verbreitung Neuer Musik gründete Henze
1976 den Cantiere Internazionale d’Arte in Montepul-ciano,
von 1980 bis 1991 leitete er eine Kompositionsklasse an der Musikhochschule
Köln. Er gründete 1988 die Münchner Biennale. Auch
in jüngerer Zeit wurden neue Bühnenwerke von Henze aufgeführt,
zum Beispiel bei den Salzburger Festspielen, an der Berliner Staatsoper
Unter den Linden und im Rahmen der Ruhrtriennale.
Jürgen Flimm wurde 70 Jahre alt. Von 1979 bis 1985 war Flimm
Intendant des Schauspielhauses der Stadt Köln und von 1985
bis 2000 Intendant des Thalia Theaters in Hamburg. Als Nachfolger
von Gérard Mortier leitete er drei Jahre lang die Ruhrtriennale.
Flimm hat unter anderem an der Wiener Staatsoper, der Mailänder
Scala, der Metropolitan Opera, dem Royal Opera House Covent Garden,
der Berliner Staatsoper Unter den Linden, der Hamburgischen Staatsoper
und bei den Bayreuther Festspielen gearbeitet. Von 2006 bis 2010
leitete er die Salzburger Festspiele. Seit 2010 ist er Intendant
der Berliner Staatsoper Unter den Linden.
Theo Adam feierte seinen 85. Geburtstag. 1949 debütierte er
an der Staatsoper Dresden, 1952 trat er erstmals bei den Bayreuther
Festspielen auf. Für fast drei Jahrzehnte gehörte er
zu den bedeutendsten Sängern in Bayreuth. Seit 1953 war er
auch Mitglied der Staatsoper Berlin, Dresden blieb jedoch seine
eigentliche künstlerische Heimat. 1969 wurde er an die Metropolitan
Opera New York berufen. In Berlin war er seit 1972 auch als Regisseur
tätig.
Heiner Hopfner feierte seinen 70. Geburtstag. Er studierte Gesang
an der Musikhochschule München und Pädagogik an der Münchner
Ludwig-Maximilians-Universität. Während seiner dreijährigen
Referendarzeit gewann er mehrere internationale Preise und widmete
sich verstärkt seiner Karriere als Opern-, Lied- und Konzertsänger.
Er sang auf den großen deutschsprachigen Musikbühnen,
unter anderem an der Bayerischen Staatsoper und am Staatstheater
Kassel.
Jossi Wieler feierte im August seinen 60. Geburtstag. Seine Regieausbildung
erhielt Wieler in Tel Aviv, 1982 wurde seine erste Inszenierung
in Deutschland gezeigt. Inzwischen ist er an allen großen
Schauspielhäusern als Theater- und Opernregisseur tätig.
Ab der Spielzeit 2011/2012 übernimmt Wieler die Intendanz
der Staatsoper Stuttgart.
Heinz Reeh wurde 70. Sein Debüt feierte er 1966 an der Berliner
Staatsoper Unter den Linden. Bis 1995 blieb er Mitglied dieses
Opernhauses; vertraglich war er außerdem der Staatsoper von
Dresden und der Berliner Komischen Oper verbunden.
Riccardo Muti feierte seinen 70. Geburtstag. 1972 trat Muti erstmals
in den USA mit dem Philadelphia Orchestra auf, dessen Musikdirektor
er 1980 wurde. Seit 2010 hat er diesen Posten beim Chicago Symphony
Orchestra übernommen. Mit den Wiener Philharmonikern verbindet
Muti seit Jahrzehnten eine enge Beziehung. Von 1971 an dirigierte
er alljährlich bei den Salzburger Festspielen. 1980 debütierte
er an der Mailänder Scala. 1986 wurde er dort Musikdirektor.
Zum Chefdirigenten des Philharmonischen Orchesters der Mailänder
Scala wurde Riccardo Muti 1987 berufen. 2005 beendete er seine
Tätigkeit in Mailand wieder.
Verstorben
Gerhard Unger, Tenor und einer der wichtigsten Wagner- und Strauss-Sänger
seiner Zeit, ist im Alter von 94 Jahren verstorben. Von 1949 bis
zum Mauerbau 1961 war Unger Ensemblemitglied der Staatsoper Unter
den Linden, danach bis 1982 festes Ensemblemitglied in Stuttgart.
