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Aktuelle Ausgabe

Editorial

Ausbildung
Brennpunkte
Zur Situation deutscher Theater und Orchester
Ein Leben für die VdO
Zum Tod von Walter Kane (6. Mai 1915 bis 1. März 2005)

Portrait
Unbedingte Einsatzfreude
Ein Porträt des Freiberg-Döbelner Opernchores
Ballettkunst in Zeiten des Sparens
Ein Porträt des Augsburger Ballett-Chefs Jochen Heckmann
Die Stimme neu denken und hören
Zum 75. Geburtstag des Komponisten Dieter Schnebel

Berichte
Wider den Missbrauch von Kunst
„Fidelio“ in Weimar
Mehr für die Augen als die Ohren
Purcells „Dido und Aeneas“ in der Staatsoper Berlin
Nur eine Fotokopie der Geschichte
„Das Treffen in Telgte“ in Dortmund uraufgeführt
Blutig, grob und vordergründig
Johannes-Passion am Staatstheater Wiesbaden inszeniert

VdO-Nachrichten
Segen für die Altersversorgung?
Das Alterseinkünftegesetz
Nachrichten
Tarifverhandlungen 2005 // VdO bei Gitta Connemann // Sozialkarte // VdO Hamburg spendet // Ehrenamt für Meuschel // Tarifausschuss // Dauerbrenner: Haustarifverträge // Wir gratulieren // Nachrichten aus der Welt des Wahren, Schönen und Guten

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VdO-Nachrichten

Tarifverhandlungen 2005 – Anpassungen an TVöD

Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes unter Verhandlungsführung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di haben sich mit Bund und Kommunen am 9. Februar 2005 über die Eckdaten eines neuen „Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD)“ verständigt, der voraussichtlich ab dem 1. Oktober 2005 die bisher geltenden sechs Flächentarifverträge ablösen wird (BAT, BAT-O, MTArb, MTArb-O, BMT-G, BMT-G-O).

Die VdO wird am 27. April 2004 mit dem Deutschen Bühnenverein Verhandlungen darüber aufnehmen, welche Auswirkungen die Neuregelungen des TVöD, insbesondere im Entgeltbereich, auf den Normalvertrag Bühne haben. Denn § 58 Abs. 4 (Solo), § 67 Abs. 3 (Technik), § 76 Abs. 4 (Chor) und § 89 Abs. 4 (Tanz) bestimmen, dass Gagen und Rahmenbeträge der Gagenklassen durch Tarifvertrag sinngemäß anzupassen sind, wenn die Grundvergütungen der unter den Bundes-Angestellten-Tarifvertrag (BAT) fallenden Angestellten des Bundes rechtsverbindlich allgemein geändert werden. Eine derartige Änderung liegt mit der vorgesehenen Überleitung der Angestellten des Bundes in die neue „Entgelttabelle TVöD“ vor, in die allgemeine Zulagen sowie Orts- und Sozialzuschläge bisherigen Rechts eingearbeitet sind. Bestandsschutz zum Zeitpunkt der Überleitung zum 1. Oktober 2005 ist gewährleistet.

