Namen & Fakten
VdO-Chef
in taktlos
Stefan Meuschel, Geschäftsführer der VdO, war Gast im
Musikmagazin des Bayerischen Rundfunks und der neuen musikzeitung
taktlos. Zusammen mit weiteren Fachleuten, unter anderem
GEMA-Vorsitzender Reinhold Kreile und IFPI-Geschäftsführer
Peter Zombik, diskutierte er unter der Moderation von Theo Geißler
Fragen des Urheberrechts in Zeiten des Internet. Meuschel warf der
Musikindustrie vor, sie habe es bisher versäumt, jungen Menschen
den Wert geistigen Eigentums und das entsprechende Unrechtsbewusstsein
bei Verletzung dieses Eigentums zu vermitteln.
Bühnenverein
verlangt neue Tarifpolitik
Der Direktor des Deutschen Bühnenvereins, Rolf Bolwin, fordert
von der Deutschen Orchestervereinigung DOV eine grundlegende Kursänderung
ihrer Tarifpolitik in Berlin. Besonderen Wert legte er auf die Forderung
an die Musiker, im Rahmen ihrer vertraglich vereinbarten Arbeitszeit
kostenlos in den jeweils anderen Berliner Ensembles auszuhelfen.
Nur so könnten die Orchester in Berlin gerettet werden.
Meeting
Neuer Tanz
Im Frühherbst 2001 wird das Festival Meeting Neuer Tanz,
veranstaltet vom Kultursekretariat Nordrhein-Westfalen in sieben
Städten, wieder ein Forum für herausragende junge Choreografen
bieten. Für diese Veranstaltungsreihe sucht das Kultursekretariat
in einer bundesweiten Ausschreibung Choreografen, die sich für
eine von fünf Auftragsarbeiten bewerben wollen.
Interessenten können sich mit einem ausführlichen Konzept
bis zum 15. November 2000 bewerben beim Kultursekretariat Nordrhein-Westfalen/Meeting
Neuer Tanz, Friedrich-Engels-Allee 85, 42285 Wuppertal. Telefon:
0202/563-68 03
Heinz Spoerli, Züricher Ballettdirektor, hat an seinem
60. Geburtstag eine Stiftung zur Förderung von jungen Choreografen
und Tänzern gegründet. Anstelle von Blumen zu seinem Jubiläum
wünschte er sich von seinen Gratulanten Beiträge für
seine Heinz Spoerli Foundation.
Sabine Hogrefe erhielt für ihre Darstellung der Aida
den Hersfelder Opernpreis. Der Orpheuspreis für Nachwuchssänger
wurde Vernon Kirk zugesprochen. Mit dem Ensemblepreis für außergewöhnliche
stimmliche Homogenität und Spielfreude wurden Asako Motojima,
Annabelle Pichler und Renate Kaschmieder ausgezeichnet.
Lillie Claus-Dostal, die österreichische Sängerin
und Witwe des Operettenkomponisten Nico Dostal, starb wenige Wochen
nach ihrem 95. Geburtstag in Salzburg. Sie sang in Wien, Salzburg
und Berlin unter anderem mit Wilhelm Furtwängler und Erich
Kleiber. Ihre größten Erfolge feierte sie als Operettensängerin
in den Kompositionen ihres Mannes.
Placido Domingo wird im nächsten Jahr bei den Bayreuther
Festspielen nicht auftreten, da durch anderweitige Verpflichtungen
keine Einigung über die Proben in Bayreuth möglich war.
Judith Turos erhält den mit 20.000 Mark dotierten Tanzpreis
der Stadt München für das Jahr 2000.
Daisy Spies, Solotänzerin, Ballettmeisterin und Choreografin,
ist am 3. September im Alter von 94 Jahren in Berlin gestorben.
Sie leitete von 1951 bis 1955 das Ballett der Deutschen Staatsoper
Berlin. Im Anschluss daran war sie Ballettmeisterin am Hamburger
Operettenhaus und Ballettdirektorin in Linz.
Christoph Eschenbach, künstlerischer Leiter des Schleswig-Holstein-Musik-Festivals,
hat seinen Vertrag um ein Jahr verlängert.
Otto Wiener, der österreichische Kammersänger,
ist gestorben. Sein künstlerischer Mittelpunkt war die Wiener
Staatsoper. Von dort bereiste er alle großen Opernhäuser
dieser Welt. Sein Hans Sachs galt als mustergültige Interpretation
dieser Partie.
Michael Kaiser, gerade als Direktor der Londoner Covent
Garden Opera zurückgetreten, wird ab Februar 2001 Leiter des
Kennedy Center in Washington.
