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VdO-Nachrichten

Arbeitskämpfe in New-York, Paris...

„On Strike Against Takebacks!“ war auf den Transparenten zu lesen, die von den streikenden Bühnenarbeitern der 26 Broadway-Bühnen New Yorks den Besuchern entgegengehalten wurden, die eigentlich die Musicals „The Lion King” oder „Chicago” sehen wollten. 19 Tage im November streikte „Local 1“, die für den Broadway zuständige Abteilung der Bühnenarbeitergewerkschaft, 8 Millionen Dollar pro Abend gingen nach Angaben des Arbeitgeberverbandes „League of American Theatres and Producers“ allein beim Kartenverkauf verloren und die Stadtverwaltung schätzt die Kosten des Arbeitskampfes einschließlich der Einnahmeausfälle von Hotels, Restaurants und anderer Dienstleister auf gut 350 Millionen. Leidtragende waren auch die Darsteller und Musiker, die in der Regel pro gespielter Vorstellung bezahlt werden und Streikgeld ihrer Gewerkschaften, so sie denn organisiert sind, nur dann erhalten, wenn sie sich eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn arbeitsbereit im Theater einfinden. Von der tariflichen Mindestgage von 1.250 Dollar pro Woche erhalten sie maximal 400 Dollar als Streikunterstützung.

„ Strike Against Takebacks“ heißt, dass es um die Verhinderung der von den Produzenten beabsichtigten Rücknahme tariflicher Rechte ging, die, wenn vielleicht auch verzopft und nicht mehr zeitgemäß, doch Gehaltsbestandteile sind, die die Bühnenarbeiter sich nicht ersatzlos nehmen lassen wollten. Ihr Streik hatte Erfolg: Die Regelungen wurden modifiziert, führen aber nicht zu Gehaltseinbußen.

Ebenfalls um die Abschaffung althergebrachter Rechte geht es bei den Arbeitskämpfen des Personals der Opéra National de Paris, die seit Mitte Oktober den Ausfall von 17 Vorstellungen zur Folge hatten. Im Zuge der in Frankreich vorgesehenen Reformen der Ruhestandsregelungen insbesondere des öffentlichen Dienstes sollen auch die von Ludwig XIV. (1638-1715) den Beschäftigten der Oper verliehenen Privilegien modifiziert, gar beseitigt werden, wonach Ballettmitglieder mit 40, Opernchormitglieder mit 50, Bühnentechniker mit 55 und die Orchestermusiker mit 60 Jahren ihren Ruhestand antreten dürfen. Umfassende Streiks, die den Spielbetrieb zum Erliegen bringen dürften, sind seitens der Gewerkschaften für Dezember angekündigt.

... und Gespräche bei der GEMA

Vor gut einem Jahr beschloss der GEMA-Vorstand die Kündigung der Tarifverträge mit ver.di und verschloss sich künftig für alle weiteren Gespräche. Ziel war die Erarbeitung eines Haustarifvertrages ohne Gewerkschaftsbeteiligung. Nachdem der Vorstand sich selbst eine ca. 15-prozentige Vergütungs-Verbesserung genehmigt hatte, galt es offensichtlich, anderweitig zu sparen. Schlechter gestellt werden sollten vor allem neue Mitarbeiter. Außerdem war der Einbau „objektiv messbarer“ leistungsbezogener Komponenten ins Gehaltsgefüge vorgesehen. Mit zwei Streik-Phasen wehrten sich ver.di und die GEMA-Mitarbeiter gegen diese Planung. Ende November erreichte die
„GEMAten“ via Mail folgende überraschende Nachricht:

„Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, heute hat der Vorstand ein erstes Sondierungsgespräch mit Vertretern der Gewerkschaft ver.di und des Gesamtbetriebsrats geführt. Dabei wurde vereinbart, noch im Dezember dieses Jahres Tarifverhandlungen mit ver.di aufzunehmen. Wir sind zuversichtlich, in den anstehenden Gesprächen einen gemeinsamen Lösungsweg zu finden und zu guten und konstruktiven Ergebnissen zu kommen. Über den Verlauf der Gespräche werden wir Sie weiter informieren. Mit den besten Grüßen Ihr Dr. Harald Heker“

Es gibt also – nach über einem Jahr des Nicht-Kommunizierens Hoffnung für die Mitarbeiter der GEMA. Hoffnung, dass zumindest ihr Verlangen nach Einhaltlung gewerkschaftlicher Spielregeln nun erhört wird.

Renten der DKV Bund und der VddB

Der wirtschaftliche Aufschwung macht sich auch bei den Renten- und Versorgungseinrichtungen bemerkbar. Nach drei Nullrunden legten die gesetzlichen Altersbezüge im Jahr 2007 um 0,54 Prozent zu, ergaben die Prognosen der Deutschen Rentenversicherung Bund (früher BfA), dass die Renten im Jahr 2008 um 1,03 Prozent im Westen, um 1,13 Prozent im Osten steigen könnten.

