Stefan Meuschel: Schön wäre es, wenn es tatsächlich nur Leute gäbe, die Freude am Singen haben und singen würden. Dem ist leider nicht so. Zur allgemeinen „Entkulturisierung“ gehört – in der Schule angefangen – auch das fehlende Hinführen zum Singen. Diesen Gesang meinen wir aber gar nicht. Wir, die VdO, vertreten die Berufssänger, und hier insbesondere die Berufschorsänger. Es ist viel zu wenig verbreitet, dass das ein ausgesprochen zeitraubender, ein ausgesprochen arbeitsintensiver Beruf ist. Der Chorberuf ist immer noch unterschätzt. Aber das ist nur einer der Aspekte dieses Mottos „Schaut her, wir sind‘s“. Ein weiterer, nicht ganz unwichtiger ist, dass die VdO, 1959 gegründet, in diesem Jahr ihren 45. Geburtstag feiert. Der wichtigste Grund, weshalb wir mit diesem zugegebenermaßen nicht ganz bescheidenen Motto an die Öffentlichkeit gehen, ist aber, dass wir den Eindruck haben, das deutsche Musiktheater gerät inzwischen so zwischen die Mühlsteine, dass sich dieses „Schaut her, wir sind‘s“ auf das deutsche Musiktheater insgesamt bezieht. Hier muss etwas passieren. Volksdorf: Frau Schäfer; was muss eigentlich so ein Chorsänger heutzutage können? Claudia Schäfer: Er muss sehr
viel mehr können, als jemals
an der Hochschule gelehrt wird. Da unterscheiden sich natürlich
die großen und kleinen Häuser, weil man an großen
Häusern ein völlig anderes Repertoire spielt; ich kann
hier nur von unserem kleineren Haus sprechen. Man muss nicht nur
Oper singen, sondern auch Operette und Musical. Musical-Singen
ist eine ganz andere Art des Singens. Wir müssen dazu tanzen,
Choreografien ausführen; wir müssen teilweise steppen,
was wir auch nicht lernen; dies vielleicht noch in komplizierten
Gewändern, am besten mit langen Kleidern, die eng sind, und
einer Schleppe dran; und man muss natürlich lernen, sich in
einer Gruppe unterordnen zu können, und dennoch dominant zu
sein. Matthias Brauer: Ich habe ein gewisses Problem mit dem Begriff „Chorsänger“. Ich persönlich bin der Meinung, die Entscheidung eines jungen Gesangsstudenten, in den Chor zu gehen, ist nicht unbedingt eine Frage der Qualität. Deshalb spreche ich eigentlich lieber von dem Sänger im Chor. Und damit ist eigentlich alles gesagt. Sie haben eine volle Gesangsausbildung wie jeder andere Sänger auch. Sie müssen allerdings wesentlich flexibler sein als ein Solist. Ein Solist hat sein spezielles Fach. Der Sänger im Chor muss jedes Fach bedienen. Wenn ich von unserem Haus ausgehe, ist es die moderne Oper, ist es die klassische Oper, ist es vor allen Dingen auch die alte Oper. Der Sänger im Chor muss letztendlich fast jedes Genre beherrschen und dies innerhalb von wenigen Tagen wechseln können. Und der Sänger im Chor muss eine große Persönlichkeit sein, er muss sich integrieren können, er muss flexibel und unheimlich diszipliniert sein. Das alles zusammen erfordert ein Höchstmaß an Persönlichkeit. Der Sänger im Chor ist für meine Begriffe eines der vielfältigsten Berufsbilder, die wir am Theater haben. Volksdorf: Herr Meuschel, die Ausgangsposition der Theater, deren Vertreter aus ganz Deutschland sich hier zusammengefunden haben, sind ja sehr unterschiedlich zwischen Nord, Süd, Ost und West. Entsprechend, könnte ich mir vorstellen, waren auch die Fragestellungen oder Problemstellungen sehr unterschiedlich. Was waren denn die drängendsten Probleme, die sich in den letzten Tagen herauskristallisiert haben?
