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Philosophie des Singens

Die Philosophie des Singens, hrsg. v. Bettina Hesse, Mairisch Verlag, Hamburg 2019, 272 S., 22 Euro, ISBN 978-3-938539-55-2

Im Buch beschreiben Stimmperformerin Bettina Hesse und ihre 20 Autor/-innen zwar reale Erlebnisse ihres Singens für sich selbst und Auftritte als Solist/-in, im Ensemble oder Chor, wo das gemeinsame Erleben persönlichkeitsverändernd und formend sein kann. Doch von Mühe, Selbstzweifel, Qual des Übens und Misslingen, Scheitern und Bewältigung solcher Negativerfahrungen durch „Philosophie“, welcher Art auch immer, ist nicht die Rede. Es ist ein „schöngeistiges“ Buch, mit Poesie zu Beginn und am Ende sowie viel Zutreffendem, was Singen in Geist und Seele auslösen und bewirken kann. Das beginnt beim Kinderlied und führt über das Kunstlied zum Chor, zur Improvisation, zu Jazz, Pop und experimenteller Vokalperformance – hier wirkt die Auswahl der Autorinnen und Autoren überzeugend breit gewählt.

Besonders beeindruckt Ernesto Pérez Zúñigas Flamenco-Exkurs, der zum „Weiterhören“ animiert. Maximilian Probst streift dann wenigstens etwas den Zusammenhang von chorischem Singen, Sozialem und Politik. In einem anderen Beitrag steht der Satz: „Die Zugänglichkeit einer politischen Aussage durch die körperliche Erfahrung kann also etwas Wertvolles sein“ – da hätten Herausgeberin Hesse und das Lektorat besser Stefan Donaths „Protestchöre“ vor allem „Philosophieren“ in die Hand gedrückt. Ansonsten: viel zum schwelgenden Lesen.

Wolf-Dieter Peter

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