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Berichte

Streaming und kein Ende

Virtuelles Theater in Pandemie-Zeiten

Covid-19 hält die Kulturlandschaft immer noch in Schach. Zwar wurden im März vorsichtig erste Öffnungsszenarien angekündigt, doch sind es eben dies: Szenarien. Ob es wirklich dazu gekommen ist, das wird der Verlauf der Pandemie bestimmt haben; gerade solche schwergewichtigen Kulturtanker wie Opernhäuser, die immer eine gewisse Vorlaufzeit benötigen, werden hier nicht an vorderster Front stehen können. Dementsprechend zurückhaltend war die Reaktion der meisten auf die Lockerungen, selbst der Neubeginn der Spielzeit 2021/2022 nach der sogenannten „Sommerpause“, die in diesem Jahr vermutlich gar keine Pause ist, wird vom Verlauf der Pandemie abhängen. Und ob danach alles normal weitergehen wird? Wer weiß das schon... Vorerst ist weiter Streaming angesagt.

Bayerische Staatsoper

Die Bayerische Staatsoper bespielt ihre Online-Kanäle gewohnt souverän. Mit Staatsoper.TV hat man sogar ein eigenes Format, auf dem es regelmäßig Neues zu sehen gibt, aktuell den Straussschen „Rosenkavalier“ in Barrie Koskys Inszenierung, aber auch einige ältere Produktionen, weitere sollen folgen. Das ist alles absolut professionell aufgezogen, technisch wie musikalisch. In den ersten beiden Tagen nach Veröffentlichung kann man die Inszenierungen kostenfrei streamen und danach gegen ein – freilich äußerst vertretbares – Entgelt über die Plattform Vimeo abrufen. Seit November 2020 stehen für Ballett und Oper zusätzlich „Montagsstücke“ auf dem Programm, und auch die Kinder hat man nicht vergessen. Sogar eine eigene App hat man im Angebot. Alles in allem macht das Angebot Freude, ist übersichtlich und bietet hinsichtlich des Repertoires sogar einige Entdeckungen. Empfehlenswert.

Semperoper Dresden

Deutlich zurückhaltender ist man in Dresden. Hier werden keine ganzen Vorstellungen gestreamt, noch nicht mal Ausschnitte. Immerhin, Intendant Peter Theiler bleibt sich treu: Shutdown heißt für ihn auch Shutdown. Selbst der Probenbetrieb wurde aufgrund der aktuellen Lage zeitweise ausgesetzt. Der sich darüber entfachende Streit mit Kapellmeister Thielemann schwappte öffentlichkeitswirksam durch die Medien. „Ich bin überzeugter Anhänger von Live-Theater und nicht von Flimmertheater am Bildschirm“, sagte Theiler der dpa. Da ist er nicht der Einzige. Viele andere Kollegen, etwa Bernhard Helmich am Theater Bonn oder Michael Schulz am Gelsenkirchener MiR, machen es genauso: Sendepause, nur die Social-Media-Kanäle werden in üblicher Weise bespielt. Ein paar Brotkrumen hat man in Dresden dann aber doch fürs Publikum: Immer donnerstags gibt es musikalische Appetithäppchen, mal probt der Chor Brahms im Freien an der LKW-Laderampe, mal spielt Schlagwerker Manuel Westermann zeitgenössische Musik auf der Unterbühne der Semperoper, technische Details gibt’s als Zugabe. Immerhin.

Dortmund

Virtuelle Vorstellung von Orchestermusikern am Theater Dortmund

Virtuelle Vorstellung von Orchestermusikern am Theater Dortmund

Einen digitalen Spielplan mit verschiedenen Veranstaltungsreihen gibt es am Theater Dortmund. Bereits vorhandene Aufzeichnungen hauseigener Produktionen und neue Konzerte sind bei „On Stage“ samstags abends bis zum Folgetag um kurz vor Mitternacht abrufbar, bei „Backstage“ gibt es zwei Mal pro Monat Hintergründe und Interviews. „Off Stage“ bietet Tipps und Tricks aus dem Theateralltag, und unter der Rubrik „Arthouse“ gibt es Matineen, Trainings und Informationen zu theaterbezogenen Themen, etwa witzig aufgezogene Tipps, mit denen sich die Mitglieder des Ballettensembles fit halten. Diese drei Formate sind jeweils für sieben Tage abrufbar. Insgesamt wirkt das Angebot nicht wie ein verzweifelter Versuch, den üblichen Spielbetrieb zumindest digital wieder rudimentär verfügbar zu machen, sondern wie ein professionell produzierter Ansatz, der das Interesse beim Publikum trotz der Krise wachhalten soll. Gelungen.