Erstmals seit 2005 erlaubte es auch die wirtschaftliche Lage der Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen (VddB) in der Bayerischen Versorgungskammer, für das Jahr 2008 die laufenden Versorgungsleistungen zu dynamisieren. Auf seiner Jahressitzung am 26. Oktober 2007 in München beschloss der Verwaltungsrat deren Anhebung um 1,2 Prozent. Zuvor hatte er zustimmend den Jahresabschluss und den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2006 zur Kenntnis genommen und die Geschäftsführung einstimmig entlastet. Dem Wirtschaftsplan 2008 stimmte der Verwaltungsrat zu; Dank und Anerkennung sprach er der Geschäftsführung, vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden, Lothar Panzer, und den Leiter des Bereichs Kapitalanlagen, Daniel Just, für das solide Kapitalmanagement aus, das die Versorgungskammer von den derzeitigen, von der US-amerikanischen Immobilienkrise herrührenden Unruhen an den Kapitalmärkten unberührt ließ. Mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit passte der Verwaltungsrat die Satzung der VddB dem Steueränderungsgesetz 2007 an, das die Altersgrenze für die Gewährung von Kindergeld bzw. kinderbedingten Freibeträgen auf die Zeit vor Vollendung des 25. statt bisher des 27. Lebensjahres abgesenkt hatte.

Der Bericht der Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen über das Geschäftsjahr 2006 wird den Mitgliedern, den Versicherten und den Versorgungsempfängern auf Wunsch zugesandt. Anforderungen sind an die Bayerische Versorgungskammer, Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen, Postfach 81 08 51, 81901 München zu richten.

Arbeitslosenbeitrag gesenkt

Der Bundestag hat für das kommende Jahr eine Absenkung des monatlichen Beitrags zur Arbeitslosenversicherung von derzeit 4,2 auf 3,3 Prozent beschlossen. Für westdeutsche Beschäftigte mit einem monatlichen Bruttolohn zwischen 1.500 und 6.000 Euro ergibt sich daraus eine monatliche Entlastung von 13,50 Euro bis 47,70 Euro, bis 40,50 Euro in den neuen Bundesländern, Geschmälert wird diese Entlastung allerdings durch die ebenfalls beschlossene Anhebung des Pflegebeitrags von derzeit 1,7 auf 1,95 Prozent ab dem 1. Juli 2008. Im Jahressaldo beläuft sich die Entlastung auf 139,50 Euro bis 518,40 Euro in den alten, bis 432,00 Euro in den neuen Bundesländern.

Wir gratulieren

zum 25-jährigen VdO - Jubiläum
Bruno Nimtz, Hamburgische Staatsoper
Detlev Beaujean, Theater Aachen

zum 40-jährigen Bühnen-Jubiläum
Renate Hackenberg, Bayerische Staatsoper

zum 25-jährigen Bühnen-Jubiläum

Detlev Beaujean, Theater Aachen

Die VdO trauert um Michael Kühner

Nach kurzer schwerer Krankheit ist der Vorsitzende unseres Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, seit 1980 als Tenor Mitglied des Opernchores des Aalto-Musiktheaters Essen, unser Kollege Michael Kühner am 9. Oktober 2007 gestorben.

Es fällt schwer, nach einem Sinn zu suchen, wenn der Tod ein Leben beendet, das so gern gelebt wurde, das sich noch Aufgaben und Ziele, nicht zuletzt zum Wohl anderer gesetzt hatte. Wir hadern angesichts der Lücke, die sein Tod in seiner Familie mit den drei Kindern gerissen hat, angesichts der Lücke, die er im Chor seiner Oper, in seinen übrigen Interessen- und Tätigkeitsfeldern hinterlassen hat.

Michael Kühner wurde am 14. Oktober 1945 in Heidelberg geboren. Vom musischen Haus seiner Großeltern geprägt wurde er schon als Kind mit der Musik vertraut, sang er im Kirchenchor und im Kinderchor des Heidelberger Theaters. Nach seiner Dienstzeit bei der Bundeswehr studierte er Gesang an der Musikhochschule Heidelberg-Mannheim; noch vor seinem Konzertsänger-Examen begann er im Extrachor des Nationaltheaters Mannheim mitzuwirken. Ehe er als 2. Tenor nach Essen ging, war er als 1. Tenor sechs Jahre in Münster engagiert. Am Aalto-Theater wirkte er im Chor und immer wieder in kleinen Solopartien bei mehr als 2.500 Vorstellungen mit. Neben seiner Tätigkeit als Opernsänger im Chor vertrat er mehr als zwei Jahrzehnte als Chorobmann die Interessen seiner Kollegen, von 1984 bis 2006 gehörte er dem Betriebsrat der Theater und Philharmonie Essen GmbH an. Erst als Ortsdelegierter, seit 1992 auch als Landesvorsitzender der VdO engagierte er sich für die berufs- und gewerkschaftspolitischen Belange der deutschen Opernchorsänger; seine Art, die Probleme der Theaterarbeit bedächtig und gründlich zunächst abzuwägen, die zwangsläufigen Interessengegensätze zwischen Belegschaft und Theaterleitung möglichst im Interesse des ganzen Opernhauses zum Konsens zu führen, prägte auch seine engagierte Mitarbeit in der Bundesdelegiertenversammlung und im Bundestarifausschuss der VdO. Als Mitglied des Landesmusikrats NRW kümmerte er sich um den musikalischen Nachwuchs. Dass die Sterne nicht vom Himmel herunterzuholen waren, wusste er genau, dass vom Sternenstaub alle ihren gerechten Anteil zu bekommen hatten, verfocht er mit Hartnäckigkeit und gehöriger Dickköpfigkeit.

Wir beklagen Michael Kühners Tod. Wir werden ihn nicht vergessen. Adieu.

Irmgard Hecker
VdO-Ortsdelegierte des Aalto-Musiktheaters Essen

Winfried Knoll
VdO-Bundesvorsitzender

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