Carl Robert Helg, Schweizer Chordirektor, ist während einer
Probe für eine Abschiedsgala zu Ehren des scheidenden Generalintendanten
Achim Thorwald im Badischen Staatstheater Karlsruhe tödlich
verunglückt. Der 55-Jährige stürzte von einer Beleuchtungsbrücke
und starb kurz darauf im Krankenhaus. Das Theater sagte die geplante
Gala und die Theateraufführung ab. Carl Robert Helg wurde
1997 nach Stationen in Basel, München und Wiesbaden vom damaligen
Generalintendanten Pavel Fieber als Chordirektor und Kapellmeister
ans Badische Staatstheater engagiert. Seit 2007 wirkte er als koordinierter
Chordirektor.
Emmerich Smola, 40 Jahre lang Chefdirigent des damaligen SWF-Rundfunkorchesters
Kaiserslautern, ist im Alter von 89 Jahren gestorben. 1946 begann
Smola seine Karriere als Kontrabassist beim damaligen Funkorchester
Kaiserslautern. Zwei Jahre später wurde er zum Chefdirigenten
gewählt. Nach ihm ist der Emmerich Smola Förderpreis
für junge Sänger benannt.
Fakten – Nachrichten
BAYREUTH: Nachdem der Bundesrechnungshof im Juni
massive Kritik an der Ticketvergabe für die Bayreuther Festspiele geübt
hatte, gab Festspielleiterin Katharina Wagner bekannt, dass sie
die Kartenvergabe überprüfen werde. Unter anderem werde
sie die Zuteilung an Gewerkschaften und Reiseveranstalter in
Augenschein nehmen. Der Rechnungshof hatte insbesondere das Kartenkontingent
für die „Gesellschaft der Freunde von Bayreuth“ moniert.
Einer Meldung der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge
ermittelt inzwischen auch die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts
auf Untreue in der Frage der Kartenverteilung.
Noch mehr Besucher als im Vorjahr zählten die Veranstalter
der diesjährigen Festspielnacht in Bayreuth. Zehntausende
Zuschauer aus Bayreuth und Umgebung sowie Gäste aus dem In-
und Ausland erlebten das ganztägige Programm auf dem Bayreuther
Festplatz. Auf einem großen LED-Screen wurde live aus dem
Festspielhaus der „Lohengrin“ in der Inszenierung von Hans Neuenfels übertragen.
BERLIN: Das Berliner Kammergericht hat den Anspruch
der Singakademie zu Berlin, als Eigentümerin von Grundstücken im Zentrum
Berlins ins Grundbuch eingetragen zu werden, zurückgewiesen.
In der DDR wurden die Grundstücke, die vor dem Krieg der Singakademie
gehört hatten, zu „Eigentum des Volkes“ deklariert.
Ihre Ansprüche hatte die Singakademie nie aufgegeben. Nun
musste der Verein, der in erster Instanz noch Recht bekommen hatte,
eine juristische Niederlage einstecken.
Der erste Transition Workshop der Stiftung Tanz hat im Juni in
Berlin stattgefunden. 15 professionelle Tänzerinnen und Tänzer
aus festen Compagnien und der freien Szene aus dem gesamten Bundesgebiet
nahmen daran teil. Zwei Tage lang beschäftigten sie sich mit
der Entwicklung ihrer eigenen Zukunftsvision. Alle Teilnehmer gingen
bestärkt aus dem Workshop und waren sich sehr viel bewusster
darüber, welche Kompetenzen sie aus dem Tanz mit in einen
neuen Beruf nehmen können. Sie nahmen sowohl praktische Informationen
als auch neue Berufs- oder Projektideen mit nach Hause. Für
den 19./20. September ist in München ein Informationstag der
Stiftung in den Proberäumen des Bayerischen Staatsballetts
geplant.
DORTMUND: Vom 22. bis 25. September
liegt das Zentrum der Chormusik in Dortmund. Dort veranstaltet
der Deutsche
Chorverband (DCV) erstmals
die „chor.com“, eine Veranstaltung für Chorleiter,
Chorsänger (Profis wie Laien) und solche, die sich für
das Thema Chormusik und Chorgesang interessieren. Um diese Zielgruppen
unter ein Dach zu bringen, bietet die Veranstaltung ein breites
Spektrum: von der Gregorianik zum Hip-Hop, vom Thema Notenkopieren
zur Präsentation neuester musikpädagogischer Gesangsprojekte.
Workshops und Diskussionen widmen sich (fast) allen Facetten des
Themas Chormusik. Eine Messe zeigt Neuerscheinungen der Verlage,
zahlreiche Konzerte in ganz Dortmund runden das Programm ab. Besonderes
Highlight: ein Mitmach-Konzert unter der Leitung von Simon Halsey,
der mit hunderten interessierten Sängern das „Deutsche
Requiem“ von Johannes Brahms einstudieren und aufführen
wird.