Max Midinet, Hamburger Balletttänzer, ist im Alter
von 52 Jahren in der Hansestadt gestorben. Midinet war ehemaliger
Erster Solist in der Compagnie John Neumeiers.
Sören Eckhoff übernimmt als Operndirektor das
Musiktheater des Mainfranken-Theaters in Würzburg, wo er bisher
als Kapellmeister tätig war.
Marc Jonkers, künstlerischer Leiter des Internationalen
Tanzfestes Nordrhein-Westfalen (ITF) hat seinen Vertrag mit sofortiger
Wirkung gekündigt. Jonkers begründete seinen Schritt mit
strukturellen Problemen. Die anstehende Strukturreform erachte er
zwar als notwendig, wolle diese aber wegen der kurzen Laufzeit seines
Vertrages nicht mittragen. Da kein geeigneter Nachfolger in Sicht
ist, muss das seit 1984 im Zweijahres-Rhythmus ausgerichtete Festival
um ein bis zwei Jahre verschoben werden.
Johannes Rieger, zuletzt als Dirigent in Ulm, Bamberg und
München tätig, ist seit dieser Spielzeit neuer musikalischer
Oberspielleiter am Nordharzer Städtebundtheater Halberstadt/Quedlinburg.
Er tritt somit die Nachfolge von Musikdirektor Christian Hammer
an, der dem Theater zehn Jahre lang angehörte.
Dietrich Knothe, langjähriger Chefdirigent des Rundfunkorchesters
Berlins, ist im Alter von 71 Jahren gestorben.
Hermann Rauhe, Präsident der Hamburger Hochschule für
Musik und Theater, erhält als erster Wissenschaftler die Ehrendoktorwürde
der Schweizer European Graduate School.
Günter Krämer, Generalintendant der Bühnen
der Stadt Köln, hat seinen bis zum Jahr 2005 laufenden Vertrag
vorzeitig zum Ende der Spielzeit 2001/02 gekündigt. Als Grund
für seine Entscheidung nannte Krämer die geplanten Kürzungen
der städtischen Zuschüsse um rund zwei Millionen Mark
sowie die Umwandlung der Bühnen in einen Eigenbetrieb. Seine
Regiearbeit in Köln will Krämer nach eigenen Angaben jedoch
trotz seines Entschlusses fortsetzen.
Elmar Weingarten, Intendant der Berliner Philharmoniker,
hat die Konsequenzen aus dem öffentlich gewordenen Zerwürfnis
mit Chefdirigent Claudio Abbado gezogen und ist zurückgetreten.
Der Dirigent soll seine Rückkehr ans Pult der Philharmonie
davon abhängig gemacht haben, dass Weingarten noch vor dem
Vertragsende im Sommer 2001 seinen Stuhl räumt. Weingarten
lasse die Intendanz bis auf Weiteres ruhen, sagte Kultursenator
Stölzl gegenüber der Presse, aus Verantwortung um
den Frieden im Orchester.
Andreas Homoki hat seinen Vertrag als Chefregisseur der
Komischen Oper Berlin unterzeichnet. Damit übernimmt er zur
Spielzeit 2002/03 die Nachfolge von Harry Kupfer. Der Vertrag hat
zunächst eine Laufzeit von fünf Jahren.
Pinchas Steinberg wurde zum Chefdirigenten und künstlerischen
Direktor des Orchestre de la Suisse Romande gewählt. Bis 1996
war er Chefdirigent des Radio-Symphonieorchesters Wien.
Klaus Maria Brandauer und Thomas Hengelbrock erhalten
den mit 50.000 Mark dotierten Bremer Musikfestpreis 2000. 1997 hatten
die beiden mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ein selten
aufgeführtes Werk, die Schauspielmusik zu Manfred,
von Robert Schumann präsentiert und damit entscheidende
künstlerische Impulse gesetzt, so die Jury.
Kurt Masur erhält für sein Engagement bei der
friedlichen Revolution 1989 den mit 10.000 Mark dotierten Friedenstein
der Gothaer Kulturstiftung. Mit diesem Preis werden Persönlichkeiten
ausgezeichnet, die sich für Demokratie, Frieden und Menschenrechte
einsetzen.
Götz Friedrich, Generalintendant der Deutschen Oper
Berlin, wird in diesem Jahr mit der goldenen Iffland-Medaille des
Berliner Theaterclubs ausgezeichnet. In einer einzigartigen
Mischung hat Friedrich Musiktheater geboten, das beim Publikum Erstaunen,
Neugierde und Begeisterung erzeugte, heißt es in der
Begründung.
