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Namen & Fakten

Personalia

Enrico Delamboye wird Musikdirektor und Chefdirigent am Theater der Stadt Koblenz. Er beginnt seine Tätigkeit ab der Spielzeit 2009/2010 und hat einen Vertrag über zunächst vier Spielzeiten geschlossen. Seit der Spielzeit 2005/2006 ist Delamboye Erster Kapellmeister an der Oper Köln.

Gabriele Wiesmüller, Chefdramaturgin am Theater Konstanz, wechselt ebenfalls zum Theater der Stadt Koblenz und wird dort ab der Spielzeit 2009/2010 als Operndirektorin zum Leitungsteam des designierten Intendanten Markus Dietze gehören.

Eric Solén, Generalmusikdirektor des Philharmonischen Orchesters Altenburg-Gera, wird seinen im Juli 2010 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Er will sich verstärkt einer freiberuflichen Tätigkeit widmen. Eric Solén hatte sein Amt zu Beginn der Spielzeit 2005/2006 angetreten. Repertoire-Schwerpunkte setzte er vor allem bei den Werken von Igor Strawinsky, Gustav Mahler, Dmitri Schostakowitsch und skandinavischen Komponisten.

Marc-Oliver Hendriks, Geschäftsführer der Bayerischen Theater-akademie, wird geschäftsführender Intendant der Stuttgarter Staatstheater. Er soll dem 65-jährigen Hans Tränkle nachfolgen, der die Theatergeschäfte seit 1990 leitet und im Sommer 2009 in den Ruhestand geht.

Ulrike Hessler wird mit Beginn der Spielzeit 2010/2011 die Intendanz der Sächsischen Staats-oper Dresden übernehmen. Die 53-Jährige folgt auf Gerd Uecker, dessen Vertrag 2010 endet. Hessler ist seit 1993 als Leiterin der PR-Abteilung und Mitglied der Direktion an der Bayerischen Staatsoper München tätig. Seit 2006 ist sie Mitglied der Interimsdirektion und fungiert mit Nagano als Intendantin. Sie kündigte an, den Konsolidierungskurs der Staatsoper weiterzuverfolgen und die Produktivität des Hauses, mit der die Oper derzeit in Deutschland an der Spitze liege, zu erhalten.

 
Jan Vogler. Foto: PR 2 Classic
 

Jan Vogler. Foto: PR 2 Classic

 

Jan Vogler ist neuer Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Auf einer Pressekonferenz gab der Cellist das Programm für die Festspiele 2009 bekannt. Der Jahr für Jahr wechselnde Programmschwerpunkt bleibt Bestandteil des Festivals und soll künftig vor allem den internationalen Aspekt betonen. So lautet das Motto der 32. Ausgabe der Dresdner Musikfestspiele „Neue Welt“.

Michael Haefliger, Intendant des Lucerne Festivals, hat seinen Vertrag bis Ende 2015 verlängert. In seine bisherige Intendanzzeit seit 1999 fällt die Gründung des Lucerne Festival Orchestra sowie der Lucerne Festival Academy. Haefliger ist Initiator der geplanten „Salle modulable“. Die Vertragsverlängerung geht über den Zeitraum der geplanten Eröffnung des Saales in den Jahren 2013/2014 hinaus.

Bernd Feuchtner wird ab der Spielzeit 2009/2010 Operndirektor in Salzburg. Feuchtner war viele Jahre als Feuilletonist des Berliner „Tagesspiegel“ sowie als Redaktionsleiter der „Opernwelt“ tätig, bevor er als Operndirektor nach Heidelberg wechselte. Der zukünftige Salzburger Operndirektor kündigte in der Entwicklung des Spielplanes eine „Salzburger Dramaturgie“ mit klaren künstlerischen Linien an.

Peter Leonard ist neuer Intendant des Rostocker Volkstheaters. Der ehemalige Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Norddeutschen Philharmonie soll die künstlerische Leitung des Theaters zunächst für zwei Jahre übernehmen.

