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Aktuelle Ausgabe

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Kulturpolitik
Brenn-Punkte: Situation deutscher Theater
Brandmeldungen von Cottbus bis Schwerin
Fest am Haus oder Karriereplanung?
Der Rückzug Christian Thielemanns
Das Friedenspotential der Musik
Daniel Barenboim erhielt Wolf-Preis
Von Kindesbeinen an
Chorklassen: Ein Konzept für eine Zukunft mit Gesang
Opernchöre werden aktiv
Über Projekte in Bremerhaven und Kiel

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Bayreuth ist erst der Anfang
Ein Gespräch mit dem Regisseur Christof Schlingensief
Diätküche beim Konditor
Das Staatsballett Berlin stellt sich vor

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Abgesang auf ein Jahrhundert
Friedrich Cerhas „Der Rattenfänger“ in Darmstadt
Oper mit Startschwierigkeiten
„Flight“ von Jonathan Dove in Leipzig
Gebrochene Rest-Klassik
Münchner Ballettwoche
Von Film- zu Opernhelden
Ludger Vollmers „Paul und Paula“ in Nordhausen
Welterlösung aus Fantasialand
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Kulturpolitik

Brenn-Punkte

Zur Situation deutscher Theater und Orchester

Cottbus

Die brandenburgische Landesregierung hat dem Landtag in Potsdam den Entwurf eines Gesetzes über die Errichtung der „Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus“ zugeleitet, der das Staatstheater Cottbus und die Brandenburgischen Kunstsammlungen angehören werden. Trotz der Ausgliederung beider Einrichtungen aus der Landesverwaltung bleibt der Einfluss Potsdams erhalten: Finanz- und Kulturministerium werden im Stiftungsrat vertreten sein. Die jährlichen Zuschüsse des Landes und der Stadt Cottbus sollen bis 2009 konstant bleiben (insgesamt 18,1 Millionen Euro); das Land übernimmt zusätzlich die Kosten für die Angleichung der Ost- an die Westgehälter. Alle übrigen Personal- und Sachkostensteigerungen muss die Stiftung aus eigener Kraft erwirtschaften.

Erfurt

Die im September 2003 eröffnete neue Erfurter Oper rechnet laut einer dem MDR vorliegenden Meldung des Theater-Werkausschusses bereits für die erste Spielzeit mit einem Fehlbetrag von mehr als 500.000 Euro auf Grund zu niedrig angesetzter Betriebs- und Personalkosten. Das Haus werde ein Sparkonzept vorlegen und mit dem Freistaat Thüringen über eine Anhebung des Betriebskostenzuschusses verhandeln.

Görlitz

Dass die Zahl der Besucher der Musiktheater Oberlausitz-Niederschlesien GmbH in Görlitz im Jahr 2003 um 12.500 auf 75.000 gestiegen ist, dass das Haus mit der Uraufführung von Enjott Schneiders „Bahnwärter Thiel“ (vgl. O&T, Ausgabe 2/04) und mit attraktiven Sonderveranstaltungen wie „Jazz in der Oper“ Aufsehen erregte, sind die guten Nachrichten. Die schlechten sind, dass der am 1. Januar 2004 erst in Kraft getretene Haustarifvertrag, der den Beschäftigten Gehaltsverzicht bis zu 14 Prozent zumutet, nicht ausreicht, den wirtschaftlichen Bestand des Theaters zu sichern, da weder Stadt noch Kulturraum ab 2005 zu erwartende Kostensteigerungen ausgleichen können. Görlitz ist derart pleite, dass die Schließung von Zoo, Theater, Museen und Straßenbahn erwogen werden. Ein vom Betriebsrat mit der Theaterleitung entworfenes Konzept sieht vor, die ohnehin reduzierten Löhne und Gehälter, falls denn das Theater nicht geschlossen wird, zunächst bis 2007, eventuell bis 2011 auf dem heutigen Stand einzufrieren. Verhandlungen wurden aufgenommen.

