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Kulturpolitik

Krieg in der Ukraine

Theater positionieren sich

Viele Theaterhäuser erstrahlen seit Beginn des Kriegs in den ukrainischen Nationalfarben, hier das Opernhaus Zürich. Foto: Corina Farkas

Viele Theaterhäuser erstrahlen seit Beginn des Kriegs in den ukrainischen Nationalfarben, hier das Opernhaus Zürich. Foto: Corina Farkas

Der Krieg in der Ukraine hat zahlreiche Reaktionen, Hilfsaktionen, auch Zerwürfnisse und Konflikte im Kulturbereich hervorgerufen. Der Deutsche Kulturrat stellt auf seiner Website gebündelte Informationen aus dem Kultur- und Medienbereich zum Krieg in der Ukraine zusammen. Die Seite informiert über aktuelle Maßnahmen aus dem Kulturbereich, Spendenaufrufe und Unterstützungsmaßnahmen.

Eine über deutsche Bundesgrenzen hinausgehende Aktion: Auf Initiative von Stas Zhyrkov, Intendant am Left Bank Theatre (Kyiv/Ukraine) und Birgit Lengers, Kuratorin des Festivals Radar Ost am Deutschen Theater, haben bisher über 100 Kulturinstitutionen, darunter zahlreiche Theater und Opernhäuser, eine Absichtserklärung unterzeichnet, die am 14. März an das Kulturministerium der Ukraine übermittelt wurde:

Theater Regensburg. Foto: Susanne van Loon

Theater Regensburg. Foto: Susanne van Loon

„Als Europäer:innen, Theatermacher:innen und Menschen sind wir zutiefst schockiert über die russische Militäraggression, die zum Krieg gegen ein souveränes Land und das ukrainische Volk geführt hat. Wir sind empört über die Verletzung des Völkerrechts und die brutalen Militäraktionen, die so vielen Menschen Schaden zufügen und unschuldiges Leben zerstören. Unser Mitgefühl gilt dem gesamten ukrainischen Volk, einschließlich unserer vielen Freund:innen und Kolleg:innen, die sich nun inmitten von Gewalt und Tod wiederfinden. Es sind Menschen, die innerhalb weniger Wochen ihre Heimat, ihre berufliche Perspektive und die Sicherheit ihrer Zukunft verloren haben.

Das Deutsche Nationaltheater Weimar. Foto: Andreas Nickel

Das Deutsche Nationaltheater Weimar. Foto: Andreas Nickel

Die europäische Kunstgemeinschaft wird zu diesem Krieg nicht schweigen und sich auch nicht an Russlands Leugnung des Krieges beteiligen. In einem Europa des 21. Jahrhunderts, das für Freiheit, Demokratie und eine offene Gesellschaft steht, betrifft jeder kriegerische Akt uns als eine Gemeinschaft mit tief verwurzelten gemeinsamen Werten unmittelbar. Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie die Werte, die uns lieb und teuer sind, durch einen Akt der aggressiven, brutalen Invasion verleumdet werden.

Staatstheater Nürnberg. Foto: David Klumpp

Staatstheater Nürnberg. Foto: David Klumpp

Die Unterstützung der ukrainischen Kulturszene darf sich jedoch nicht auf Solidaritätsbekundungen oder parteipolitische Äußerungen beschränken, sondern muss auch die Bewahrung der tausendjährigen Geschichte der ukrainischen Kunst und Kultur umfassen.

Wir werden alles dafür tun, dass ukrainische Theaterkünstler:innen die Möglichkeit haben, ihre Kunst in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein auszuüben. Wir werden uns um die künstlerische Integration der Ukraine in die europäische Kulturgemeinschaft bemühen. In Zeiten, in denen ukrainische Theater vorübergehend ihrer Stimme, ihrer Bühnen und ihres Publikums beraubt sind, müssen wir ihnen eine Plattform für den künstlerischen Ausdruck auf den Bühnen und in den Theaterhäusern Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Liechtensteins bieten.

Saarländisches Staatstheater. Foto: Saarländisches Staatstheater

Saarländisches Staatstheater. Foto: Saarländisches Staatstheater

Mit dieser Absichtserklärung bringen wir, die unterzeichnenden Kulturorganisationen, unsere Absicht zum Ausdruck, ukrainische Theaterkünstler:innen in unseren Häusern zu empfangen, zu beherbergen und aufzuführen, um die ukrainische Theaterarbeit für die europäische Gemeinschaft sichtbar zu machen. Wir fordern daher die Ukraine auf, Künstlern aller Geschlechter zu gestatten, die notwendigen grenzüberschreitenden Reisen zu unternehmen, um ihre Arbeit außerhalb der Ukraine fortzusetzen, eine Arbeit, die, wie wir betonen, ein wichtiger Bestandteil der Kulturdiplomatie für Frieden und Dialog in Europa sein kann.“

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