Joachim Klement wird ab der Spielzeit 2010/2011 Generalintendant des Staatstheaters Braunschweig und damit Nachfolger von Wolfgang Gropper. Von 1996 bis 1999 war Klement Leiter der Schauspieldramaturgie in Mannheim, von 1999 bis 2004 Chefdramaturg und Stellvertreter des Intendanten am Bremer Theater. Seit Mai 2006 ist er Chefdramaturg und Stellvertreter der Intendantin am Düsseldorfer Schauspielhaus.

Cornelia Preissinger, Operndirektorin und künstlerische Betriebsdirektorin am Staatstheater Kassel, wird ab der Spielzeit 2009/2010 Betriebsdirektorin und stellvertretende Intendantin an der Staatsoper Hannover.

Andris Plucis wird nach dem Weggang von Tomasz Kajdanski Ballettchef in Eisenach. Plucis leitete schon mehrere Compagnien, so am Staatstheater Darmstadt, an den Theatern Coburg und Würzburg und zuletzt am Ulmer Theater.

Jochen Grote, Geschäftsführender Direktor der Deutschen Oper am Rhein, hat seinen Vertrag bis zum Ende der Spielzeit 2011/2012 verlängert.

Raimund Heusch hat sich nach 19 Jahren erfolgreicher Arbeit als Chordirektor des Schleswig-Holsteinischen Landestheaters am Ende der letzten Spielzeit mit einem Chorkonzert in den Ruhestand verabschiedet. Seine Nachfolge trat mit Beginn der Spielzeit 2008/2009 Bernd Stepputtis an, der als erste Aufgabe die Einstudierung der Chöre für die Neuinszenierung von Wagners „Tannhäuser“ übernommen hat.

Hilary Griffiths wird mit Beginn der Spielzeit 2009/2010 Chefdirigent in Wuppertal. Der Posten wurde neu geschaffen, da sich der Wuppertaler Generalmusikdirektor Toshiyuki Kamioka aus der Opernleitung des Hauses zurückzieht und sich auf den Konzertbetrieb konzentrieren will.

Ausgezeichnet

Klaus-Dieter Lehmann, ehemaliger Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und heute Präsident des Goethe-Instituts, wurde vom Deutschen Kulturrat mit dem Kulturgroschen 2008 ausgezeichnet. Der Kulturgroschen wird seit 1992 verliehen und ist die höchste Auszeichnung, die der Deutsche Kulturrat für kulturpolitisches und kulturelles Engagement verleiht.

Helmut Lachenmann erhielt für sein Lebenswerk den Goldenen Löwen der 52. Biennale di Venezia. „Viel geliebt und umstritten“, so die Begründung des Entscheidungskomitees, habe die Musik Helmut Lachenmanns einen großen Einfluss auf zumindest zwei Generationen. Lachenmann ist mit Venedig und seiner Kultur tief verwurzelt. 22-jährig lernte er Luigi Nono kennen – daraus entwickelte sich bald eine enge Künstlerfreundschaft. 1962 erlebte die 25. Biennale di Venezia Lachenmanns Debüt als Komponist durch die Aufführung seiner „Fünf Strophen“. Mit „Mouvement (– vor der Erstarrung)“ kehrte Lachenmann 1993 zur Biennale di Venezia zurück.

Herbert Blomstedt, Dirigent, wurde im September mit der Verleihung der „Johann Walter Plakette“ für seine Verdienste um die Pflege der Musiktradition und des Musiklebens in Sachsen geehrt. Der Sächsische Musik-rat vergibt die Plakette alle zwei Jahre, um auf beispielhafte Leistungen im Musikleben des Freistaats aufmerksam zu machen.

