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Aktuelle Ausgabe

Editorial von Gerrit Wedel
Theater-Glück mit Luft nach oben

Kulturpolitik

Brennpunkte
Zur Situation deutscher Theater und Orchester

Auf ein Wort mit...
Nanine Linning, Künstlerische Leiterin und Chefchoreografin der Dance Company Nanine Linning / Theater Heidelberg

Musik kann Leben retten
Der Coro Papageno im italienischen Dozza-Gefängnis

Portrait

Bewegte Geschichte
200 Jahre Dresdner Opernchor

Fehlende Wertschätzung
Falk Joost, VdO-Ortsdelegierter im Sächsischen Staatsopernchor, im Gespräch mit Michael Ernst

Hauptsache Show
Simone Kermes im Gespräch mit Christoph Forsthoff

Explosion des Rhythmischen
Der Tanz und das Kino – Sonderausstellung im Filmmuseum Potsdam

Technologischer Riesensprung
Der Theater-Website-Check: Theater Erfurt

Berichte

Ein großer Wurf
Othmar Schoecks begeisternde »Penthesilea« unter neuer musikalischer Leitung in Bonn

Eine vertane Chance
»Les Troyens“ von Hector Berlioz am Staatstheater Nürnberg

Eine Menge krasser Fieslinge
Hector Berlioz‘ »Die Trojaner« an der Sächsischen Staatsoper

Puppen und Marionetten
„Der fliegende Holländer“ am Theater Hof

Kluger Cranko – kluger Anderson
Reid Anderson in seiner letzten Spielzeit als Ballettchef in Stuttgart

VdO-Nachrichten

NV Bühne: Auftakt zur neuen Verhandlungsrunde +++ Stabile Entwicklung bei der VddB +++ Wir gratulieren

Buch aktuell

Oper, Religion und Geschichte
Judaism in Opera – Judentum in der Oper

Tanz praktizieren
Jenny Coogan (Hrsg.), Tanz praktizieren. Ein somatisch orientierter Ansatz

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Spielpläne 2017/2018

Rezensionen

Tanz praktizieren

Jenny Coogan (Hrsg.), Tanz praktizieren. Ein somatisch orientierter Ansatz, Logos Verlag Berlin, 2016, 234 Seiten, ISBN 978-3-8325-4212-2, 19,90 EUR (auch in engl. Sprache)

Professionelles Tanzen zählt nach wie vor zu den Hochleistungsberufen mit großem Verletzungsrisiko und sehr frühem Verschleiß. Zudem reicht für den Erfolg heute nicht mehr nur eine ausgereifte Technik: von den jungen Künstlern werden auch Persönlichkeit und individueller Ausdruck erwartet. Erst recht, wenn es nach der Bühnenkarriere in gestalterische Berufe wie den Choreografen oder in den Ausbildungsbereich geht. In dem an der Palucca Hochschule für Tanz mit Bundesmitteln geförderten Forschungsprojekt „InnoLernenTanz“ standen somatisch orientierte Lernmethoden wie die Feldenkrais-Methode im Mittelpunkt einer Studie. Die Ergebnisse wurden nun von der Projektleiterin Jenny Coogan in einem Sammelband herausgegeben.

Bei den Kommandos „Plié, Chassé, Grand jeté en avant“ weiß jeder Tänzer genau, wie die Bewegung schließlich aussieht. Er lernt dabei früh, Bewegungen zu isolieren. Meist kennt er nur Anstrengung und häufige stereotype Wiederholungen, um die Qualität seiner Darstellung zu verbessern. Mit somatischen Methoden erhofften sich die Lehrenden eine Förderung des autonomen Lernens und die Entwicklung zu selbstbestimmten Menschen. Ganz konkret wurden die Teilnehmer zunächst angeleitet, muskuläre Anspannung zu reduzieren, „um feine Veränderungen der sensomotorischen Reize besser erkennen zu können und sich ihrer Bewegung in deren Verhältnis zum Energieaufwand im Gravitationsfeld einzustimmen“. Somatisch orientiertes Lernen führt die Tänzer also weg vom Weg des linearen Lernens und der äußeren Zielerfüllung zu einer Steuerung von innen heraus.

Die Dresdner Studie bringt dazu keine neuen Erkenntnisse. Spannend lesen sich jedoch die Protokolle der Studierenden und ihre Entwicklung innerhalb des untersuchten Zeitraums. Ein Konzept, das den zielgerichteten Lernansatz in Frage stellt und vertraute Übungsroutinen durchbricht, kann auch unangenehm und befremdlich wirken. Im Tanz ist man häufig bemüht, sein Ziel so schnell und direkt wir möglich zu erreichen. Am Ende aber profitierten die Studienteilnehmer „durch verkörperte Selbstwahrnehmung, Selbstbeobachtung und Selbstanalyse“. Sie zeigten zudem eine außergewöhnliche Offenheit, wenn es um Feedback und Interaktion ging: Somatische Lernprogramme wie die Feldenkrais-Methode schaffen also gute Voraussetzungen für den späteren Beruf.

Beatrix Leser

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