Rezensionen

Igor Strawinsky

Igor Strawinsky Edition, Warner Classics (Warner), 2021

Strawinsky war einer der wirkungsmächtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, sein Œuvre ist so facettenreich wie sein mehrfach sich ändernder Kompositionsstil. Aus Anlass seines 50. Todestags hat das Label Warner Classics eine 23 CDs umfassende Edition wesentlicher Werke des Komponisten in ausgewählten Interpretationen herausgebracht, die das Chamäleonhafte des faszinierenden Komponisten exemplarisch bestätigt.

Igor Strawinsky Edition, Warner Classics (Warner), 2021

Sämtliche Werke erschienen bei der Deutschen Grammophon in einer 30 CDs umfassenden Edition bereits vor einigen Jahren. Die jetzt erschienene Box darf man als handverlesene Blütenlese der Werke und ihrer Interpretationen betrachten. Es sind nicht nur die Hauptwerke Strawinskys (Orchesterwerke, Ballette, Opern und Chorwerke) darin vertreten, in Einspielungen von Riccardo Muti, Mariss Jansons, Pierre Boulez oder Sir Simon Rattle, um nur einige zu nennen. Auch Werke der Kammermusik oder des Jazz, selten zu hörende Arrangements sowie vom Komponisten autorisierte (Klavier-)Paraphrasen enthält die Box. Es gibt neben hochkarätigen modernen Platteneinspielungen auch viele historische Aufnahmen mit Igor Strawinsky am Pult diverser Orchester (vor allem des Orchestre Walther Straram), er dirigiert „Le Sacre du Printemps“, „L‘Oiseau de feu“, „Les noces“, Petrouchka“ und last but not least „Jeu de Cartes“ mit den Berliner Philharmonikern: eine Aufnahme aus dem Jahre 1934. Unter den raren Kostbarkeiten der Edition sind Einspielungen Igor Strawinskys von Mozarts Fuge c-Moll für zwei Klaviere und seines „Concerto for two pianos“ gemeinsam mit seinem Sohn Soulima (1938). Alle Aufnahmen sind bestens klangrestauriert. Wer das Wesentliche von Strawinsky kennenlernen möchte oder auch den Komponisten als Pianisten und Dirigenten, der ist mit dieser Box bestens bedient.

Dieter-David Scholz