Meuschel: Das wichtigste Thema, mit dem wir uns befasst haben, war, dass alle Theater, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß, einer an beiden Enden brennenden Kerze gleichen. Das sind in der hamburgischen Staatsoper nur läppische 300.000 Euro, das sind an der Bayerischen Staatsoper 3,8 Millionen und das ist in Zwickau das drohende Aus. Das ist die Bandbreite, aber überall ist die Entwicklung identisch: Auf der einen Seite werden die Betriebszuschüsse eingefroren oder abgebaut, auf der anderen Seite steigen die Kosten. Das sind die beiden brennenden Dochte und das führt zu einer Entwicklung, die das ganze Musiktheater ins Wanken geraten lässt. Das war also das Kernthema, wobei wir natürlich nicht so naiv sind, in einer Zeit, in der Bund, Länder und Kommunen derart verschuldet sind, zu glauben, dass der Schrei an die Politik: „Wir brauchen mehr Geld“ zurzeit in irgendeiner Form auf ein erfolgreiches Echo stößt. Unsere Überlegung ist: „Wenn sich denn alles schon stark verändert, wird auch dem Theater, wird auch speziell dem Musiktheater nichts anderes übrig bleiben als darüber nachzudenken, „Wie können wir es verändern?“ Nicht nur im wirtschaftlichen Sinne, dass es kostengünstiger arbeitet, sondern auch in Bezug auf die Motivation, diesen ganzen Schlamassel, der auf uns zu kommt, zu ertragen. Wir sind dabei auf das merkwürdige Phänomen gestoßen, dass ausgerechnet in einem kulturellen Kommunikations-Institut wie dem Theater die interne Kommunikation ein ausgesprochener Mangel ist und dass sich bei besserer interner Kommunika-tion sehr viel gewinnen ließe. Das ist nicht bei allen Theatern gleich schlecht; es gibt Theater, die da auf diesem Gebiet durchaus vorbildhaft sind. Volksdorf: Herr Reininghaus, neben dem Orchester ist der Chor ja zahlenmäßig die größte Berufsgruppe, eigentlich so etwas wie eine Macht im Staate. Und trotzdem haben die Opernchöre ja offensichtlich ein Wahrnehmungsproblem in der Öffentlichkeit. Welche Aktie haben denn wir Journalisten daran? Frieder Reininghaus: Sicher haben die Journalisten an Mängeln bei der Wahrnehmung der Opernchöre ihren Anteil. Das Paradoxe liegt doch darin, dass die gesamte Tradition der Oper in hohem Maß auf den Chor gestützt ist. Der Chor bekommt in der Regel viel Applaus – und es ist gar nicht vorstellbar, dass dieser Faktor in den Aufführungen fehlen würde. Dennoch ist es so, dass dieser Chor, so bedeutsam er als Leistungsträger im Gesamtkunstwerk Oper ist, kaum je einmal zum Star wird. Es gab in der Außenwahrnehmung des Theaters in den letzten 400 Jahren die erheblichsten Verschiebungen: von den Textdichtern, die im 17. und 18. Jahrhundert in der Regel sehr viel mehr Beachtung fanden als später (und deren Namen oft in dicken Lettern auf den Plakaten zu lesen waren) zu den Komponisten, von den Komponisten zu den Dirigenten. Die Solisten nahmen in der Rezeptionsgeschichte nicht immer denselben, aber stets einen hohen Rang ein – der Chor nur in Ausnahmefällen. Dennoch: Das Musiktheater großen Formats hat sich stets auch wesentlich auf den Chor gestützt – und der professionelle Chor braucht in vielen Fällen auch das Theater.