Lineare, prozentuale Entgeltanhebungen sieht der TVöD, der eine Mindestlaufzeit bis zum 31. Dezember 2007 hat, für das Tarifgebiet West nicht vor; stattdessen erhalten die Beschäftigten in den Jahren 2005, 2006 und 2007 Einmalzahlungen in Höhe von 300 Euro, die wie folgt ausgezahlt werden: Je 100 Euro zum 1. April, 1. Juli und 1. Oktober 2005, je 150 Euro zum 1. April und 1. Juli der Jahre 2006 und 2007. Diese Regelung gilt auch für die Bundesangestellten im Tarifgebiet Ost. Für die Beschäftigten der kommunalen Arbeitgeber im Tarifgebiet Ost wird anstelle der Einmalzahlungen der West-Ost-Bemessungssatz jeweils zum 1. Juli 2005, 1. Juli 2006 und 1. Juli 2007 um 1,5 Prozentpunkte angehoben; er steigt also von derzeit 92,5 auf 97 Prozent.
Im Tarifgebiet West wird in den Jahren 2005 und 2006 eine Jahressonderzahlung auf der bisherigen Grundlage, also bestehend aus Zuwendung und Urlaubsgeld gezahlt. Ab 2007 soll diese Jahressonderzahlung einerseits dynamisiert, andererseits prozentual gestaffelt werden mit 90 Prozent für die unteren, 80 Prozent für die mittleren und 60 Prozent für die oberen Entgeltgruppen. Die ab 2007 anzuwendende Bemessungsgrundlage ist in den Nachverhandlungen noch festzulegen. Im Tarifgebiet Ost beträgt die Jahressonderzahlung 75 Prozent der jeweiligen Jahressonderzahlung des Tarifgebiets West.

Für das Tarifgebiet Berlin gilt der TVöD zunächst nicht, da Berlin den kommunalen Arbeitgeberverbänden nicht angehört. Er gilt auch nicht für die Beschäftigten der Bundesländer, da er bisher nur mit dem Bund und der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände abgeschlossen worden ist (vgl. hierzu Editorial der „Oper & Tanz“-Ausgabe 1/2005).

Der Bundestarifausschuss der VdO wird Anfang April die Verhandlungen mit dem Bühnenverein vorbereiten.

VdO bei Gitta Connemann

 
Gitta Connemann. Foto: Hufner
 

Gitta Connemann. Foto: Hufner

 

Zu einem Meinungsaustausch trafen sich in Berlin die Vorsitzende der Bundestags-Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“, Gitta Connemann (CDU), und der Geschäftsführer der VdO, Stefan Meuschel. Connemann erläuterte den Auftrag der Kommission dahingehend, dass sie prüfen und aufzeigen wolle, ob und wie der Bundesgesetzgeber durch Reformen im Arbeits-, Sozial-, Tarif-, Steuer-, Vergabe- und Urheberrecht dazu beitragen könne, den kulturellen Auftrag weiterhin flächendeckend umzusetzen. Die Verankerung des „Staatszieles Kultur“ in der Verfassung sehe die Kommission dabei als äußerst wichtigen Schritt an.

Die „Hochkultur“, so auch die Opernhäuser und das Tanztheater, sollte sich bewusst sein, dass ihre flächendeckende Existenz in Deutschland nur noch bedingt von einem gesamtgesellschaftlichen Konsens getragen sei. Die Forderung, das deutsche Theater- und Kulturorchester-System müsse in seiner Unverwechselbarkeit erhalten bleiben, dürfe sich nicht nur als „l’art pour l’art“ begründen, sondern müsse sich auch konkret nach dem gesellschaftlichen „Nutzen“ befragen lassen. Der müsse dem gewählten Volksvertreter in Stadt, Land und Bund vermittelt werden können.

Eine Anhörung der Verbände des Theater-, Opern- und Kulturorchester-Bereichs, auch zu dem vorliegenden Gutachten Peter Raues, werde es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht geben.

Sozialkarte

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat angesichts der hohen Armutsquote in Berlin vorgeschlagen, eine „Sozialkarte“ einzuführen, mit der es bei allen mit öffentlichen Mitteln geförderten Kultureinrichtungen eine 50-prozentige Preisermäßigung auf die Eintrittskarte geben solle. Die Ermäßigung solle auch für Museen gelten. Ferner sollten Inhaber der Sozial-Karte unverkauft gebliebene Billets für Theater- und Konzertveranstaltungen an der Abendkasse kostenlos erhalten.