 
Ausgezeichnet mit dem Bayerischen Kunstförderpreis: Caroline Matthiesen, hier in „Der Tod und das Mädchen“ mit Ivan Alboresi. Foto: Falk von Traubenberg
 

Ausgezeichnet mit dem Bayerischen Kunstförderpreis: Caroline Matthiesen, hier in „Der Tod und das Mädchen“ mit Ivan Alboresi. Foto: Falk von Traubenberg

 

Sophia Brommer, Sopranistin am Theater Augsburg, Reto Rosin, Tenor am Südostbayerischen Städtetheater Passau, und Caroline Matthiesen, Tänzerin und festes Ensemblemitglied in der Ballettcompagnie des Mainfranken Theaters Würzburg, wurden im September mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet. Die Preise sind mit je 5.000 Euro dotiert.

Johannes Erath, Regisseur, erhält in diesem Jahr den Preis der Götz-Friedrich-Stiftung für die Inszenierung von „Cendrillon“ von Jules Massenet am Stadttheater Bern. Der Preis geht jährlich an einen jungen Regisseur, der eine besonders innovative Opern-Inszenierung präsentiert hat. Er ist mit 5.000 Euro dotiert.

Christiane Karg, Sopranistin, erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Förderpreis der Walter- und Charlotte-Hamel-Stiftung, der beim Schleswig-Holstein Musik Festival übergeben wurde. Die 28 Jahre junge Sängerin ist ab dieser Spielzeit Ensemblemitglied der Frankfurter Oper.

Russell Thomas, Tenor, erhielt den mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis des Internationalen Gesangswettbewerbes der italienischen Oper „Competizione dell’ Opera“ 2008 in der Semperoper Dresden.

Kurt Masur, der fast dreißig Jahre das Leipziger Musikleben prägte, wurde mit dem Wilhelm Furtwängler-Preis 2008 für sein Lebenswerk geehrt. Den nicht dotierten Preis initiierten die Ehefrau des Dirigenten Wilhelm Furtwängler, Elisabeth Furtwängler, und der ehemalige Tenor Ermano Sens-Grosholz. Gleichzeitig feierte Masur beim Bonner Beet-hovenfest sein 60-jähriges Bühnenjubiläum als Dirigent.

Zubin Mehta gehört zu den Preisträgern des diesjährigen Praemium Imperiale der Japan Art Association. In der Begründung wird der Inder Mehta als einer der größten Dirigenten für Oper und sinfonische Werke bezeichnet. In besonderem Maße wird auch Mehtas humanitäres Engagement gewürdigt.

Geburtstage

Gerd Natschinski ist am 23. August 80 Jahre alt geworden. Natschinski galt als berühmtester Musical-Komponist der DDR. Mit seinen Werken „Mein Freund Bunbury“ und „Messeschlager Gisela“ fand er Eingang in die Spielpläne deutschsprachiger Bühnen. Natschinski schrieb auch eine Reihe weit verbreiteter Kinder- und Jugendlieder. Von 1978 bsi 1981 war er Intendant des Berliner Metropol-Theaters.

Spas Wenkoff, Tenor, wurde 80 Jahre alt. Erst nach einem Jura-studium und einer Karriere als Rechtsanwalt kam Wenkoff zum Gesang. Der gebürtige Bulgare wurde 1975 an die Staatsoper Unter den Linden verpflichtet. 1976 sang er zum ersten Mal in Bayreuth, wo er in den folgenden Jahren ständiger Gast war.

Rafael Frühbeck de Burgos, Dirigent, feierte seinen 75. Geburtstag. Er zählt zu den bedeutendsten spanischen Dirigenten der Gegenwart. Wichtige Stationen seines Musikerlebens waren die Deutsche Oper Berlin und das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Seit der Spielzeit 2004/2005 ist er Chefdirigent der Dresdner Philharmonie.

Erika Wien, Mezzosopranistin, feierte ihren 80. Geburtstag. Sie begann ihre Bühnenkarriere 1951 an der Wiener Volksoper und setzte sie am Bremer Theater und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg fort. Von 1964 bis 1980 war sie am Opernhaus Zürich tätig. Gastspiele führten sie an die großen deutschen und europäischen Bühnen.