Krefeld/Mönchengladbach

„The Plague“ am Theater Krefeld/Mönchengladbach

„The Plague“ am Theater Krefeld/Mönchengladbach

„The Plague“, die Seuche, so nennt das Theater Mönchengladbach/Krefeld sein „Opernpasticcio in einer virtuellen Realität“. Mit dem Opernmix geht man auf die Pandemie ein und stellt sich der Realität, und die ist in diesem Fall virtuell, denn zu sehen gibt es die Produktion erstmal nur im Stream. Regisseur Kobie van Rensburg will die „Realität so beschreiben, dass sie echt ist“. Dazu bedient er sich der musikalischen Collage und eines riesigen Bluescreens, vor dem die Sängerinnen und Sänger in einer virtuellen Welt agieren. Grundlage der Produktion ist das gleichnamige Buch des englischen Dichters Daniel Defoe, der darin die 1722 in London wütende Pest beschreibt. Seine Schilderungen muten im Jahr 2021 geradezu aktuell an und rücken menschliche Isolation, Depression und den Tod ins Blickfeld. Dazu hat Rensburg Musik von Henry Purcell und seinen Zeitgenossen collagiert. Das Ergebnis ist ein beklemmend aktueller Film. Sehenswert.

Staatsoper Braunschweig

„Grauzonen“ am Staatstheater Braunschweig

„Grauzonen“ am Staatstheater Braunschweig

„Digitale Bühne“ heißt die am 21. März 2021 eröffnete Plattform, die das Staatstheater Braunschweig als langfristige Folge der Pandemie entwickelt hat. Darauf sind Premieren aus allen drei Sparten und eine Reihe zusätzlicher Angebote zu sehen: digitale Auszüge der Programmhefte, Einführungen, Nachgespräche oder virtuelle Premierenfeiern. Antonín Dvořáks „Rusalka“ etwa, deren „normale“ Premiere im November 2020 durch den zweiten Lockdown ausgebremst wurde, gelangte nun Anfang März 2021 digital auf die Bühne. Das Tanzstück „Grauzonen“ ist die Aufzeichnung einer Premiere, die schon nach wenigen Aufführungen durch die Pandemie gestoppt wurde. Grundsätzlich ist das Angebot kostenlos, es besteht aber die Möglichkeit, nach eigenem Ermessen einen Obolus für sein Online-Ticket zu entrichten. Premieren sind nur für einen bestimmten Zeitraum verfügbar, einige besondere Angebote dagegen unbefristet, etwa – was besonders „spooky“ ist – eine Kamerafahrt quer durch das leere Staatstheater. Beklemmend.

Magdeburg

„Premiere am X.X.2020“, „entfällt“ oder „verschoben“: Wer auf die Internetpräsenz des Theaters Magdeburg schaut, ahnt, in welchem Dilemma viele Häuser stecken. Der alte Spielplan ist komplett Makulatur, der neue steht in den Sternen. Wie soll man unter den Bedingungen der Pandemie planen? Zumal, wenn diverse Öffnungsszenarien stets unter dem Vorbehalt der Entwicklung der Inzidenzzahlen stehen – oder welcher Wert auch immer gerade als Indexwert für den Pandemieverlauf herangezogen wird. Immerhin, ein paar Angebote hat das Theater Magdeburg dann doch: „Bei Anruf Kunst“ heißt das Format, mit dem „poetisch-musikalische Telefonseelsorge für ausgehungerte Kulturinteressierte“ geleistet wird, zehn Minuten immerhin. Ein Amuse-Bouche gegen den Kulturhunger. „Garderobengespräche“ bieten Einblicke in den Theateralltag, und das Schauspiel bietet mit „Lockdown Lectures“ Lesungen von Stücken, die es nicht in den Spielplan geschafft haben. Das ist eine spannende Idee, die sich eventuell auch für den musikalischen Bereich adaptieren ließe. Besser als nix.