Reininghaus: Ursächlich für diesen Mangel sind nicht zuletzt die für Musik- und Opernkritiken von den jeweiligen Redaktionen vorgegebenen „Formate“. Von den Platzmengen, die Eduard Hanslick im 19. Jahrhundert hatte, um eine Kritik zu schreiben, können wir nur träumen. Es ist relativ einfach, auf vier, fünf Schreibmaschinenseiten in aller Ruhe den Text zu beschreiben, die dramatische Aufbereitung, das Bühnenbild, die Inszenierung, die Sänger durchzugehen und natürlich den Chor zu würdigen. Bei einem Format von eineinhalb Minuten, das manche Rundfunkanstalten inzwischen vorgeben, oder von dreißig Zeilen bei Regionalzeitungen (oder auch Fachblättern), lassen sich kaum mehr die wichtigsten Namen nennen, geschweige denn vernünftig begründete Urteile abgeben. Der Chor war einer der ersten Verlierer bei der Verknappung der Plätze, die für Kritik zur Verfügung stehen – einfach schon durch die bereits erwähnte Funktion in dem Gesamtgefüge Theater. Die Medien haben also viel zu der für die Chöre unerfreulichen Situation beigetragen und Schuld tragen zunächst wohl nicht die Kritiker, die darüber nicht schreiben wollen, sondern die objektiven Bedingungen. Natürlich wäre es sinnvoll, an denen etwas zu ändern, wenn wir andere Theaterverhältnisse wollen. Dann müssen wir uns auch darum kümmern, dass die Öffentlichkeit die Theater wieder mehr und genauer wahrnimmt. Es genügt nicht, zu rufen: „Schaut her, wir sind auch noch da“. Man muss ruhig und sachlich auf die Öffentlichkeit Einfluss nehmen und sagen, dass die regionalen, örtlichen Zeitungen das verändern sollen. Dann werden die wiederum entgegnen: „Ja, das liest doch niemand mehr! Das mag niemand!“ Und dann sind wir sehr schnell bei der Frage, ob das Opernsystem nicht seit 1930 zunehmend gealtert ist. Die Reaktion dieser Medien wird ja damit begründet, dass objektiv das Interesse am Theater geschrumpft sei. Wenn man auf der anderen Seite in Rechnung stellt, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender eine Sondersteuer einziehen dürfen – die mit einem besonderen Auftrag verbundene Rundfunk- und Fernsehgebühr – dann muss man zunächst die Kritik hauptsächlich an die Adresse der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten richten und insbesondere auch gegen deren Demontage der Opernkritik. Volksdorf: Nichtsdestotrotz kann ich Ihnen dazu sagen, dass wir bei uns im MDR immer noch 5 bis 6 Minuten Zeit haben für Kritik. Frau Schäfer, wie erleben Sie das eigentlich im Alltag, besteht da ein Missverhältnis zwischen den künstlerischen Anforderungen an einen Allround-Opernchorsänger und dem, wie Sie wahrgenommen werden in der Stadt, im Theater? Schäfer: Wir haben das Glück, an einem kleineren Theater zu sein. Uns passiert es regelmäßig in der Stadt, auf dem Gemüsemarkt oder beim Bäcker, dass wir von Leuten angesprochen werden, die uns als Chorsänger kennen, die sich freuen über die letzte Inszenierung, die mit uns diskutieren wollen. Vom Publikum spüren wir schon eine Akzeptanz. Wir haben eher das Problem, dass wir im eigenen Haus nicht so recht als Gruppe oder als wichtige Gruppe wahrgenommen werden. Volksdorf: Und was ist ihr Vorschlag, was kann man dagegen tun? Schäfer: Ich finde es immer schade, aber das betrifft vielleicht nicht nur den Chor, das betrifft auch das Orchester, dass die Theaterleitung nicht das Erfahrungspotential wahrnehmen will, das in den Leuten steckt, die schon jahrelang an einem Haus gearbeitet haben. Denn wir sind diejenigen, die jahrelang dort sind. Die Theaterleitung wechselt vielleicht im Abstand