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Schlagzeilen
Deutscher Tanzpreis 2026

Tanja Liedtke Award für die Choreografie von Hung-Chung Lai. Foto: Ralf Mohr
Mit dem Deutschen Tanzpreis werden herausragende Persönlichkeiten ausgezeichnet. Verliehen werden die drei Preise im Rahmen einer Tanz-Gala am 28. Februar 2026 im Aalto-Theater Essen. Der Choreograf und Intendant des Staatsballetts Berlin Christian Spuck erhält den Deutschen Tanzpreis 2026. Ausgebildet in der John-Cranko-Tradition sammelte er Erfahrungen in Stuttgart, Zürich und mit der Bewegungssprache von Anne Teresa De Keersmaeker, zudem betätigt er sich als Regisseur von Opern des Barock bis zur Gegenwart. Eine Ehrung erhält „die Pionierin der Tanzwissenschaft“ Prof. Dr. Gabriele Brandstetter für ihre Publikationen, Forschungsprojekte, Tagungen und Festivals, mit denen sie das Fach als eigenständige universitäre Disziplin etablieren half. Eine posthume Ehrung für sein Lebenswerk gilt dem am 25. Mai 2025 verstorbenen Butoh-Tänzer Tadashi Endo, der diesem Tanz in Deutschland Raum gegeben hat.
Werkstatistik Spielzeit 2023/24
Die neue Ausgabe „Wer spielte was?“ der Spielzeit 2023/24 des Deutschen Bühnenvereins ist erstmals kostenlos als PDF erhältlich. Evaluiert wurden die Daten von 438 professionellen Theatern in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Demnach besuchten in Deutschland zwanzig Millionen Menschen die Theater- und Opernhäuser. Die Aufführungs- und Besuchszahlen von Tanz (12%) sowie Kinder- und Jugendtheater (20%) am Gesamtrepertoire sind weiter gestiegen. Größte Sparte bleibt das Schauspiel mit 32 Prozent aller Besuche (6,5 Millionen Menschen), Oper, Operette und Musical besuchten 27 Prozent. Der meistgespielte Opernkomponist bleibt Mozart, gefolgt von Puccini, Verdi, Wagner, Strauss, Rossini, Bizet, Humperdinck, Donizetti und Händel. Unter den zehn in Deutschland meistgespielten Schauspielautor:innen sind immerhin sechs Zeitgenoss:innen, während neue Opern nach wie vor keine große Rolle spielen. Nach 1945 uraufgeführte Werke (an der Spitze Britten und Strawinsky) erreichten 12 Prozent des Opernpublikums, Uraufführungen neuer Werke 3 Prozent. Der Anteil der Frauen im Bereich Regie ist auf 43 Prozent gestiegen, 2,5 entfallen auf Kollektive.
Internationaler Wettbewerb choreography39
Zum 39. Internationalen Wettbewerb choreography39 in Hannover wurden fast 400 Beiträge von Choreographen aus 56 Nationen eingereicht. Von 17 vorab ausgewählten Choreograph:innen qualifizierten sich in zwei Vorrunden zehn für das Finale. Hung-Chung Lai aus Taiwan für „Push and Pull“ erhält den Tanja Liedtke Award Choreography Hannover sowie den Publikumspreis. Zach Enquist aus den USA wurde für „All Honesty Aside“ mit dem Ruth Schwieger Award Choreography Hannover ausgezeichnet.
Neben den beiden Hauptpreisen wurden Produktions- und Gastspielpreise vergeben, die den Preisträger:innen die Erarbeitung einer Choreographie von mindestens zwanzig Minuten Dauer mit mehr als vier Tänzerinnen und Tänzern der beteiligten Ensembles in Mannheim, Chemnitz, Linz, Halberstadt, München, Lüneburg, Graz, Ulm und Hannover ermöglichen sollen.
Deutscher Kulturrat Investitionspaket
Für die Umsetzung des Investitionspakets des Bundes in Höhe von 500 Milliarden Euro während der nächsten zwölf Jahre hat der Deutsche Kulturrat acht Forderungen formuliert: 1. dass die Kultur wie die Verkehrsinfrastruktur, Bildung und Sportstätten integraler Teil des Investitionspakets wird; 2. dass Bund, Länder und Kommunen Investitionen in die kulturelle Infrastruktur vorsehen; 3. dass neben der öffentlichen Hand auch private Eigentümer von Kulturimmobilien und kulturell nutzbaren Gebäuden an den Investitionsmitteln partizipieren können, sofern sie sich zu einer weiteren Kulturnutzung zu günstigen Konditionen (z.B. Mietbindung) verpflichten; 4. dass bei den Antrags- und Vergabeverfahren im Kulturbereich die Expertise von Fachverbänden genutzt wird; 5. dass bei der Umsetzung die Bauantrags- und Zuwendungsverfahren verschlankt und die Digitalisierung vorangetrieben werden; 6. dass Investitionen in die technische Infrastruktur des Kulturbereiches vorgenommen werden; 7. dass bei allen Bauvorhaben grundsätzlich die Sanierung, Modernisierung und Umnutzung von Bestandsbauten einen Vorrang vor Neubau und Ersatzneubau erhalten, insbesondere bei baukulturell bedeutsamen bzw. denkmalgeschützten Bauten; 8. dass in visiblen und sensiblen Bereichen wie Innenstädten, Denkmalbereichen und geschützten Landschaften baukulturell qualitätssichernde Verfahren eingehalten werden.
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