VdO Hamburg spendet

Dem Erlös der zwei Benefiz-Vorstellungen der Richard Strauss-Oper „Die Frau ohne Schatten“ zu Gunsten der Opfer der Flutkatastrophe in Südostasien, die die Hamburgische Staatsoper durchführte, fügte der VdO-Ortsverband 700 Euro hinzu. Der Gesamtbetrag ging anschließend unter dem Stichwort „Seebebenopfer“ an die „Ärzte für die dritte Welt“, EKK-Bank, BLZ 500 605 00, Konto 104 888 880. Vielleicht wollen sich auch andere VdO-Ortsverbände beteiligen?

Ehrenamt für Meuschel

Die Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung, Ulla Schmidt, berief Stefan Meuschel, Geschäftsführer der VdO und Mitherausgeber unserer Zeitschrift, „als sachkundigen Vertreter für den Bereich darstellende Kunst“ für weitere vier Jahre in den Beirat der Künstlersozialkasse. Er ist als einer der Versichertenvertreter in das Amt berufen worden. Meuschel ist bereits seit 1983 Beiratsmitglied der KSK.

Tarifausschuss

Neuer Vorsitzender des aus 16 Mitgliedern bestehenden, von der Hauptversammlung zu wählenden Tarifausschusses des Deutschen Bühnenvereins ist Wilhelm Hüllmantel, Ministerialdirigent im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, Leiter der Abteilung II (Recht des öffentlichen Dienstes und Personalverwaltung). Zu seinem Stellvertreter wurde der Geschäftsführer des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Bayern e.V., Dr. Armin Augat, gewählt.

Dauerbrenner: Haustarifverträge

Die an den deutschen Bühnen vertretenen Gewerkschaften DOV, GDBA, ver.di (damals noch DAG und ÖTV) und VdO hatten sich am 2. November 1999 in einer „Gemeinsamen Erklärung“ auf Voraussetzungen und Bedingungen für den Abschluss von Haustarifverträgen verständigt (abgedruckt in „Oper & Tanz“ Ausgabe 6/1999, S. 27). War 1999 der einen Teil-Gehaltsverzicht der Beschäftigten beinhaltende Haustarifvertrag die Notlösung, um einem Theater einen zeitlich begrenzten finanziellen Engpass überbrücken zu helfen, so ist er heute in einer Vielzahl von Fällen, von Annaberg-Buchholz im Südosten bis zum Landestheater Schleswig-Holstein im Nordwesten, die einzige Möglichkeit, angesichts brutal abgesenkter Betriebszuschüsse das Theater zu erhalten und Personalabbau – bis hin zur Spartenschließung – zu verhindern, zumindest zu minimieren.

Die Gewerkschaften DOV, GDBA, ver.di und VdO beschlossen bei einer Zusammenkunft am 8. März 2004 in Berlin, ihre „Gemeinsame Erklärung“ aufrecht zu erhalten – ungeachtet der Erkenntnis, dass die zeitliche Begrenzung der Verträge und die Rückkehr zum Flächentarifvertrag meist Wunschvorstellungen sind. Vereinbart wurde mehr gemeinsames Vorgehen; insbesondere sollen gemeinsame Sondierungsgespräche mit der jeweiligen Bühne und den Tarifpartnern (öffentliche Arbeitgeber und Bühnenverein) der Verhandlungsaufnahme vorgeschaltet werden.

Wir gratulieren

zum 25-jährigen VdO-Jubiläum
Gerd Freissegger, Ulmer Theater

zum 40-jährigen Bühnenjubiläum
Rolf Telling, Oper Leipzig, Opernhaus

zum 25-jährigen Bühnen-Jubiläum
Eberhard Dunkel, Altenburg-Gera Theater GmbH, Landestheater Altenburg
Jan Bien, Oper Frankfurt am Main
Martha Raudonus, Oper Frankfurt am Main


Fundgrube:

Hochprozentige Verwirrungen

Feuilletonleser und Kulturpolitiker entnehmen der Presse, das Theater A habe, verglichen mit dem Vorjahr, seine durchschnittliche Auslastung von 60 auf 65 Prozent steigern können, das Theater B hingegen habe eine Minderung seiner Auslastung von 70 auf 65 Prozent hinnehmen müssen. Erfolglosigkeit und Misswirtschaft herrschen im Theater B, vermittelt sich dem Leser, der nicht weiß, dass Theater A gerade mal 200 Plätze hat, also durchschnittlich zehn Besucher hinzugewinnen konnte, während Theater B mit seinen 500 Plätzen immer noch 325 Besucher pro Vorstellung hatte, zwar 25 weniger als im Vorjahr, aber 195 mehr als das Theater A.

