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Fußball-Oratorium in der Jahrhunderthalle

Im Rahmen der Ruhr-Triennale und als erstes solides Fettauge auf der Zuckerwatte-Suppe des sogenannten Kultur-Programmes der Fußball-Weltmeisterschaft kam in Bochums Jahrhunderthalle ein sehr fair unsportliches Oratorium zur Uraufführung: „Die Tiefe des Raumes“ von Moritz Eggert nach einem Libretto des Schalkisten Michael Klaus.

Moritz Eggert ist der Augenthaler einer zunehmend mentaltrainer-bedürftigen neuen Musikszene. Listig, eigensinnig, pragmatisch gibt er den Libero, flitzt über Flügel, steht scheints faul, scheint ewig nix zur Entwicklung des Spieles beizutragen und bolzt dann aus der Tiefe des Raumes über die Köpfe der kompakt stehenden Verteidigung einen Fernschuss zwischen den Beinen des Avantgarde-Torwartes hindurch.

 
 

Für Ruhr-Triennale und Fußball-Weltmeisterschaft lieferte er eine phantasievolle, spaßige und über Strecken blitzgescheite Nummern-Revue ab, die trotz einer recht vergipsten Textlandschaft weit aufregender wirkte als die meisten Fußballspiele live.

Bochums Symphoniker unter Steven Sloane hatten an dieser Qualifikationsrunde deutlich mehr Spaß als am Repertoire und brachten ihre feine und auch des Gröberen mächtige philharmonische Vielfalt bestens über die schwierige Rampe der Jahrhunderthalle. Noch ein wenig höher motiviert der „Chor der Ruhr-Triennale“ (s. unser Foto von Ursula Kaufmann), einstudiert von Walter Zeh. Ein Fussball-Volk liefert da hochartifizielle Spontaneität mit schier Fellinischen Qualitäten.

Nun ist die Jahrhunderthalle beim besten Willen kein akustisch-gnädiger Konzertsaal. Es wäre eine Verstärkung der Solisten-Stimmen durchaus angebracht gewesen. Dem technischen Ambiente hätte die technische Assistenz von Großbild-Video-Projektionen und einer angemessenen Lautsprecher-Landschaft gut angestanden. Bei den Solisten glänzten dennoch unter den schwierigen Bedingungen des (ausverkauften) Hauses Claudia Barainsky als „Tugend“ in gesanglich schwierigster Partie und, gerade in der zweiten Spielhälfte der „Stürmer“ Corby Welch – auch ein gelenkiger Mime. Den Sprechern – sie hatten Mikros – möchte man freilich insgesamt eine zusätzliche Trainigseinheit in Textverständlichkeit aber auch Text-Verständnis verpassen. Mag sein, dass ihre Schlamperei das Libretto verbolzte.

So enthusiasmiert wie der Rest des Premierenpublikums feierten dann aber Norbert Lammert und Jürgen Rüttgers (CDU) im Verein mit Ex-Kultur- und Sportminister Vesper (Grüne) die gelungene Uraufführung: Völlig überparteilich – ausnahmsweise zu Recht.

tg

 

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