Wuppertal

Performance auf der Rückseite der Wuppertaler Bühnen. Foto: Kai Fobbe

Performance auf der Rückseite der Wuppertaler Bühnen. Foto: Kai Fobbe

Am 11. Januar 2020 hatte in Wuppertal die Oper „Chaosmos“ Premiere, eine dramatische Aufarbeitung der Gegensätze Ordnung und Chaos. Eine Logistik-Oper hatte es bis dato noch nicht gegeben, der originelle Ansatz gefiel durchaus. Jetzt gibt es diese Oper als Film, nicht als bloßer filmischer Abklatsch der Aufführung vor Ort, sondern als eigenständige Kunstform mit eigenem Anspruch. Auch hierfür gilt: Experiment geglückt. Der neuartige Ansatz wurde passend für das neue Medium adaptiert. Mit im Boot bei „Chaosmos“ sind im Rahmen der Reihe „NOperas!“ die Häuser in Halle und Bremen. Letzteres präsentiert den Film ebenfalls, allerdings etwas versteckt auf der Homepage, ersteres hat nur eine Ankündigung der Oper zu bieten, deren Premiere ursprünglich für den 3. April 2020 geplant war. Zurück zum Theater Wuppertal: Dort ist man mit der auf die Rückseite des Theaters projizierten Performance „JaJaJaJaJaNeeNeeNeeNeeNee“ nach Joseph Beuys auch im Stadtbild präsent. Ein Hingucker.

Zwickau

„Zur Zeit keine Vorstellungen“, heißt es im Veranstaltungskalender des Theaters Plauen-Zwickau in allen Sparten. Daran hält man sich auch digital: Komplette Inszenierungen gibt es nicht, nur einige digitale Häppchen. Die Sparte „Digital“ hat es zwar prominent und gleichberechtigt neben den anderen Sparten in die Navigationsleiste auf der Internetpräsenz des Theaters geschafft, mehr als ein paar versprengte Angebote finden sich aber nicht. Vor allem Schauspiel und Tanz erweisen sich hier als kreativ, das musikalische Angebot ist recht übersichtlich und teilweise auch schon deutlich älter als die anderen Beiträge. Hier ist man auch digital im coronaren Lockdown. Schade.

Mainz

Digitale Angebote am Staatstheater Mainz: eine Übersicht

Digitale Angebote am Staatstheater Mainz: eine Übersicht

Beim Staatstheater Mainz hat man sogar einen Streaming-Kanal mit einer eigenen Internetadresse. Wow, ist da der erste Gedanke, doch bei näherem Hinsehen ist das Angebot recht übersichtlich: acht Filmchen, davon sind drei einmalige Live-Termine eines Kinderstückes, das Musiktheater fehlt ganz. Einige wenige digitale Angebote findet man zwar doch noch auf der echten Homepage des Staatstheaters, doch ist auch dieses Angebot recht übersichtlich. Positiv ist sicherlich, dass man nicht nur auf Gratis-Angebote setzt, sondern Online-Tickets für bestimmte Angebote verkauft, die dann – ähnlich wie bei Amazon Prime – 48 Stunden gültig sind. Steigerungsfähig.

Schwerin

In Schwerin wird wieder geprobt – immerhin!

In Schwerin wird wieder geprobt – immerhin!

