Zu den Betagtesten unter den 100 Größten und zugleich zur kleinen Minderheit der Leitfrauen unter ihnen zählt immerhin Hildegard von Bingen (*1098); sie aber kurzerhand als Musikerin zu vereinnahmen und damit die Theologin, Medizinerin und Naturwissenschaftlerin zu ignorieren, wäre freilich etwas dreist, ähnlich wie im Falle von – sagen wir Albert Schweitzer oder Dieter Bohlen, die etwa auf gleicher Höhe rangieren. Aber dann gibt es noch den herausragenden casus musicus des Daniel Küblböck; der landete auf dem eigentlich fantastischen Rang 16, etwa auf der Beethoven-Ebene, aber doch unterhalb der Upper Ten. Unter denen steht zwischen Gutenberg, Willy Brandt und Einstein allein J. S. Bach für den Fachbereich Musik. Nicht traurig sein, Daniel, bei der RTL-Superstar-Suche warst du auf Platz 3 gelandet, jetzt aber beim ZDF unter den größten Deutschen aller Zeiten kannst du dich in der Nachbarschaft von Helmut Kohl sonnen – weit vor Nena! Das ZDF wird deine Platzierung zu honorieren wissen und dich sicher in der nächsten Sendung seiner tollen neuen Reihe „Sunday Night Classics“ eine Händel-Arie krähen und zappeln lassen, vielleicht zwischen einem süß-sanften Blues mit Nina Ruge und einer knackigen 2’30“-Fassung von Beethovens Neunter. Cross over, Ludwig!
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