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Alexander von Swaine

Ralf Stabel, Tanzende Feuerseele. Biografie. Henschel Verlag, gebunden, Hardcover, 192 S., 42 Abb., 22,95 Euro, ISBN 978-3-89487-757-6

Wer ist der Mann, dessen aufbäumenden Schrei man vom Buchdeckel zu hören scheint? Hier wie auf den anderen Aufnahmen zeigt sich auratisch und ohne Manierismen eine den Betrachter unmittelbar packende expressive, mitreißende Bewegungsenergie. Alexander von Swaine suchte und fand die Symbiose von Klassik und Moderne. In den 1930er- bis in die 1960er-Jahre galt er als Ausnahmetänzer mit einem unverwechselbaren Stil ohne stilistische Grenzen. „Er war (…) vor allem aber wegen seines außerordentlichen Talents und alternativlosen Tanzenmüssens – einer der ersten supranationalen Tanzstars“, schreibt sein Biograf und gewährt uns erstmals umfassenden Einblick in das lange Künstlerleben des Alexander von Swaine (28.12.1905 München – 21.2.1990 Cuernavaca/Mexiko).

Ralf Stabel, Tanzende Feuerseele. Biografie. Henschel Verlag

Ralf Stabel, Tanzende Feuerseele. Biografie. Henschel Verlag

Max Reinhardt verpflichtete ihn als Puck, er tanzte im Film, begann 26-jährig seine Solokarriere, bereits auf seiner ersten Europa-Tournee wurde er enthusiastisch gefeiert und mit Nijinsky verglichen. Von Swaines Tanzkarriere im „Dritten Reich“, sein internationaler Durchbruch in Paris, die Tourneen durch Europa und nach Fernost, die langen Jahre der Internierung, der Neuanfang in Heidelberg, Köln, Hamburg bieten eine Fülle an künstlerischen und kulturpolitischen Informationen. Bis 1965 sind von Swaine und seine Tanzpartnerin Lisa Czobel als Protagonisten des deutschen Ausdruckstanzes in Asien, Afrika, Australien unterwegs. Im Rentenalter wirkt er als bescheidener Tanzpädagoge in Mexiko, führt einen Briefwechsel mit Palucca in Dresden und bietet 1983 Kurt Peters/Tanzarchiv Köln seinen Nachlass an.

Ralf Stabels quellenreich fundierte Recherche katapultiert eine solitäre deutsche Künstlerpersönlichkeit der Tanzavantgarde aus der Vergessenheit des 20. Jahrhunderts – aus „unserer Vergesslichkeit“ – in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts: faktenreich, von analytischer Präzision, historischer Tiefe und voller menschlicher Anteilnahme an den vielen Leben des Tänzers, Choreografen und Tanzpädagogen Alexander von Swaine.

Karin Schmidt-Feister

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