Halberstadt

Ähnlich katastrophal ist die Lage des Nordharzer Städtebundtheaters Halberstadt/Quedlinburg. Das Land Sachsen-Anhalt kürzt seinen Betriebszuschuss um 10 Prozent, der Zweckverband um 25 Prozent. Die Theaterleitung soll bis Herbst 2004 einen Finanzierungsplan vorlegen, der die Reduzierung des Zuschusses um 1,5 Millionen Euro durch Verringerung des Spielbetriebs um 25 Prozent und durch Personalabbau (32 Stellen, davon 10 im Orchester, 2 im Chor sind angedacht) abfängt.

Hannover

Mit Abschluss eines Haustarifvertrages, der den Verzicht auf das 13. Monatsgehalt zum Inhalt hat, reagierte das Niedersächsische Staatsorchester auf die bei der Staatstheater Hannover GmbH eingetretenen Betriebszuschusskürzungen. Als Gegenleistung garantiert die Theaterleitung für die zweieinhalbjährige Laufzeit des Vertrages sämtliche 104,5 Planstellen des Orchesters.

Köln

Das Kölner West-End-Theater und die Halle Kalk, zwei der bisher ständigen Spielstätten der Bühnen der Stadt Köln, werden zum Ende des Jahres 2004 geschlossen; mit der Halle Kalk verliert das Theater einen Spielort, der bisher insbesondere dem modernen Tanz gewidmet war. Insgesamt müssen die Bühnen der Stadt Köln in den Jahren 2005 bis 2007 auf Betriebszuschüsse in Höhe von 11,5 Millionen Euro verzichten, von denen 7,4 Millionen die Oper betreffen. Mit besserer Ausnutzung einer geringeren Zahl von Produktionen und mit einer linearen Anhebung der Eintrittspreise um 10 Prozent hofft Opernintendant Christoph Dammann, die Einnahmen um rund 2,5 Millionen Euro steigern zu können.

Meiningen

Die Sparte Ballett, ein zuletzt noch zwölfköpfiges Ensemble des Südthüringischen Staatstheaters Meiningen, wird zum Ende der Spielzeit 2003/04 geschlossen. Die bereits angelaufenen Haustarifvertragsverhandlungen für Oper, Schauspiel und Orchester sind auf große Schwierigkeiten gestoßen, da der Fehlbetrag, der durch eventuellen Gehaltsverzicht der Mitarbeiter auszugleichen wäre, offenbar wesentlich höher ist als ursprünglich errechnet.

Plauen/Zwickau

Die im Jahr 2000 vollzogene Fusion des Vogtland Theaters Plauen mit der „theater zwickau GmbH“ war ein sächsisches Vorzeigeprojekt. Jetzt droht ihm Gefahr. Die Stadt Zwickau hat sich finanziell übernommen und erwartet, angesichts eines mit einem Defizit von 10 Millionen Euro nicht ausgeglichenen Verwaltungshaushalts einen Konsolidierungshaushalt vorlegen zu müssen, der ohne Reduzierung auch des Theaterzuschusses nicht darstellbar ist. Die Zuschussminderung durch Zwickau würde eine Kettenreaktion auslösen, da prozentual entsprechende Mittelkürzungen der anderen Zuschussgeber die Folge wären. Im schlimmsten Fall würde der augenblickliche Zuschuss von 15,19 Millionen Euro um 3,6 Millionen sinken, was, so Generalintendant Ingolf Huhn, das Ende der Fusion und die Schließung des Theaters bedeute. Auf einer vom Betriebsrat einberufenen Krisensitzung, an der neben Theaterleitung und Gewerkschaften auch die Bürgermeister, die Verwaltungsräte und ein Vertreter des sächsischen Kunstministeriums teilnahmen, wurde festgestellt, dass allenfalls eine Betriebszuschussminderung um 900.000 Euro durch Haustarifvertrag und Personalabbau ohne Gefährdung des Spielbetriebs ausgeglichen werden könne. Da der Freistaat Sachsen, seit dort Kulturmuffel Milbradt regiert, behauptet, weder helfen zu wollen noch zu können, liegt der Schwarze Peter jetzt allein bei der Stadt Zwickau.

Schwerin

Die 66-köpfige Mecklenburgische Staatskapelle soll nach den Vorstellungen der Theaterleitung, um Personalabbau zu verhindern, von der Vergütungsgruppe A in die Vergütungsgruppe B herabgruppiert werden. Hierzu ist ein besonderer Tarifvertrag erforderlich.

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