von vier, fünf Jahren. Wir wissen, was die Bedürfnisse der Einwohner sind, was sie gerne sehen möchten, und wir können nicht leben, wenn wir die Zuschauer vor den Kopf stoßen und sie aus dem Theater jagen. Wir müssen schon auch Theater spielen für das Publikum. Volksdorf: Herr Reininghaus, Sie hatten ja im Rahmen dieses Kongresses ein Referat zu den Wirkungsmöglichkeiten des Chores für das Theater nach außen. Wie kann denn oder wie sollte ein Opernchor heutzutage nach außen am besten wirken? Reininghaus: Er wirkt zunächst mal dadurch, dass er seine Arbeit gut macht. Nun verändern sich aber die Qualitätskriterien. Musste ein Opernchor traditionell vor allem Volksmasse darstellen, also Volumen, Brustton haben, so wird heute ein sehr, sehr differenziertes Können von den Sängern verlangt. Ein guter Chor, so wie in den besten Zeiten der Chor der Deutschen Oper Berlin in den 80er-, 90er-Jahren, ist ein kolossales Instrument, mit dem sich Theater der Spitzenklasse machen lässt. Natürlich wird das wahrgenommen, wenn Arnold Schönbergs „Moses und Aaron“ gegeben wird, da wird also selbst in der Kritik, die nur eineinhalb Minuten dauert, in der Regel die imposante Leistung des Chors erwähnt. „Moses und Aron“, Olivier Messiaens „Saint François d’Assise“, große russische „Volksopern“ des 19. Jahrhunderts oder die Hauptwerke der Grand Opéra versprechen große Stunden der Chöre, wenn solche Werke oft nach sehr langer Vorbereitungszeit auf die Bühne bringen – welch eine Mühe steckt da dahinter! Wir sehen das Resultat – es verknüpft sich dann häufig vor allem mit dem Namen eines Regisseurs, aber an der Produktion haben 600 oder 700 Leute enorm gearbeitet. Opernchorsänger – das ist wohl eine Profession, bei der man etwas für die Namen anderer oder die Institution tut (und es ist gut zu wissen, dass dies so ist, wenn man diesen Berufsweg wählt). Aber es kann sehr befriedigend sein, in der zweiten oder dritten Reihe des Theaters mitzuarbeiten und am hohen Leistungsstandard eines Hauses mitzuwirken. Volksdorf: Werden denn die vielfältigen künstlerischen Anforderungen von den Hochschulen so kommuniziert, also wird der Nachwuchs, Herr Brauer, praxisnah auf das hin ausgebildet und auch eingestimmt, was ihn dann an einem – sei es einem größeren oder kleineren – Opernhaus erwartet? Welche Erfahrungen haben Sie da? Brauer: Meine Erfahrungen mit den Hochschulen sind sehr differenziert. Wir in Dresden, wir arbeiten nun eine ganze Weile schon zusammen über eine besondere Institution, das Opernkursstudio. Aber an sich ist die Ausbildung an den Hochschulen für die Sänger und speziell für die Sänger, die dann später mal in den Chor gehen, mangelhaft. Das fängt damit an, dass die theoretischen Fächer wie Gehörbildung, Theorie und Blattsingen eigentlich Randerscheinungen sind. Die meiste Zeit wird damit verbracht, im ersten Jahr schon mit den Arien zu beginnen, die man dann im Examen singt. Eine richtige Ausbildung im Sinne einer Vielfältigkeit findet dort einfach nicht statt. Das ist die Erfahrung, die ich auch bei den Vorsingen immer wieder mache. Volksdorf: Ich will mal die Frage in die Runde geben. Sind Sie denn der Meinung, dass der sängerische Nachwuchs heute stilistisch und künstlerisch umfassend ausgebildet an die Theater kommt? Reininghaus: Davon gehe ich nicht
aus. Vor allem kleinere Theater, an denen eine Verpflichtung zur
Mitwirkung bei Musicals besteht,
nicht ohne weiteres von einem Probanten verlangen können,
dass er einerseits flott tanzend mit dem Mikrophon singen kann