Auch hier heißt Corona: Spielpause. Digital gibt es einige kurze Konzertchen, die man – sogar inklusive Programmheft – für das Publikum aufgezeichnet hat, doch großes Theater auf der großen Bühne gibt es nicht. Immerhin, für die Zeit nach dem Lockdown probt man wieder und hält das Publikum bis dahin mit einer Reihe von kleinen Online-Formaten bei Laune. Da geben Musikerinnen und Musiker Liebeserklärungen ab, stellen ihr Instrument vor, oder es gibt Hausführungen und Bastelangebote für die Kleinsten. Da ist viel „Selbstgestricktes“ Marke Eigenbau dabei, aber auch viel Sympathisches. Gegenüber dem NDR hat Intendant Lars Tietje auf das Dilemma der Krise hingewiesen, in dem viele Häuser oft stecken: „Wir haben einen Großteil unserer Einnahmen verloren. Von vier bis fünf Millionen Euro, die wir im Jahr normalerweise generieren, haben wir im vergangenen Jahr nur eine Million einnehmen können.“ Kosten hat man zwar reduziert und auch Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen, aber: „Das Zynische daran ist: Wenn wir gar nicht spielen, gar nicht proben und Kurzarbeitergeld bekommen, dann geht es uns wirtschaftlich ganz gut. Sobald wir anfangen, ein bisschen für wenig Publikum zu spielen, mit wenigen Einnahmen und erhöhtem Aufwand, dann wird es richtig teuer.“ Corona-Winterschlaf oder digitale Häppchenkost gegen das Vergessen? Es bleibt eine Gratwanderung. Bitter!

Görlitz

Hier scheint es so, als wäre dem Theater ein bisschen die Puste ausgegangen: Unübersichtlich und hausbacken wirkt das digitale Angebot, das nur über einen Link zugänglich ist, den man unter drei halb- bis dreiviertelstündigen Videos von hauseigenen Produktionen zu Weihnachten, Ostern und zum Winter beim Runterscrollen ganz unten auf der Startseite findet. Die einzelnen Sparten sind sehr unterschiedlich vertreten: Die Tanzsparte hat hier immerhin fünf Videos beigesteuert, beim Musiktheater finden sich nur vier kurze Trailer. Insgesamt wirkt das lieb- und konzeptlos. Es scheint, dass manche Häuser die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt haben und bis zum Ende der Krise lieber „Toter Mann“ spielen. Allerdings krankt es bei vielen auch schlicht und ergreifend an der Ausstattung. Digitale Angebote zu produzieren heißt eben doch mehr, als nur Vorstellungen abzufilmen. Professionell gemacht braucht das Zeit, Personal und vor allem Geld. Und genau das ist nicht nur in der Krise Mangelware, gerade an den kleineren Häusern, die seltener im Fokus überregionaler Gunst stehen. Schade.

Hagen

Video-Streams am Theater Hagen

Video-Streams am Theater Hagen

Stream, Stream, Stream: Auf der Homepage des Theaters Hagen springt sofort großflächig ins Auge, dass das Haus nicht scheintot, sondern höchst lebendig ist. Es gibt konzertante Streams, Einblicke in die Probenarbeit und in zwei Produktionen, die in der Spielzeit 2020/2021 trotz der Pandemie ihre Premiere erlebt haben. Ferner gibt die Ballettsparte Einblicke in ihre Arbeit und auch das Theater als Ort der gesellschaftlichen Diskussion kommt mit einem „Politischen Salon“ zu seinem Recht. Thema, wie könnte es anders sein, ist Corona („Wie verändert Corona unsere Gesellschaft?“). Insgesamt ist das nicht überragend viel, und komplette Stücke gibt es auch nicht, aber es ist gut platziert, und das Publikum bekommt nicht den Eindruck, man befinde sich im – wenn auch unfreiwilligen – Urlaub. Auch wenn das Theater Hagen derzeit nur – O-Ton – „Couch Theater“ liefert, lässt es sein Publikum doch nicht im luftleeren Raum hängen. Mit den Mitteln eines eher kleineren Hauses zeigt man überzeugend, dass man trotzdem etwas im Hinblick auf öffentliche Präsenz und potenzielle Kundenbindung erreichen kann – wenn man will. Besser als nichts.