David Schallon, israelischer Dirigent, ist in Tokio an den
Folgen eines schweren Asthma-Anfalles gestorben. Der 49 Jahre alt
gewordene Schallon war zuletzt Chefdirigent des Sinfonie-Orchesters
in Luxemburg, nachdem er in den vergangenen Jahren als Gastdirigent
die Berliner Philharmoniker, das London Symphony Orchestra und das
San Francisco Symphony Orchestra geleitet hatte.
Hans J. Ammann, seit 1992 Intendant der Städtischen
Bühnen Freiburg, hat seinen Vertrag vorzeitig zum Ende der
Spielzeit 2001/2002 aufgelöst.
Elfriede Jelinek, Autorin, und die Komponistin Olga Neuwirth
wollen den österreichischen NS-Psychiater Heinrich Gross zum
negativen Helden einer Oper machen. Der heute 84-jährige Gross
war 1944 an der Tötung von geistig und körperlich behinderten
Kindern in der berüchtigten Klinik Am Spiegelgrund
beteiligt.
Luciano Pavarotti, Inbegriff des italienischen Tenors, feierte
am 12. Oktober seinen 65.Geburtstag. Zuerst war Pavarotti Volksschullehrer,
bevor er seine Stimme ausbilden ließ. 1961 siegte er beim
Gesangswettbewerb der Regio Emiglia und debütierte als Rudolf
in Bohème. Die gleiche Partie machte ihn schon
1968 zum umjubelten Star der New Yorker Met. Ein besonderer Höhepunkt
seiner Karriere war 1988, als Pavarotti als Nemorino in Donizettis
Oper Der Liebestrank seine Paraderolle fand.
Simon Halsey, Chef des City of Birmingham Symphony Chorus,
wird im April 2001 neuer Chefdirigent des Rundfunkchors Berlin.
Er tritt die Nachfolge von Robin Gritton an.
Konrad Jarnot, Sänger aus Großbritannien, gewann
einen ersten Preis in der Kategorie Gesang beim 49. Internationalen
ARD-Musikwettbewerb. Die gleiche Auszeichnung erhielt die Mezzosopranistin
Zoryana Kushpler aus der Ukraine.
Neil Wilson, der amerikanische Tenor an der Komischen Oper
Berlin, ist im Alter von 44 Jahren gestorben.
Franco Donatoni, italienischer Avantgarde-Komponist, starb
im Alter von 73 Jahren. Zu seinen Opern zählen unter anderem
Atem und Alfred Alfred.
Stela Korljan, Choreografin und ehemalige Solistin am Theater
Altenburg-Gera übernahm die Ballettdirektion am Schleswig-Holsteinischen
Landestheater.
Niurka Moredo, Solistin des Hamburg Ballett
wurde der mit 8.000 Mark dotierte Oberdörffer-Preis
zugesprochen.
Martin Stiefermann, Choreograf, übernimmt ab 2001 die
Leitung der Tanz-Sparte am Staatstheater Oldenburg.
Pierre Boulez, der französische Komponist und Dirigent,
wurde mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2000
ausgezeichnet. Der Preis wurde ihm für seine Weltersteinspielung
des Gesamtwerks von Anton Webern verliehen.
Josef Tal, Komponist, feierte seinen 90. Geburtstag. Nach
seiner Flucht aus Nazideutschland war er eine einflussreiche Persönlichkeit
im israelischen Musikleben. Unter anderem schrieb er die Opern Die
Versuchung und Der Garten.
Arno Wüstenhöfer, Regisseur und Schauspieler,
wurde 80 Jahre alt. Von 1964 an war er Intendant in Wuppertal, wo
er unter anderem Hans Neuenfels und Pina Bausch an das Haus binden
konnte. Von 1978 bis 1985 war er Generalintendant am Bremer Theater.
Günther Herbig wird mit Beginn der Konzertsaison 2001/2002
Chefdirigent des Symphonie-Orchesters des Saarländischen Rundfunks.
Zuvor leitete er unter anderem das Berliner Symphonieorchester.
Hartmut Haenchen ist für 2002 im Gespräch als
neuer Intendant der Dresdner Musikfestspiele. Er leitet heute unter
anderem die Nederlandse Opera in Amsterdam.
Luciano Berio wurde 70 Jahre alt. Der italienische Komponist
gilt als Vertreter einer aufgelockerten Avantgarde und zeichnet
sich in seinem Werk durch stilistische Vielfalt aus.
Matthias Köhler, derzeit Chordirektor am Ulmer Theater,
erhielt einen Ruf an das Opernhaus in Graz. Er wird dort als Chordirektor
arbeiten.
Ulrich Paetzholdt hat mit Beginn der Spielzeit 2000/2001
seine Arbeit als Direktor der Deutschen Oper Berlin aufgenommen.
Paetzholdt war zuvor Kapellmeister und Chordirektor am Musiktheater
der Städtischen Bühnen Osnabrück.
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