Gestorben

Josef Tal, israelischer Komponist und Pianist starb im Alter von 97 Jahren in Israel. Tal hatte in Berlin Komposition studiert und musste als Sohn eines Rabbiners 1934 Deutschland verlassen. Nach der Übersiedlung nach Palästina unterrichtete er Komposition und Klavier. Zahlreiche seiner Opern wurden in Deutschland aufgeführt, darunter „Ashmedai“, „Die Versuchung“ oder „Der Turm“.

Bengt Rundgren, Kammersänger, ist nach langer schwerer Krankheit in Vallentuna (Schweden) verstorben. Der Bassist wurde 77 Jahre alt. Rundgren war von 1969 bis 1997 Ensemblemitglied an der Deutschen Oper Berlin.

Heinz Clauss, Erster Solist des Stuttgarter Balletts von 1967 bis 1976 und Direktor der John Cranko-Schule von 1976 bis 1990, verstarb am 5. September. John Cranko choreografierte für Heinz Clauss bedeutende Rollen in seinen Uraufführungen, darunter die Titelrolle in „Onegin“ (Neufassung 1967), und Hauptrollen in „Présence“ (1968), „Der Widerspenstigen Zähmung“ (1969), „Brouillards“ und „Le Poème de l’extase“ (1970). Auch Kenneth MacMillan schuf tragende Rollen für Heinz Clauss. Heinz Clauss beendete seiner Tänzerlaufbahn 1976, um als Nachfolger von Anne Woolliams die Direktion der John Cranko-Schule zu übernehmen.

Marianne Fischer-Kupfer, Sopranistin, starb im Alter von 86 Jahren. Sie begann ihre künstlerische Laufbahn als Chorleiterin, studierte anschließend Sologesang und wurde an führende Opernbühnen Deutschlands als Sopranistin engagiert. Als Gesangspädagogin ging sie an die Weimarer Musikhochschule und anschließend an die Hochschule für Musik in Dresden. 1981 kam sie zusammen mit Harry Kupfer an die Komische Oper Berlin. Dort übernahm sie die Betreuung des Sängernachwuchses und der Solisten hinsichtlich des sängerisch-darstellerischen Ausdrucksvermögens auf der Bühne. 2002 wurde ihr die Ehrenmitgliedschaft der Komischen Oper Berlin verliehen.

Fakten

AACHEN/KÖLN: Eine praxisnahe, stark projektbezogene Ausbildung ist Ziel der neu gegründeten „Rheinischen Opernakademie“, die in enger Kooperation zwischen der Musikhochschule Köln, dem Theater Aachen und der Oper Köln entstand. Zudem wird die Kölner Musikhochschule am Standort Aachen den Profilschwerpunkt „Vermittlung im Bereich Musiktheater“ mit den Lehrgebieten Konzert- und Opernpädagogik, Programmgestaltung, Dramaturgiegrundlagen und Selfmarketing realisieren.

BOCHUM: Die RuhrTriennale stößt auch im siebten Jahr ihres Bestehens auf eine große Zuschauerresonanz. Wie die Veranstalter mitteilten, besuchten mehr als 45.000 Zuschauer das Festival. Das ist eine Auslastung von 83 Prozent.

COBURG: Das Philharmonische Orchester Coburg ist ab dem 1. September B-Orchester. Für die Höhergruppierung stellt die Stadt Coburg zusätzliche Finanzmittel von rund 120.000 Euro pro Spielzeit zur Verfügung. Die Gagen der Schauspieler, Solisten, der Chormitglieder und der Ballettcompagnie werden entsprechend aufgestockt.

COTTBUS: Mit einem Festakt hat das Staatstheater Cottbus sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Das Theater überstand den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden und wurde in den 1980er-Jahren modernisiert. 1992 übernahm die Landesregierung das Theater, 2004 ging es in die Kulturstiftung Cottbus über. 2006/2007 wurde das Haus am Schillerplatz saniert. In einem vorab verbreiteten Grußwort betonte Bundespräsident Horst Köhler, Theater sei ein „wichtiger Teil unserer Zivilgesellschaft, ein Bollwerk gegen Extremismus und Barbarei“. Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka sagte zur Eröffnung, die langjährige Tradition des Hauses zeige, dass die „Cottbuser ihr Theater ehren und ihre Theaterbesuche als einen wichtigen Teil des gesellschaftlichen Miteinanders erleben und schätzen“. Die Brandenburger könnten stolz sein auf dieses Theater.

