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Bürgerstiftung für die Oper Frankfurt?

In die Diskussion um Sanierung oder Neubau der Frankfurter Bühnen ist Bewegung gekommen. Elf Bürger der Stadt Frankfurt wollen eine „Bürgerstiftung Neue Oper Frankfurt“ gründen – mit dem „Ziel, die Grundlagen für die Erstellung eines neuen Opernhauses auszuarbeiten und die Neue Oper Frankfurt zu errichten“ (http://www.wentz-concept.de/home/buergerstiftung-neue-oper/). Die FAZ hatte bereits im Dezember einen Artikel veröffentlicht, der auf einem 10-seitigen Memorandum beruhte. Darin werden die Pläne der neuen Stiftung konkretisiert, die einen Neubau des Musiktheaters an einem neuen Standort vorsehen. 50 Millionen Euro für den Neubau will die Stiftung durch Spenden und Zustiftungen einsammeln. Die Gesamtkosten werden auf 240 Millionen Euro beziffert; die Restsumme soll in Form eines Darlehens bereitgestellt werden, welches in den kommenden 30 Jahren durch Mietzahlungen der Oper getilgt werden könnte. Ein erster Entwurf für den Neubau wurde sofort mitgeliefert. Vertreter der Stadt haben sich noch nicht konkret zu den Plänen geäußert. Dort will man offenbar die Ergebnisse eines neuen Gutachtens abwarten, das Sanierung oder Neubau der Häuser bewerten soll. Ein erstes Gutachten hatte eine Summe von 900 Millionen Euro veranschlagt. Von Seiten der Stadt war dieser Betrag als zu hoch eingestuft worden.

Neues aus Wuppertal

Adolphe Binder hat erfolgreich gegen ihre fristlose Kündigung als Intendantin des Tanztheaters Pina Bausch geklagt. Das Arbeitsgericht erklärte die Kündigung für unwirksam. Eine Verhandlung in nächster Instanz gilt als wahrscheinlich. Der Kündigung vorausgegangen waren Konflikte zwischen Binder und der Geschäftsführung des Theaters. Als Nachfolgerin Binders ist bereits Bettina Wagner-Bergelt bestellt, bis August 2017 stellvertretende Direktorin des Bayerischen Staatsballetts und derzeit Kuratorin des Festivals „100 Jahre Bauhaus“. Außerdem wurde bekannt, dass es in Wuppertal zukünftig ein Pina-Bausch-Zentrum geben wird, in dem Aufführungen stattfinden werden und das auch als Archiv dienen soll.

Zum Tod von Theo Adam

Theo Adam im Rundfoyer der Semperoper Dresden. Foto: Döring

Theo Adam im Rundfoyer der Semperoper Dresden. Foto: Döring

Theo Adam ist im Alter von 92 Jahren in seiner Heimatstadt Dresden gestorben. Er galt als großer Wagner-Sänger im In- und Ausland, fühlte sich aber auch der Moderne verpflichtet. „Mit Theo Adam hat die internationale Musikwelt einen ihrer großartigsten Künstler verloren, dessen Leistungen weit über seinen Tod hinaus nachwirken“, erklärte Peter Theiler, Intendant der Sächsischen Staatsoper, wo Adam 23-jährig sein erstes Engagement erhielt.

Ab den 1950er-Jahren trat Adam jahrzehntelang an den großen Bühnen der Welt sowie bei den Bayreuther und Salzburger Festspielen auf und wurde mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet. Seit den 1970er-Jahren war er auch als Musiktheater-Regisseur aktiv, unter anderem an der Berliner Staatsoper Unter den Linden und der Bayerischen Staatsoper. Ab 1977 hatte er eine eigene Fernsehsendung im Fernsehen der DDR. 2006 verabschiedete sich Theo Adam an der Sächsischen Staatsoper in der Rolle des Eremiten im „Freischütz“ von der Bühne.

Krise am Mecklenburgischen Staatstheater

Der Streit zwischen dem Intendanten des Mecklenburgischen Staatstheaters in Schwerin Lars Tietje und der Belegschaft des Hauses schwelt schon länger. Gegen Ende des Jahres 2018 eskalierte er. Kritik gab es unter anderem an Tietjes Führungsstil und seinem rigiden Sparkurs, der auch Auswirkungen auf die Spielplangestaltung hatte. Schließlich wurde bekannt, dass die Verträge von Chordirektor Joseph Feigl und Ballettsprecher Dan Datcu nicht verlängert werden sollten. Der Chor des Theaters schrieb daraufhin einen offenen Brief, in dem der Intendant aufgefordert wurde, die Nichtverlängerung des „von uns hochgeschätzten Chorleiters“ noch einmal zu überdenken. „Er und seine Arbeit sind eine Bereicherung für den Opernchor und die künstlerische Qualität des ganzen Hauses“, heißt es weiter in dem Brief. Feigls Nichtverlängerung blieb dennoch bestehen. Dieser hat nun zum 1. Januar 2019 seinen Vertrag vorfristig aufgelöst. Nach dem Chor entschloss sich auch das Schauspiel-
ensemble zu einem offenen Brief an den Betriebsrat. Darin wird die große Sorge um die Entwicklung des Hauses formuliert und eine Reihe von Kritikpunkten genannt.

Unter anderem heißt es: „Warum schafft die Intendanz es nicht, ein Klima des Vertrauens und des Miteinanders aufzubauen? Wie kann es sein, dass es nicht gelingt, die Angst der Mitarbeiter vor persönlichen Konsequenzen – selbst bei fachlichen Nachfragen – beizulegen? Warum verlassen immer mehr verdiente Mitarbeiter das Haus? Warum werden Kürzungen gefeiert, anstatt sich vor das Haus und seine Mitarbeiter zu stellen?“ Die Gesellschafterversammlung des Theaters hatte daraufhin Beschlüsse zur Verbesserung der Situation gefasst. Dazu zählt eine Mitarbeiterbefragung, die Anfang 2019 durchgeführt werden soll. Tietje wurde außerdem aufgefordert, sehr schnell eigene Vorschläge zur Verbesserung zu machen. Beschlossen wurde auch eine Führungskräfteentwicklung mit externer Unterstützung. Im Dezember wurde – auf Antrag der Fraktion der Linken die Situation am Theater im Landtag Mecklenburg-Vorpommern diskutiert. Die von Lars Tietje vorgelegten Vorschläge konnten Mitarbeiter und Betriebsrat bisher nicht wirklich überzeugen. Das Vertrauensverhältnis ist nach wie vor zumindest angespannt.

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