ERFURT: Thüringens Orchester und Theater sollen ab dem Jahr
2013 mehr Geld bekommen. Das verkündete der Kultusminister
des Freistaats, Christoph Matschie (SPD). Zunächst ist eine
Erhöhung der Zuwendungen um fast 3 Millionen Euro auf 61,5
Millionen Euro vorgesehen, bis zum Jahr 2016 sollen noch einmal
3,3 Millionen Euro dazukommen. Häuser mit überregionaler
Bedeutung sollen laut Matschie zukünftig stärker vom
Land, solche mit eher regionaler Ausstrahlung mehr von den jeweiligen
kommunalen Trägern gefördert werden. Das ThüringenBallett
(Altenburg-Gera) soll Staatsballett werden und damit in die Trägerschaft
des Landes übergehen. Es ist mit derzeit 24 Tänzern und
Tänzerinnen die größte Compagnie im Freistaat.
HAMBURG: Im Hafengelände der Hansestadt soll ein weiteres
Musicaltheater gebaut werden. Im Juli erteilte die Stadt die Baugenehmigung.
Initiator und Bauherr ist die Musicalfirma Stage Entertainment,
die in Hamburg auch „Der König der Löwen“, „Tarzan“ und „Sister
Act“ zeigt. Mit dem neuen Haus wird es dann eine vierte Spielstätte
für die Gattung Musical in Hamburg geben. Das neue Theater
soll ungefähr 1.900 Gäste fassen.
Um das Prestigeobjekt der Hansestadt Hamburg, die neue Elbphilharmonie,
gibt es erneut Ärger. Gerade wurde bekannt, dass die Baufirma
Hochtief weitere finanzielle Nachforderungen stellen will. Die
baulichen Verzögerungen bedeuteten Mehrkosten für Personal
und Baustelleneinrichtung, hieß es von Seiten der Firma.
Die Kostenschätzungen gehen inzwischen bis zu 500 Millionen – ursprünglich
war eine Bausumme von 77 Millionen Euro geplant. Als Zeitpunkt
der Eröffnung wird derzeit April 2014 angegeben. Ob dieser
Termin gehalten werden kann, ist unklar. Nach den ersten Planungen
sollte das Haus bereits eröffnet sein. Vor Gericht soll nun
geklärt werden, wer die Verzögerungen und damit Kostensteigerungen
zu verantworten hat.
HEIDELBERG: Ein wichtiger Meilenstein
auf dem Weg zum „neuen“ Heidelberger
Theater ist erreicht: Am 4. Juli wurde auf der Baustelle im Herzen
der Altstadt das Richtfest und damit der Abschluss der Rohbauarbeiten
gefeiert. Seit August 2009 werden die Gebäude der Städtischen
Bühne saniert und um einen Neubau mit zweitem Saal erweitert.
Finanziell getragen wird das mit 52,9 Millionen Euro Sanierungskosten
veranschlagte Projekt von der Stadt Heidelberg, die dabei maßgeblich
vom Bürgerkomitee zur Rettung des Heidelberger Theaters unterstützt
wird.
MÜNCHEN: Knapp 10.000 Zuschauer
erlebten am Münchner
Max-Joseph-Platz vor der Bayerischen Staatsoper die „Oper
für alle“-Vorstellung „Fidelio“. Ausgestattet
mit Isomatten und Picknick erlebten die Besucher auf einer Großleinwand
Beethovens Befreiungsoper live aus dem Nationaltheater. Die Bayerische
Staatsoper bot in diesem Jahr erstmals einen Live-Stream der Vorstellung
auf ihrer Homepage. Die Moderation hatte Thomas Gottschalk übernommen.
RATHEN: Jeweils eine Oper und ein
Schauspiel auf der Felsenbühne
Rathen fielen Sparzwängen zum Opfer. Höhere Lohnkosten
haben einen so hohen Kostendruck ausgeübt, dass Streichungen
nötig wurden. Die Inszenierung der Oper „La Bohème” soll
in der kommenden Saison im Spielplan der Landesbühnen Sachsen
nachgeholt werden. Die Vorstellungen vom Juli wurden durch die
Operette „Gräfin Mariza” ersetzt, die anderen
Termine fielen ersatzlos aus. Gleiches galt für die Vorstellungen
der Schauspiele im Juni, Juli und August sowie für zwei weitere
Stücke des Musiktheaters im August und September.
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