und andererseits z.B. einer der 64 Solostimmen in einer höchst
komplexen Partitur von Klaus Lang gewachsen ist. Da gibt es auch
für die objektiven Möglichkeiten Grenzen – und
möglicherweise wird es Differenzierung, mithin Spezialisierungen
der einzelnen Häuser geben müssen. Meuschel: Diese Spezialisierung hat zum Teil schon stattgefunden. Die Ausbildung zum Musicalsänger, Tänzer, Schauspieler – es ist ja ein Kombiberuf – erfolgt beispielsweise heute zum überwiegenden Teil in speziellen Schulen und weitab von den Hochschulen. Ich würde den Satz wagen: „Gäbe es in Deutschland nur Musikhochschulen und Schulen für darstellende Kunst, gäbe es in Deutschland kein Musical. Ich stelle die Ausbildung, auch von Schauspielern, aber in erster Linie von Sängern, durch Hochschulen generell in Frage. Es ist ein völliger Unsinn, einen Beruf, der doch zu einem großen Teil ein Lernberuf, ein Studier-, ein Probierberuf ist, in die Semesterabfolgen eines Universitätsbetriebs hineinzuzwängen, mit der absurden Folge, dass dann die Schüler ihren Gesangsunterricht in den Semesterferien gegen Bezahlung bei ihren Universitätslehrern nehmen müssen. Es ist überhaupt in Frage zu stellen, ob das auf Lebenszeit verbeamtete, ehemalige Künstler sein müssen, die dort agieren. Volksdorf: Zum Kulturauftrag der Theater gehört ja auch, dass sich gerade große Theater dem zeitgenössischen Musiktheater widmen, und ich denke, gerade die großen Häuser haben da eine besondere Verpflichtung. Wenn ich an ein Ausnahmestück denke wie Lachenmanns „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“: Dieses Stück bedeutete ja für die meisten Chorsänger absolutes Neuland, das war künstlerisch eine Grenzerfahrung, weil es eben nicht mehr nur um den Umgang mit der Stimme, sondern mit dem gesamten Körper ging. Brauchen Opernchöre möglicherweise auch diese Ausnahmeprojekte, um dann entsprechend in der Öffentlichkeit dafür honoriert zu werden? Reininghaus: Mit Sicherheit bringen solche Stücke das Theater insgesamt weiter und gewiss auch die Chorsänger; zumal, wenn sie dort als Solisten agieren. Überhaupt kennt das Theater keinen Stillstand (Regressionsphasen durchaus). Seit es am Ende der Renaissance entstanden ist, entwickelte gerade auch das Musiktheater sich ständig weiter, kreierte immer wieder neue Gattungen, Genres, Stilrichtungen und Produktformen. Es ist ein Unding, dass einzelne Theater so sehr zum Museum werden. Der Chor profitiert in der Regel, wenn er von den Innovationsprozessen nicht ausgeschlossen wird. Als größtes Problem erscheint mir hinsichtlich des unauf-haltsamen Fortschritts jedoch, dass von den wenigstens 100 Kompositionsaufträgen, die hier zu Lande jedes Jahr vergeben werden, nur drei oder vier noch mit großer Chorbesetzung bedacht werden. Der überwiegende Teil der Auftrags-Produktionen führt zu Kammeropern; diese lassen sich gerade auch in kleinen Häusern mit wenig Aufwand relativ rasch produzieren – eine Sparmaßnahme. Ein Nebeneffekt besteht meist darin, dass die Häuser durch die Uraufführung in die Presse kommen, ggf. so-gar in die überregionale, dass die einzelnen Produktionen jedoch vergleichsweise viel weniger kosten als eine wohlhabend ausgestattete Mozart-Produktion oder ir-gendein mittlerer Verdi. – Leicht kann der Chor zu den Modernisierungsverlierern am Theater gehören. Dagegen müssen die Chorvorstände und die Chorgewerkschaft ggf. angehen und von den Intendanten fordern bzw. bei Mäzenen anregen, dass bei der Auftragsvergabe auf die Mitwirkung des Chors geachtet wird. |
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