Ulm

„Im Sechseck“ am Theater Ulm

„Im Sechseck“ am Theater Ulm

Warum bloß verstecken manche Theater ihr Online-Angebot? Erst wenn man auf der Homepage des Theaters Ulm mehr oder weniger zufällig auf den kryptischen Titel „Im Sechseck“ klickt – unter dem man sich als Außenstehender rein gar nichts vorstellen kann, außer dass man höchstens in selbigem herumtitscht, wenn man ein paar kulturelle Brosamen sucht, aber nichts findet –, gibt es ein buntes Sammelsurium an Berichten, musikalischen und szenischen Kostproben, Einblicken in Proben, Interviews, Performances, und, und, und… Kurzum: ein enormes und darüber hinaus auch recht unterhaltsames Potpourri, durch das man sich gerne durchklickt – wenn man’s denn gefunden hat. Eine Gliederung nach Kategorien oder Formaten würde die Übersichtlichkeit wesentlich erhöhen, denn auch dieses digitale Klein-Klein kann unterhalten und signalisieren: Wir sind noch da! Geht doch!

Erfurt

Das Theater Erfurt wagte Ende letzten Jahres ein musikalisches Experiment: Anstatt eine Produktion aus dem Repertoire auf Biegen und Brechen coronakonform umzugestalten, machte es aus vielen Produktionen einen bunten Mix, den es von vorneherein so gestaltet, dass dieser Mix auch unter Coronabedingungen aufgeführt werden kann. „Drunter und Drüber“ heißt die Produktion, und das ist in diesem Fall durchaus wörtlich zu nehmen: In zehn neben- und übereinander angeordneten Zimmern stehen Solisten, die einen bunten Mix von Bach bis Rossini und Verdi bis Gershwin mit zum Teil harschen Brüchen und Kontrasten zum Besten geben. Da gibt es zum Teil harte Schnitte, heftige Konfrontationen und ungewohnte Konstellationen. In jedem Fall ist dies ein bedenkenswertes Experiment. Zu sehen ist der Trailer zu diesem Projekt auf der Medienseite des Theaters, die sehr gut bestückt ist – allerdings auch sehr nach dem „Drunter und Drüber“-Prinzip: ziemlich bunt gemischt.

Nürnberg

Einen „Digitalen Fundus“ hat man am Staatstheater Nürnberg eingerichtet. Schön übersichtlich nach Sparten geordnet findet man Unmengen an Material, mit dem man die vorstellungslose Zeit überbrücken kann: Probenberichte, Hintergründiges und manchmal auch Humoriges zum Theateralltag und Trailer zu Veranstaltungen – allerdings keine kompletten Aufführungen. Hier verfolgt man langfristig die Strategie, ein „Digitales Staatstheater“ zu installieren. Insofern fing man in der Corona-Krise nicht bei nichts an und konnte das Angebot schnell ausbauen. Ausbaufähig.

Fazit

Erstaunlich ist, dass die Pandemie bei manchen Häusern auch nach gut einem Jahr mit so gut wie keinem Wort erwähnt wird, etwa am Volkstheater Rostock. Die Stadt handelt die Pandemie sehr erfolgreich ab, auf der Internetpräsenz des Hauses kommt selbige allerdings überhaupt nicht vor. Hier gibt es nicht nur kein digitales Angebot, Corona, Covid-19 & Co werden nicht mal erwähnt. Nur auf die für Ende März angekündigte Wiedereröffnung unter speziellen Bedingungen wird hingewiesen, freilich ohne nähere Informationen zu liefern. Manche Häuser mögen sich zwar aus voller Überzeugung eines digitalen Spielplans enthalten; dass die Pandemie aber auch an Häusern wie Gießen, Altenburg, Aachen, Bielefeld oder Essen eigentlich überhaupt nicht vorkommt, ja teilweise noch nicht mal erwähnt wird, das ist gerade angesichts der aktuellen Lage nach immerhin schon einem Jahr Lockdown durchaus erstaunlich. Wie es besser geht, zeigen etwa das Staatstheater Karlsruhe oder die Staatsoper Stuttgart mit zahlreichen Online-Angeboten, die freilich zumeist auch andere Ressourcen als kleinere Häuser haben.

Guido Krawinkel

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