DETMOLD: Nach nur zehn Wochen Bauzeit ist der neue Orchestergraben im Landestheater Detmold fertig. Die Musiker des Landestheaters haben nun einen angemessenen Arbeitsplatz. Der Umbau hat 1,3 Millionen Euro gekostet. GMD Erich Wächter, der erste Kapellmeister Jörg Pitschmann und Intendant Kay Metzger bescheinigten dem Bau in der ersten Orchesterprobe deutlich verbesserte Klangverhältnisse.

DORTMUND: Im September wurde im Rat der Stadt Dortmund die Gründung der Sparte Ballett am Theater Dortmund beschlossen und gleichzeitig der Dortmunder Ballettdirektor Xin Peng Wang als Betriebs- und Spartenleiter bestätigt. Wang hat 2004 das Ballett in Dortmund übernommen und die Compagnie kontinuierlich ausgebaut. Mit der Bildung einer eigenen Sparte erhält er nun größere Autonomie bei Programmgestaltung, Gastspielvereinbarungen und Projekten. Eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Ballett und dem Musiktheater soll es jedoch weiterhin geben. Ein weiterer Schwerpunkt des Balletts ist die Weiterentwicklung der Tanz-
erziehung des Nachwuchses.

DRESDEN: Der Österreicher Bernhard Lang ist nach Isabel Mundry der zweite „Capell-Compositeur“ der Sächsischen Staatskapelle. 2007 wurde Langs Oper „Der Alte vom Berge“ bei den Schwetzinger Festspielen uraufgeführt. Für 2009 ist die Uraufführung seines neuen Musiktheaterwerkes „Montezuma – Fallender Adler“ in Linz geplant. Mit der Benennung eines „Capell-Compositeur“, der neue Werke für das Orchester schreiben soll, hat Fabio Luisi eine alte Tradition des Orchesters wiederbelebt.
Aus Anlass der Frauenfußball-WM 2011 wird die Staatsoperette Dresden Paul Abrahams Fußball-Operette „Roxy und ihr Wunderteam“ aufführen. Der Erfolg von Roxy durfte 1936 nur kurz sein. Abraham musste vor den Nazis fliehen, seine Werke wurden verboten, „Roxy“ verschwand bis heute von den Spielplänen. Die Staatsoperette setzt mit diesem Projekt zugleich ihre Beschäftigung mit den im Dritten Reich verbotenen Autoren und Werken fort. Bereits 2004 hatte sie Abrahams „Viktoria und ihr Husar“ rekonstruiert, die viel beachtete Tagung „Operette unterm Hakenkreuz“ folgte 2005.

HALLE: Oper und Staatskapelle Halle sind besorgt um ihre künftigen künstlerischen Möglichkeiten. Die ab 1. Januar 2009 von der Stadt geplante Kultur-GmbH und Theaterfusion brächten Einschnitte, die bislang nicht abschätzbar seien. Die Mitarbeiter seien verunsichert, sagte der Verwaltungsdirektor und stellvertretende Intendant, Boris-Alexander von Sohl bei der Vorstellung des Spielplans 2008/2009.