Zu ähnlichen, eher verwirrenden als erhellenden Erkenntnissen müssen die Leser der in der Presse veröffentlichten Statistiken der „Stiftung Oper in Berlin“ gelangen. Weder wird ihnen die Bezugsgröße der veröffentlichten Prozentzahlen, nämlich die unterschiedliche Platzzahl der drei Opernhäuser mitgeteilt (Komische Oper 1.270, Staatsoper 1.396, Deutsche Oper 1.865), noch erfahren sie die Veränderungen der Besucherzahlen pro Vorstellung von 2003 auf 2004 (KO: 619 auf 669, StO: 1.067 auf 1.016, DO: 1.155 auf 1.194), sondern sie lesen nur die von 2003 auf 2004 veränderten Prozentzahlen der durchschnittlichen Auslastung (KO: 48,7 zu 52,7; StO: 76,4 zu 72,8; DO: 61,9 zu 64,0). Dass beispielsweise die 64 Prozent der Deutschen Oper 178 Besucher pro Vorstellung mehr bedeuten als die 72,8 Prozent der Staatsoper bleibt ihnen verborgen. Noch aussageschwächer wird die Statistik dadurch, dass für 2004 die Besucherzahlen des in Deutsche Oper und Staatsoper auftretenden Staatsballetts (mit nur 56,5 Prozent durchschnittlicher Auslastung) gesondert erfasst wurden.

Merke: Vertraue keiner Statistik, die du nicht selbst manipuliert hast.

Bayreuth: Eine Chance für Schlingensief
Die Leitung der Bayreuther Festspiele reagierte auf die Bitte des „Parsifal“-Dirigenten Pierre Boulez, Wolfgang Wagner möge das dem Regisseur Christoph Schlingensief wegen Unstimmigkeiten auferlegte Hausverbot aufheben, mit der lakonischen Feststellung, ein solches Hausverbot habe es nie gegeben.

Berliner Mozart ein Münchner Stadtrat
Als „Weltsensation“ bejubelte die Berliner Gemäldegalerie im vergangenen Jahr die Entdeckung eines in ihren Archiven lagernden, bisher unbekannten Porträts von Wolfgang Amadeus Mozart. Kunst- und Musikwelt waren begeistert. Als „Berliner Schmarrn“ entlarvte Münchens Stadtarchivar Richard Bauer den Fund: Das von dem Münchner Maler Johann Georg Edlinger (1741-1819) gefertigte Bild stellt den Münchner Kaufmann Joseph Anton Steiner (1753-1813) dar, der Mitglied des „Äußeren Rats“ der Stadt war.

Nachricht aus dem Reich des Schönen, Wahren und Guten (Musikmagazin „taktlos“ des Bayerischen Rundfunks und der neuen musikzeitung):

Eisenach. Das Landestheater Eisenach schreibt einen „Peter-Konwitschny-Nachwuchsregie-Preis“ aus. Zur Bewerbung können junge Regisseure bis 65 Jahre ein ausgearbeitetes Inszenierungskonzept für die Oper „Carmen“ von Georges Bizet einreichen. Mit Sonderpreisen versehen werden die längste und die blutigste Mord-Szene, wobei die Wahl der Waffen freigestellt ist. Gute Chancen rechnet sich Regie-Jungstar Peter Konwitschny selbst aus, der den Show-Down mit einer Kettensäge und drei hungrigen Mastinos ausgestalten will.

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