VdO-Nachrichten
Studie zur Sängergesundheit
Parallel zu und unabhängig von Überlegungen im VdO-Bundesvorstand, eine umfassende Studie zum Thema „(Chor-)Sängergesundheit“ zu initiieren, hat die Musikerambulanz der Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie der Uni Münster eine Befragung von Betroffenen in Deutschland zum Thema „Berufliche Belastungen und Beanspruchungen von Sängerinnen und Sängern“ durchgeführt. Der Fragebogen ist ein international standardisiertes Formular („COPSOQ“), wodurch einerseits in der Evaluation Vergleichbarkeiten mit anderen Berufsgruppen und Territorien zu ausgesuchten Themen bewertet werden können, andererseits die Möglichkeit, berufsspezifische Fragen zu stellen, sehr begrenzt ist. Die Ergebnisse dieser Studie werden in Kürze veröffentlicht.
Um Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten, haben sich Vertreter der VdO mit den Initiatoren der Studie in Münster getroffen. Dabei stellte sich ein erhebliches beiderseitiges Interesse daran heraus, die bestehende Studie durch eine tiefergreifende, spezifischere unter besonderer Berücksichtigung der Situation von Opernchören zu ergänzen. Dabei sollen sowohl physische als auch psychische Faktoren Berücksichtigung finden. Es wurde vereinbart, gemeinsam sowie unter Einbeziehung weiterer Fachleute einen speziellen Fragebogen zu entwickeln, der dann – neben möglichen weiteren Kanälen – durch die VdO an ihre Mitglieder verschickt und anschließend in einem technisch gesichert anonymisierten Verfahren ausgewertet werden soll.
Wenn Planung und Finanzierung wie beabsichtigt auf den Weg gebracht werden können, soll die Befragung im kommenden Frühjahr durchgeführt werden. Wir rufen schon jetzt alle Mitglieder auf, sich an der Befragung zu beteiligen, da wir uns von einer auf breiter Datenbasis aufbauenden Studie wesentliche Erkenntnisse und Argumente u. a. bei der Entwicklung und Formulierung von Forderungen und Anregungen auf tariflicher und betrieblicher Ebene erhoffen.
Ortsdelegiertenkonferenz zum 60. Geburtstag der VdO!
Am 21./22.09.2019 versammeln sich die frisch gewählten bzw. im Amt bestätigten Landesvorsitzenden der Landesverbände der VdO zur diesjährigen Bundesdelegiertenversammlung in Berlin, in der u.a. Bundesvorstand und Bundestarifausschuss neu gewählt werden. Im Anschluss daran findet am 23.09.19 anlässlich des 60-jährigen Bestehens der VdO ein bundesweiter Ortsdelegiertentag statt. Die gewerkschaftliche Vertretung der VdO durch ihre Ortsdelegierten in Ihren jeweiligen Häusern stellt einen zentralen Bestandteil der VdO-Strukturen dar und ist essentiell für die Arbeit der VdO auf allen Ebenen wie z.B. Tarifverhandlungen, die Vertretung in Institutionen und die darüber hinausgehenden kulturpolitischen Aktivitäten. Hierzu sind verschiedene Workshops zu unterschiedlichen Themen ehrenamtlicher Gewerkschaftsarbeit geplant.
Die aus allen Teilen der Republik geladenen Ortsdelegierten werden insbesondere zu den Themen Aufgaben und Verantwortung der Ortsdelegierten in verschiedenen Arbeitsgruppen miteinander Ihre Erfahrungen austauschen und Anregungen einbringen können mit dem Ziel der Erstellung eines Aufgaben- und Pflichtenheftes, um so die Arbeit an den einzelnen Häusern zu unterstützen.Wir freuen uns auf den Erfahrungsaustausch und eine anregende Diskussion mit allen Beteiligten und werden im kommenden Heft weiter darüber berichten.
Erfolgreicher Manteltarifabschluss zum NV Bühne 2019
Nach knapp zwei Jahren intensiver und kontroverser Manteltarif-Verhandlungen ist nunmehr der 11. Tarifvertrag vom 1. Juni 2019 zur Änderung des Normalvertrags Bühne unterschrieben worden. Der Abschluss, der von GDBA und VdO errungen werden konnte, sieht zahlreiche Änderungen und Verbesserungen vor, der gesamte Änderungstarifvertrag mit entsprechenden Erläuterungen kann ab sofort im internen Bereich von www.vdoper.de eingesehen werden.
Gemeinsame Presseerklärung der Gewerkschaften DOV, VdO, GDBA und ver.di
Berlin, Leipzig, Weimar, 28. August 2019
Theatergewerkschaften fordern: Ab sofort volle Tariflöhne in Thüringen!
Die an den Thüringer Theatern und Orchestern vertretenen Gewerkschaften Deutsche Orchestervereinigung e.V. (DOV), Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer e.V. (VdO), Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) und Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordern ab sofort eine tarifgerechte Bezahlung aller Theater-und Orchesterbeschäftigten.
Die Gewerkschaften richten ihre Forderung an den Kulturminister Benjamin Immanuel Hoff, an die Fraktionsvorsitzenden und kulturpolitischen Sprecher*innen im Thüringer Landtag sowie an alle Trägerkommunen der Theater und Orchester.
30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist es nicht mehr zeitgemäß, dass in vielen Thüringer Theatern und Orchestern noch weit unter Tarif gezahlt wird, während andere öffentlich bedienstete Arbeitnehmer*innen Volltarif erhalten. Land und Kommunen müssen zusätzliches Geld ins System geben. Allein für die Orchester fehlen derzeit 4 Millionen €, dieselbe Summe fehlt für alle anderen Theaterbeschäftigten. Hinzu kommt, dass durch langjährige Sparprozesse das Personal bis zur Schmerzgrenze abgeschmolzen wurde. Diese strukturellen Unterbesetzungen können nur durch kontinuierliche Neueinstellungen ausgeglichen werden. Hierfür sind weitere 4 Millionen zu veranschlagen. Insgesamt klafft damit eine Finanzierungslücke von 12 Millionen €.
In Hinblick auf die bevorstehende Landtagswahl fordern die Gewerkschaften von allen Fraktionen ein klares Bekenntnis zur auskömmlichen Finanzierung der Theater und Orchester. Die Parteien sollen sich bereits im Vorfeld der Wahl in dieser Sache klar positionieren und sich an ihrer Aussage messen lassen.
Das Schreiben an die kulturpolitisch Verantwortlichen mit detaillierten Zahlen finden Sie im Internet (www.vdoper.de).
|