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Schmerzhafte Konsolidierung in Zittau
Zahlreiche Proteste von Bürger-initiativen und engagierten Theaterfreunden konnten den Beschluss des Görlitzer Kreistages, der Mitte März ein Sparprogramm für das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau verabschiedet hat, nicht verhindern. Das „Konsolidierungskonzept“ hat laut Aussagen des Generalintendanten des Theaters Gör-litz-Zittau, Klaus Arauner, einen Abbau von 30 Stellen sowie eine erhebliche Reduzierung der Neu-Inszenierungen zur Folge. Die Bürgerinitiative „Die Retter“ sandte einen offenen Brief an den Landrat des Landkreises Görlitz und an die Kreisräte, in welchem Bestürzung über den Kreistagsbeschluss zum Konsolidierungsplan geäußert wird. Der Beschluss zeige, „welch untergeordnete Rolle (…) die Interessen der Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises (…)“ spiele. „Die Passivität und Lethargie unseres eigenen Stadtrates, welche den heute gefassten Beschluss des Kreisrates fahrlässig begünstigte, widerspiegelt in keinster Weise die Interessen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Zittau und des Umlandes“, heißt es weiter in dem offenen Brief. Die Vertreter der Bürgerinitiative verweisen auf die Zahl von „zusammen rund 20.000 Petitionszeichner(innen)“. In seiner Antwort betont der Landrat, Ausgangspunkt des Konsolidierungskonzeptes seien „die unterschiedlichen und in ihrer Gesamtheit ungeklärten Vergütungsstrukturen“ des Theaters gewesen. Ohne das Konsolidierungskonzept, so der Landrat, hätte auf Seiten der politischen Entscheidungsträger eine „grundlegende Strukturdebatte begonnen, die voraussichtlich die Schließung einzelner Sparten bzw. Standorte zum Ziel gehabt hätten.“

Kulturstaatsminister Bernd Neumann bekennt sich zu den Theatern in Deutschland
„Wir brauchen sie alle!“ Mit diesem Bekenntnis zu den Theaterhäusern in Deutschland eröffnete Kulturstaatsminister Bernd Neumann das diesjährige Theatertreffen in Berlin. Bewusst oder unbewusst reagierte er damit auf Ideen sogenannter Kulturexperten, die kürzlich zunächst einen Artikel im Wochenmagazin „Spiegel“ unter der Überschrift „Die Hälfte“ und kurz darauf ein viel diskutiertes Buch mit dem Titel „Kultur-infarkt“ veröffentlichten und dort unter anderem die Überlegung anstellen, dass 50 Prozent der öffentlich geförderten Kultureinrichtungen geschlossen werden könnten. Bernd Neumann denkt anders: Keines der 145 öffentlich geförderten Theater, aber auch keine der freien Einrichtungen sei verzichtbar, so der Staatsminister. Neumann lobte die Vielfalt und die Innovationskraft der Häuser in Deutschland und argumentierte auch mit Zahlen: 19 Millionen Zuschauer ziehen die Theater jährlich an, 13 Millionen Menschen dagegen besuchten die Spiele der Fußball-Bundesliga, so Neumann.

Neuer Ballettdirektor in Schwerin
Sergej Gordienko wird mit Beginn der Spielzeit 2012/2013 neuer Ballettdirektor am Meck-lenburgischen Staatstheater Schwerin. Der gebürtige Ukrainer kam früh als Solotänzer beziehungsweise Erster Solotänzer über verschiedene Bühnen Europas nach Bielefeld und Hannover, später als Ballettmeister, Choreo-graf und stellvertretender Ballettdirektor nach Essen, Kassel und Leipzig. Von 2009 bis 2011 war er Trainings- und Ballett-meister beim ThüringenBallett, zuletzt als Ballettmeister an den Städtischen Theatern Chemnitz engagiert. Gastengagements führten ihn an das Ballett National Portugal in Lissabon und an das National Theatre Belgrad. Sergej Gordienkos Repertoire reicht vom klassischen Ballett bis zum modernen Tanz.

Theater Non Stop in Altenburg und Gera
„Theater Non-Stop“ hieß es am 1. Mai in Altenburg und Gera. Mit einem großen Aktionstag haben Künstler und Beschäftigte von Theater&Philharmonie Thüringen sowie Mitglieder des Kinderballetts, des Kinderchors, des Philharmonischen Chors, der TheaterFABRIK und des JugendTheARTerWelt zusammen mit den Theatervereinen auf die drohende Reduzierung des Theaterangebots in Altenburg und Gera und ihre Existenzsorgen aufmerksam gemacht. Bereits am 23. März 2012 war ein erstes Sondierungsgespräch mit den Gewerkschaften DOV, ver.di, GDBA und VdO geführt worden (s. auch O&T 2/12, S. 6), in dem sich zeigte, dass nach dem Abschluss der Finanzierungsvereinbarung immer noch ein strukturelles Defizit von ca. 2,8 Millionen Euro zu erwarten ist. Da ein derart hohes Defizit auch mit einem HTV nicht ohne tiefgreifende strukturverändernde Maßnahmen zu bewältigen ist, hatten die Gewerkschaften gefordert, die Finanzierungsvereinbarung anzupassen und den Kulturminister Christoph Matschie wie auch die Gesellschafter aufgefordert, an den weiteren Gesprächen über einen HTV teilzunehmen, um gemeinsam Lösungen für diese gravierenden Probleme zu finden. Offensichtlich als Reaktion darauf haben sich nun der Minister und die Gesellschaftsvertreter auf eine Aufstockung der Finanzierungsvereinbarung um 1,16 Millionen Euro geeinigt. „Das ist ein guter Tag für unser Theater“, konstatierte Generalintendant Kay Kuntze. Die Aufstockung ist allerdings an die Bereitschaft zu weiteren Haustarifverträgen auf Seiten der Gewerkschaften gebunden. Damit liegt das Theater zehn Prozent unter dem Flächentarif und auch die Frage der künftigen Tarifsteigerungen bleibt ungelöst, so dass nach wie vor gravierende Hürden zu bewältigen sind. Daher sind die Gewerkschaften trotz dieses grundsätzlich positiven Signals nur verhalten optimistisch gestimmt; am 10. Mai werden die Gespräche nun zumindest unter Beteiligung von Gesellschaftsvertretern fortgeführt. Mit der Fortsetzung und Intensivierung eines rigiden Konsolidierungskurses und der Bereitschaft der Gewerkschaften, auf dieser Basis einen weiteren Haustarifvertrag zu verhandeln, sehe die Theaterleitung die Möglichkeit, Theater&Philharmonie Thüringen in den nächsten vier Jahren weiter als 5-Spartentheater an zwei produzierenden Standorten zu halten, heißt es auf der Webseite des Theaters. Der Aktionstag am 1. Mai fand großen Zuspruch. Gemeinsam bildeten die Menschen vor beiden Häusern das Zeichen 5!, um für den Erhalt ihres 5-Sparten-Theaters einzutreten. Die Bürger engagierten sich auch mit Lichterketten für den Erhalt der Häuser und aller Sparten.

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