HAMBURG: Die Mehrkosten und Verzögerungen beim Bau der Hamburger Elbphilharmonie haben personelle Konsequenzen. Bürgermeister Ole von Beust (CDU) habe den Geschäftsführer der Realisierungsgesellschaft ReGe, Hartmut Wegener, gebeten, seinen Posten niederzulegen. Wegener ist der Bitte nachgekommen. Die Eröffnung des prestigeträchtigen Konzerthauses in der Hafen-City musste im Sommer um ein Jahr auf den Herbst 2011 verschoben werden. Kürzlich wurde zudem bekannt, dass sich die Kosten um weitere 100 Millionen Euro auf dann rund 340 Millionen Euro erhöhen. Ursprünglich war mit 187 Millionen Euro geplant worden.
Als drittes Bundesland will Hamburg das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“ umsetzen. Der veränderte Musikunterricht soll ab dem Schuljahr 2009/2010 in etwa einem Viertel der Hamburger Grundschulen anlaufen. Besonders Kinder in sozial benachteiligten Stadtteilen sollen mit dem Projekt zum Musizieren angeregt werden. In den zweiten Klassen erhalten Kinder die Möglichkeit, Instrumente auszuprobieren. Die Kinder wählen dann ein Instrument, das sie im dritten und vierten Schuljahr lernen wollen. Die Schule leiht ihnen kostenlos das Instrument, das sie in wöchentlichem Gruppenunterricht erlernen. Nach dem Pilotprojekt in Nordrhein-Westfalen und ersten teilnehmenden Schulen in Hessen ist Hamburg das dritte Bundesland, das „Jedem Kind ein Instrument“ in den Unterricht einbindet.

KÖLN: 3.365 Werke des Schauspiels und des Musiktheaters waren in der Spielzeit 2006/2007 auf Deutschlands Bühnen zu sehen, das sind etwa 7 Prozent mehr als in der Spielzeit zuvor. Das meldet der Deutsche Bühnenverein, dessen Werkstatistik 2006/2007 „Wer spielte was?“ erschienen ist. Im Musiktheater setzten sich mit Mozarts „Zauberflöte“ (55 Inszenierungen, 694 Aufführungen, 348.998 Besucher), Humperdincks „Hänsel und Gretel“ (30/249/155.882), Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ (23/186/134.829) und Bizets „Carmen“ (21/199/151.072) Opern-Klassiker durch. Auch in der Spielzeit 2006/07 bestimmten Mozart-Opern das Musiktheaterrepertoire in besonderem Maße. „Wer spielte was?“ umfasst das Gesamtrepertoire von 479 Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit insgesamt 3.787 Werken in 98.712 Vorstellungen. Hinzu kommen alleine in Deutschland 3.961 Aufführungen des Tanztheaters.

 
Preisgekrönt: „Westzeitstory“ in Stuttgart. Foto: David Graeter
 

Preisgekrönt: „Westzeitstory“ in Stuttgart. Foto: David Graeter

 

STUTTGART: Zwei Produktionen der Staatsoper Stuttgart sind Gewinner des „Music Theatre NOW“-Wettbewerbs: Die Zeitoper „Carcrash“ von Willi Daum und Ralph R. Ollertz wurde in der Kategorie „Formen jenseits der Oper“, Juliane Kleins Tischoper „Westzeitstory“ in der Kategorie „Kammeroper“ ausgezeichnet. Der Wettbewerb für neue Oper und zeitgenössisches Musiktheater wurde erstmalig durch das Musiktheaterkomitee des Internationalen Theaterinstituts (ITI) ausgelobt und würdigt ungewöhnliche Theaterprojekte aus aller Welt. Insgesamt wurden 200 Produktionen aus 30 Ländern eingereicht.
... und noch mehr Nachrichten STUTTGART: Im „Hamlet-Musical von und mit Harald Schmidt“, das kurz vor Ende der Sommerzeit im Stuttgarter Staatsschauspiel zur Uraufführung kam, fragt Polonius: „Bin ich etwa Elke Heidenreich?“, als ihn Hamlet rauswirft. Und von seinem Sohn Laertes verabschiedet er sich im klassischen Versmaß: „500 Milliarden? Nur einer nahm das Geld nicht an, unser Josef Ackermann!“ Auch den Polonius im „Prinz von Dänemark“ spielt Harald Schmidt, dem die Presse bescheinigte, dem Staatsschauspiel eine „Lizenz zum Ausverkauftsein“ samt Gelddruckmaschine beschert zu haben.

 

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